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Daten vom Deutschen Wetterdienst und Foto-Impressionen aus der Hallertau von Ludwig Schrätzenstaller.

(ty) Der August hat heuer in Deutschland eine tropisch-feuchte Witterung gebracht, die durch frühherbstliche Temperatur-Rückgänge und reichlich Niederschläge ergänzt wurde. "Unter dem Strich war der August zu warm, viel nasser als normal und sonnenscheinarm." Das hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach den ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen am heutigen Mittwoch bekannt gegeben. Konkret ist die Rede vom "nassesten August seit 2010". Nachfolgend die Details.

Das Temperaturmittel lag im zu Ende gehenden August mit 18,3 Grad Celsius laut DWD-Erkenntnissen um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990, für die 16,5 Grad Celsius zu Buche stehen. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichs-Periode von 1991 bis 2020 (18,0 Grad) betrug die Abweichung plus 0,3 Grad. "Der August trat mit frühherbstlichen Temperaturen in Erscheinung", fassen die Experten zusammen. Von 6. August bis zum 8. August überschritten die Höchstwerte häufig kaum die Schwelle von 20 Grad. 

Die kühlsten Temperaturen wurden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes aber am Morgen des 10. August erreicht. Der niedrigste Wert von 2,4 Grad wurde vom DWD in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge gemessen. Die zweite Dekade des Monats brachte dann einen rapiden Anstieg der Temperaturen. Getragen von einer tropischen Luftmasse kletterten die Höchstwerte auf über 30 Grad und gipfelten am 24. August in Rheinfelden, unweit der Schweizer Grenze, mit einem Spitzenwert von 37,4 Grad Celsius. Den Ausklang des Monats markierte dann eine signifikante Abkühlung.

Im August dieses Jahres fiel mit rund 125 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 60 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenz-Periode von 1961 bis 1990 – für diese stehen 77 Liter pro Quadratmeter in den Büchern. Im Vergleich zur Periode von 1991 bis 2020 lag das Plus heuer bei etwa 60 Prozent des Solls von 78 Litern auf den Quadratmeter. Archivdaten des DWD zeigen laut heutiger Mitteilung, dass der August in diesem Jahr damit hierzulande der nasseste seit dem Jahr 2010 ist. 

"In vielen Regionen bildeten sich schwere Unwetter, die von intensiven Regenfällen und Hagelstürmen begleitet wurden", fassen die Fachleute vom DWD weiter zusammen. Insbesondere im Süden der Bundesrepublik Deutschland habe es lokal beträchtliche Schäden gegeben. In den Alpen seien Monats-Niederschläge von teils mehr als 300 Liter auf den Quadratmeter registriert worden. Entlang eines Streifens von der Lübecker Bucht bis in den Südwesten Brandenburgs sei es vergleichsweise "trockener" mit Werten von etwa 50 l/m² geblieben.

Mit 185 Stunden verfehlte die Sonnenschein-Dauer im zu Ende gehenden August ihr Soll von 200 Stunden aus der Periode von 1961 bis 1990, meldet der Deutsche Wetterdienst auf Grundlage der bisher vorliegenden Daten. Im Vergleich zur Periode von 1991 bis 2020, für die 212 Stunden an Sonnenschein-Dauer zu Buche stehen, betrug die negative Abweichung heuer im August rund 13 Prozent. Die meisten Sonnenstunden meldete laut DWD das Alpenvorland, während sie in den westlichen Mittelgebirgen seltener Präsenz zeigte.

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Und wie sah es in Bayern aus? Im Mittel warme 18,5 Grad Celsius brachte der diesjährige August laut DWD-Angaben dem Freistaat. In der zweiten Hälfte des Monats intensivierten sich Hitze und Luftfeuchtigkeit. Gewitter mit teils enormem Starkregen, Hagel und schweren Böen waren die Folge. "Die Ursache für diese intensive Niederschlags-Aktivität lag in einem ausgedehnten und blitzreichen Gewitter-System", so die Fachleute. Am 24. August produzierten weitere schwere Gewitter in Lindau Orkanböen mit Geschwindigkeiten bis 144 Kilometer pro Stunde. "Auf einem Campingplatz in Lindau-Zech stürzten mehrere Bäume um", so der DWD. "Sechs Menschen wurden verletzt."

Am 26. August zogen erneut heftige Unwetter über den Süden des Freistaats hinweg. Nach immensen Hagelschäden in Bad Bayersoien (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) musste der Katastrophenfall ausgerufen werden. Daraufhin setzte anhaltender starker Regen im Südosten Bayerns ein und führte an und südlich der Donau zu einer wachsenden Hochwasser-Gefahr. Insgesamt verzeichnete Bayern im August eine Niederschlags-Menge von etwa 170 l/m², was einem Plus von nahezu 70 Prozent entspricht. Damit war Bayern das Bundesland mit den höchsten Niederschlags-Mengen. Die Sonne schien ausgewogene 200 Stunden.


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