87-Jähriger aus Ingolstadt von vermeintlicher Polizistin unter Druck gesetzt. Am Ende holte ein Unbekannter eine fünfstellige Summe ab.
(ty) Bislang nicht identifizierte Betrüger haben einem 87-Jährigen aus Ingolstadt eine Lügen-Geschichte aufgetischt, auf die er dann auch hereingefallen ist – mit bösen Folgen. Wie das Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord heute berichtet, setzten sie den Rentner am vergangenen Donnerstag telefonisch über mehrere Stunden hinweg unter Druck. Am Ende habe der Senior im "Äußeren Buxheimer Weg" sein gesamtes Barvermögen in Höhe eines fünfstelligen Euro-Betrags an einen vermeintlichen Zivilbeamten übergeben. Die Kripo bittet um Hinweise etwaiger Zeugen und warnt einmal mehr vor solchen kriminellen Maschen.
Gegen 9 Uhr habe an jenem Vormittag das Telefon bei dem 87-Jährigen geklingelt. Am anderen Ende der Leitung habe sich eine Frau gemeldet, die sich als Polizistin ausgegeben habe. Sie gaukelte dem Rentner vor, dass in der näheren Umgebung aktuell Raub-Überfälle begangen worden wären und dass deshalb Bargeld und Schmuck zu Hause nicht mehr sicher aufbewahrt werden könnten. Stundenlang habe die vermeintliche Polizisten den Rentner am Telefon gehalten und auf ihn eingeredet. Um sich schließlich aus der lang anhaltenden, angespannten Situation zu bringen, habe der 87-Jährige schließlich sein Geld gezählt und letztlich an einen unbekannten männlichen Abholer übergeben.
Die Übergabe der Beute erfolgte nach Angaben der Kripo am Donnerstagabend zwischen 18 Uhr und 19 Uhr im Bereich des "Äußeren Buxheimer Wegs" im westlichen Stadtgebiet. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wird der bislang nicht identifizierte Beute-Abholer als zirka 170 Zentimeter groß und schlank beschrieben; leichter Bart-Ansatz. Er habe akzentfreies Deutsch gesprochen. Er sei dunkel gekleidet gewesen und habe eine dunkle Mütze getragen. Hinweise nimmt die Kripo in Ingolstadt unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 0 entgegen. Immer wieder warnt die Kripo vor solchen betrügerischen Maschen und gibt auch konkrete Ratschläge dazu, wie man sich vor solchen Tätern schützen kann.
Präventions-Hinweise der Polizei:
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizei-Notruf-Nummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruf-Taste.
- Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen.
- Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter.