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23-Jährige wurde offenbar gezielt ausgewählt, im Raum Heilbronn abgeholt, getötet und im Auto der Beschuldigten platziert, die untertauchen wollte. Sie und der mutmaßliche Mittäter sitzen weiterhin in U-Haft.

(ty) Nach dem Fund einer einem Gewalt-Verbrechen zum Opfer gefallenen 23-Jährigen in Ingolstadt im vergangenen Sommer hatte der Fall rasch eine fast unglaubliche Wendung genommen. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei der Toten nicht, wie von den Ermittlern und offenbar sogar von Familien-Angehörigen zunächst angenommen, um die 23-jährige Deutsch-Irakerin, in deren Auto der Leichnam lag. Laut Polizei handelte es sich um eine sehr ähnlich aussehende 23-Jährige aus einem anderen Bundesland. Die in Ingolstadt lebende Deutsch-Irakerin, die zunächst für tot gehalten worden war, wurde festgenommen. Auch für einen 23-Jährigen Kosovaren klickten in Ingolstadt die Handschellen, er wurde vom SEK gefasst. Die Staatsanwaltschaft hatte einen Haftbefehl gegen beide beantragt – wegen des Verdachts auf ein Tötungs-Delikt. Sie sitzen seither in U-Haft. Heute wurde erklärt, dass nun Haftbefehle wegen Verdachts auf Mord ergangen sind. Zudem wurden beklemmende Details zum "Doppelgänger-Mord" bekannt gegeben. Wir fassen zusammen.

Wie berichtet, war am 16. August vergangenen Jahres in einem Auto an der Peisserstraße in Ingolstadt der Leichnam einer 23-jährigen Frau entdeckt worden. Sie war erkennbar einem Gewalt-Verbrechen zum Opfer gefallen. Zwei Tage später, am 18. August, wurden eine damals 23-jährige Deutsch-Irakerin sowie ein gleichaltriger Kosovare unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Das Amtsgericht von Ingolstadt erließ dann Haftbefehle wegen des Verdachts auf Totschlag gegen die beiden. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. 

Die Ermittler gehen laut heutiger Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord mittlerweile davon aus, dass die in Ingolstadt lebende 23-jährige Deutsch-Irakerin "aufgrund familiärer Probleme untertauchen und ihren Tod vortäuschen" wollte. Zur Umsetzung fassten die beiden Beschuldigten nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler den Plan, "online eine der Deutsch-Irakerin ähnlich sehende Frau zu suchen, diese zu töten und so zu platzieren, dass der Leichnam für die Beschuldigte gehalten würde".

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Tatsächlich habe die damals 23-Jährige in der Folge damit begonnen, über mehrere von ihr genutzte Social-Media-Accounts den Kontakt zu ihr ähnlich sehende Frauen aufzunehmen sowie diese durch falsche Versprechungen zu einem Treffen mit ihr zu bewegen. "In diesem Zusammenhang führte sie Chats mit mehreren jungen Frauen", erklärte heute ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord.

Anfang August  vergangenen Jahres habe die Tatverdächtige dann auch Verbindung zum späteren Opfer aufgenommen sowie schließlich ein Treffen für den 16. August 2022 vereinbart. Zu diesem Zweck reiste die Ingolstädterin nach Erkenntnissen der Polizei in ihrem Pkw sowie in Begleitung des nun ebenfalls beschuldigten Kosovaren in den Großraum Heilbronn, um das spätere Opfer zu Hause abzuholen. Wie berichtet, handelt es sich beim Opfer um eine 23-jährige Algerierin aus dem Landkreis Heilbronn.

"Noch während der Rückfahrt wurde das Opfer wie geplant unter einem Vorwand aus dem Fahrzeug gelockt und in einem Waldstück mit einer Vielzahl von Stichen in den Körper heimtückisch und aus niederen Beweggründen getötet", erklärt die Polizei. "Danach setzten die Beschuldigten ihre Fahrt nach Ingolstadt fort, wo der Leichnam am Abend des 16. August im Fahrzeug liegend aufgefunden wurde."

Die von den Beamten der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt geführten, äußerst umfangreichen Ermittlungen "begründen nunmehr den dringenden Tatverdacht des gemeinschaftlich begangenen Mordes", meldet das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Entsprechend beantragte Haftbefehle seien vom zuständigen Richter am Donnerstag beziehungsweise Freitag erlassen sowie in Vollzug gesetzt worden.

Die Beschuldigten, die ja bereits seit August vergangenen Jahres in U-Haft sitzen, sind nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord auch weiterhin in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten untergebracht. Die polizeilichen Ermittlungen in dem Aufsehen erregenden Fall dauern an. "Aufgrund des laufenden Verfahrens können zum jetzigen Zeitpunkt keine näheren als die geschilderten Angaben veröffentlicht werden", so die Polizei.

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