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Bei der 24-Stunden-Aktion in Bayern wurden 8690 Tempo-Sünder ertappt. Eine erste Zusammenfassung und die unrühmlichen Spitzenreiter im Überblick.

(ty) Insgesamt 8690 Geschwindigkeits-Sünder hat die Polizei beim zehnten bayerischen 24-Stunden-Blitzmarathon ertappt, der seit gestern, 6 Uhr, und bis heute, 6 Uhr, durchgeführt wurde. Im Vorjahr waren 9756 Verstöße registriert worden. Obwohl die Mess-Stellen auch heuer wieder im Vorfeld bekannt gegeben worden waren, wurden erneut schockierende Fälle von Raserei aufgedeckt. Der traurige Höchstwert wurde laut bayerischem Innenministerium bei einem Pkw-Lenker gemessen, der auf einer Staatsstraße bei Freising mit 155 Kilometer pro Stunde statt der hier höchstens erlauben 60 km/h unterwegs war – also 95 Sachen zu schnell. Die Ausrede des Fahrers: Er habe einen Magen-Darm-Virus und müsse schnell nach Hause.

Dieser unrühmliche Rekord-Raser muss sich den Angaben zufolge nun auf ein dreimonatiges Fahrverbot sowie auf zwei Strafpunkte in der Verkehrs-Sünder-Kartei und bis zu 1400 Euro Bußgeld einstellen. "Viel zu viele gefährden sich und andere durch zu schnelles Fahren, trotz tagelanger Vorankündigung", erklärte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zur Bilanz des Blitzmarathons im Freistaat. Der Blitzmarathon sei ein wichtiger Baustein im bayerischen Verkehrs-Sicherheits-Programm. "Die Vernünftigen nehmen den Blitzmarathon zum Anlass, sich die Tempo-Limits auf ihren Fahrtstrecken wieder bewusst zu machen", erläuterte er. "Die Unbelehrbaren bekommen einen spürbaren Denkzettel, der bis hin zu empfindlichen Fahrverboten reicht."

Der Innenminister warnte zugleich: "Wer nach dem Blitzmarathon meint, in Bayern wieder rasen zu können, irrt gewaltig. Die bayerische Polizei wird in diesem Jahr weiter verstärkt mit hochmoderner Technik Geschwindigkeits-Sünder aus dem Verkehr ziehen." Vergangenes Jahr habe die bayerische Polizei rund 1,1 Millionen Geschwindigkeits-Verstöße geahndet. Herrmanns Appell: "Fuß vom Gas! Nicht des Geldbeutels wegen, sondern für die eigene Gesundheit und die der anderen." Zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit war laut Herrmann im vergangenen Jahr die Ursache für mehr als ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle im Freistaat. Die Zahl der dabei getöteten Menschen sei auf 147 gestiegen.

Aus den Zuständigkeits-Gebieten der verschiedenen bayerischen Polizeipräsidien wurden laut Herrmann heuer wieder "reihenweise unverantwortliche Raser" gemeldet. Die jeweils gravierendsten Verstöße fasst das Innenministerium wie folgt zusammen:

  • Oberbayern-Nord: bei Freising 95 km/h zu schnell
  • Mittelfranken: auf der B466 83 km/h zu schnell
  • Oberfranken: auf der BAB73 74 km/h zu schnell
  • Unterfranken: bei Hofheim 68 km/h zu schnell
  • Schwaben-Süd/West: bei Neu-Ulm 64 km/h zu schnell
  • Schwaben-Nord: auf der B2 60 km/h zu schnell
  • Oberbayern-Süd: bei Stephanskirchen 56 km/h zu schnell
  • München: auf der Ingolstädter Straße 52 km/h zu schnell
  • Oberpfalz: bei Mähring 52 km/h zu schnell
  • Niederbayern: auf der B588 50 km/h zu schnell

Der diesjährige 24-Stunden-Blitzmarathon war Teil des europaweiten "Speedmarathons", der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk "Roadpol" koordiniert wurde. Beim zehnten bayerischen Blitzmarathon haben laut Innenministerium rund 2000 Polizisten sowie Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrs-Überwachung 24 Stunden verstärkt die Geschwindigkeit an rund 1800 möglichen Mess-Stellen im ganzen Freistaat kontrolliert. Die möglichen Mess-Stellen waren wieder etliche Tage zuvor bekannt gegeben worden. Besonders im Visier gewesen seien Unfall-Schwerpunkte auf Landstraßen und Abschnitte, auf denen oft zu schnell gefahren wird, beispielsweise Tempo-30-Zonen vor Schulen.


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