1500 mögliche Mess-Stellen in Bayern. Intensive Kontrollen bis Samstagmorgen. 2000 Polizisten und Bedienstete der Verkehrs-Überwachung im Einsatz.
(ty) Seit dem heutigen Morgen, 6 Uhr, kontrollieren im gesamten Freistaat insgesamt rund 2000 Polizistinnen und Polizisten sowie Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrs-Überwachung im Rahmen der elften Auflage des bayerischen Blitzmarathons die gefahrenen Geschwindigkeiten an rund 1500 möglichen Mess-Stellen. Darauf hat das bayerische Innenministerium noch einmal hingewiesen. Denn Angaben zufolge ist hochmoderne Technik im Einsatz; genannt werden spezielle Laser-Mess-Pistolen und hochpräzise digitale Mess-Geräte. Auch diesmal sind bereits im Vorfeld alle möglichen Mess-Stellen veröffentlicht worden; sie können auch auf einer interaktiven Karte abgerufen werden (siehe unten).
Der bayerische Blitzmarathon ist Teil des so genannten Speedmarathons, der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk "Roadpol" koordiniert wird. Die Polizei im Freistaat führt den 24stündigen Blitzmarathon bis zum morgigen Samstag, 6 Uhr, durch. "Mit unserem Blitzmarathon wollen wir alle Verkehrsteilnehmer dazu bringen, Tempo-Limits immer einzuhalten", erklärte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am heutigen Freitag an einer Kontrollstelle der Polizei an einer Nürnberger Grundschule, an der "Tempo 30" gilt. "Rasen kann Leben kosten", stellte Herrmann klar.
Der Innenminister machte erneut deutlich, dass zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit im vergangenen Jahr die Ursache für rund ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle im Freistaat war. 125 Personen kamen bei Geschwindigkeits-Unfällen ums Leben. Laut Herrmann wären diese schlimmen Schicksale vermeidbar gewesen. "Schwerpunktmäßig finden unsere Kontrollen dort statt, wo die Unfall-Gefahren durch zu schnelles Fahren am größten sind oder häufig zu schnell gefahren wird", erläuterte er. "Innerorts sind das insbesondere Straßen vor Schulen und Kindergärten, außerorts vor allem Landstraßen, da dort überproportional viele schwere Verkehrsunfälle aufgrund zu hoher Geschwindigkeit passieren."
Wie Herrmann berichtete, waren heute trotz tagelanger Vorankündigung immer noch viel zu viele Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs. "Bei Unbelehrbaren hilft offenbar nur ein kräftiger Denkzettel mit hohen Geldbußen bis hin zu Fahrverboten", betonte der Innenminister. Beim zehnten bayerischen 24 Stunden-Blitzmarathon im April vergangenen Jahres hatte die bayerische Polizei 8690 Geschwindigkeits-Sünder erwischt – trotz ebenfalls im Vorfeld veröffentlichter Mess-Stellen. Der traurige Höchstwert war bei einem Autofahrer gemessen worden, der auf einer Staatsstraße bei Freising mit 155 Kilometer pro Stunde statt der hier maximal erlaubten 60 km/h gemessen wurde.
Der Blitzmarathon ist laut Innenministerium ein wichtiger Baustein im bayerischen Verkehrs-Sicherheits-Programm 2030 "Bayern mobil – sicher ans Ziel", um Verkehrsteilnehmer für Geschwindigkeits-Begrenzungen zu sensibilisieren. "Jeder muss sich bewusst machen, welche Tempo-Limits auf seinen Fahrstrecken gelten", forderte Herrmann. Er machte deutlich, dass es beim Blitzmarathon und insgesamt bei Geschwindigkeits-Kontrollen nicht darum gehe, möglichst viele Verwarnungen auszusprechen oder Bußgeld-Bescheide zu verschicken: "Am liebsten wäre es uns, wenn kein einziger Tempo-Sünder unterwegs wäre!"
Wo die Blitzer diesmal stehen:
♦ Sämtliche möglichen Mess-Stellen im Freistaat findet man nach Angaben des bayerischen Innenministeriums in einer interaktiven Karte; hier der direkte Link. Wer auf dieser Karte auf eine der angezeigten Markierungen klickt, erhält sogleich nähere Informationen zu dieser Mess-Stelle.
♦ Außerdem hat das bayerische Innenministerium alle möglichen Mess-Stellen auch in einer großen Liste zusammengestellt – und zwar sortiert nach Landkreisen beziehungsweise Städten. Zu dieser umfangreichen Übersicht gelangt man über diesen direkte Link.
Zum Hintergrund:
24-stündiger Blitzmarathon in Bayern: Wo die Radarfallen diesmal stehen