Der Ingolstädter gab vor, auf die Forderung der Täter einzugehen. Am Treffpunkt gab es dann für die Abholerin nicht die erhofften 60.000 Euro, sondern Handschellen.
(ty) Mit einem so genannten Schock-Anruf und einer Lügen-Geschichte sollte am gestrigen Nachmittag ein 84 Jahre alter Mann aus Ingolstadt um 60 000 Euro betrogen werden. Doch in diesem Fall ging der Schuss nach hinten los: Die kriminelle Bande machte nicht nur keine Beute, sondern für eine 40-Jährige, von der die Ersparnisse des Rentners abgeholt werden sollten, klickten die Handschellen. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute weiter berichtet, sitzt die festgenommene Frau, eine serbische Staatsangehörige, mittlerweile in Untersuchungshaft.
Gegen 15.30 Uhr klingelten die Betrüger bei dem 84-Jährigen durch. Von einem Unbekannten, der sich am Telefon als Polizeibeamter ausgab, sollte dem rüstigen Senior vorgegaukelt werden, dass dessen Nichte einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und dass für sie nun eine Untersuchungshaft nur noch durch die sofortige Zahlung einer Kaution über 60 000 Euro zu verhindern sei. Der Rentner habe die Betrugs-Masche allerdings sofort erkannt. Er habe außerdem besonnen reagiert und vorgegeben, auf die Forderung einzugehen. Von seiner zu diesem Zeitpunkt ebenfalls anwesenden Tochter sei indes die Polizei informiert worden.
Schließlich habe sich der 84-Jährige, wie von den Betrügern gefordert, an den Ort begeben, an dem die Übergabe des Geldes erfolgen sollte. Zur Überraschung der dort bereits wartenden Abholerin sei der Rentner allerdings nicht alleine erschienen: Als die 40-Jährige an der Straße "Am Viktualienmarkt" die Beute habe in Empfang nehmen wollen, sei sie von ebenfalls angerückten Einsatzkräften der örtlichen Kriminalpolizei-Inspektion auf frischer Tat festgenommen worden. Heute sei die Frau auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem zuständigen Haftrichter vorgeführt worden. Dieser habe gegen die nun beschuldigte Serbin die U-Haft angeordnet.