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Forscher nutzen die Infos, um einen digitalen Zwilling der Stadt zu kalibrieren und durch "Was wäre wenn"-Szenarien die Verkehrs-Sicherheit zu erhöhen.

(ty) Das Forschungs-Projekt "SAVeNoW" der Technischen Hochschule von Ingolstadt (THI) macht Zählwerte von Kraftfahrzeugen aus dem gesamten Ingolstädter Stadtgebiet sowie hochauflösende Wetter-Daten öffentlich zugänglich. THI-Wissenschaftler um die Professoren Michael Botsch, Werner Huber und Andreas Riener nutzen diese, um einen digitalen Zwilling von Ingolstadt zu kalibrieren und durch "Was wäre wenn"-Szenarien die Verkehrs-Sicherheit zu erhöhen, erklärt die THI. Die erhobenen Daten können indes von allen Interessierten über eine Karten-Anwendung und ein "Dashboard" erkundet werden. 

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"Eine ausführliche Dokumentation beleuchtet die technischen und inhaltlichen Hintergründe", betont die THI. Als Hauptdatenquelle werde auf die vom Amt für Verkehrs-Management und Geoinformation unter der Leitung von Ulrich Schäpe als Open-Data (#odin) bereitgestellten Detektor-Schleifen zugegriffen, die an allen Kreuzungen mit Ampel-Anlage verbaut seien. Jeder Detektor liefere alle 15 Minuten eine Zählung der Fahrzeuge, sodass das Verkehrs-Aufkommen für die wichtigsten Knotenpunkte in Ingolstadt spurgenau in 15-Minuten-Aggregaten vorliege. Die zweite Datenquelle stelle eine an der Kreuzung von Hindenburgstraße und Ringlerstraße verbaute Verkehrs-Kamera dar.

Diese Kamera erfasst laut THI die Wege (Trajektorien) aller Verkehrsteilnehmer, also auch der so genannten Vulnerable-Road-User, die auf den Fahrrad- und Gehwegen unterwegs sind und nicht von den Detektor-Schleifen gezählt werden können. "Der Datenschutz wird dabei eingehalten", versichert die THI, "indem nur die Trajektorien gespeichert werden und nicht das Kamerabild." Zudem sei die Kamera aufgrund ihrer Installation nicht in der Lage, Gesichter oder Nummernschilder zu erkennen. Außerdem werden im "Dashboard" noch Daten einer hochauflösenden Wetterstation dargestellt, die im Rahmen einer Sensordaten-Validierung an einem Labor des Fraunhofer-IVI beim Ingolstadt-Village installiert wurde.

So werden die Verkehrs-Daten präsentiert; außerdem gibt es Wetter-Daten.

Um die Daten für die Partner des Forschungs-Projekts und für interessierte Bürger nutzbar zu machen, werden sie nach Angaben der THI aufbereitet und über eine standardisierte Web-Schnittstelle, die "OGC SensorThingsAPI", im Internet bereitgestellt. Dafür habe der Lehrstuhl für Geoinformatik (TUM) in Zusammenarbeit mit e:fs-TechHub-GmbH einen quelloffenen "Internet of Things"-Anwendungsstack zusammengestellt. "Aktuell werden die Daten und Dienste zur längerfristigen und stabilen Verfügbarmachung in die Cloud-Datenplattform SDK (Superb Data Kraken) übertragen", teilte die THI mit. Hier gehts zum Dashboard.

Die gewonnenen Daten dienen, so heißt es weiter, Forscherinnen und Forschern der THI "zur Kalibrierung des digitalen Zwillings von Ingolstadt". Dieser könne genutzt werden, um unterschiedliche Szenarien zu testen und wissenschaftlich fundierte Vorhersagen zu treffen. Es werde beispielsweise geprüft, ob Veränderungen im Verkehr wie automatisierte Fahrzeuge oder vernetzte Kreuzungen die Verkehrs-Sicherheit steigern und überhaupt den gewünschten Effekt erzielen. Aus diesem Paradigma sei Anfang des Jahres auch ein Start-Up an der THI entstanden, die thireks-GmbH.


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