Fahrer flüchtete mit gestohlenem Auto vor der Polizei, ließ den Wagen dann aber zurück. Weitere entwendete Pkw bei Fahndung entdeckt. Für die Beschuldigten (40, 43, 48) klickten die Handschellen dann in der Oberpfalz.
(ty) Im Bereich von Saal an der Donau haben Streifenbeamte von der Polizeiinspektion aus Kelheim insgesamt fünf hochwertige BMW sichergestellt, die von einer mutmaßlichen Bande gestohlen worden waren. Das Ganze begann mit einer anvisierten Verkehrs-Kontrolle und der Flucht eines Autofahrers; dieser türmte bis zu einem Unfall mit einem geklauten BMW und machte sich letztlich zu Fuß davon. Im Rahmen der kriminalpolizeilichen Maßnahmen klickten einige Stunden später in der Oberpfalz für drei Männer die Handschellen. Gegen die polnischen Staatsbürger im Alter von 40, 43 und 48 Jahren wurde mittlerweile jeweils Haftbefehl erlassen; sie sitzen jetzt in verschiedenen bayerischen Gefängnissen. Aber der Reihe nach.
Wie das Polizeipräsidium von Niederbayern am heutigen Dienstag bekannt gegeben hat, wollten Einsatzkräfte von der Polizei-Dienststelle aus Kelheim am Sonntagmorgen gegen 3 Uhr einen BMW-M4 mit Kelheimer Kennzeichen anhalten und einer Verkehrs-Kontrolle unterziehen. Der Fahrer habe allerdings die Anhalte-Signale der Gesetzeshüter missachtet und sei ohne anzuhalten weitergefahren. Am Ortsausgang von Saal an der Donau in Richtung Abensberg sei der Flüchtende dann mit dem Wagen von der Strecke abgekommen. Der zunächst Unbekannte habe das Auto daraufhin zurückgelassen und sich zu Fuß aus dem Staub gemacht.
Der nach dem Unfall zurückgelassene BMW-M4.
Bei der Überprüfung der Kfz-Kennzeichen habe sich herausgestellt, dass diese nicht für diesen BMW-M4 ausgegeben gewesen seien. Die Nummernschilder seien zuvor entwendet worden, wurde weiter ermittelt. Im Rahmen der Fahndung nach dem geflüchteten Fahrer seien von den Einsatzkräften in der Nähe eines Betriebs-Geländes, auf dem Neufahrzeuge abgestellt seien, dann vier weitere hochwertige BMW festgestellt worden: ein BMW-X5M60i sowie drei BMW-X3. Der Gesamtwert der Autos werde auf rund 500 000 Euro beziffert. "Die Fahrzeuge wurden offenbar zuvor von dem Betriebs-Gelände entwendet und zum Abtransport bereitgestellt", erklärt die Polizei.
"Aufgrund des örtlichen und zeitlichen Zusammenhangs" dürften aus Sicht der Ermittler auch mehrere Kennzeichen-Diebstähle in Verbindung mit diesen Fahrzeug-Diebstählen stehen. Ein weiterer geklauter Wagen, ein BMW-X4, dürfte sich nach den bisherigen polizeilichen Recherchen mittlerweile in Polen befinden. Im Zuge der weiteren Ermittlungen durch Beamte von der Kripo aus Landshut in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Oberfranken "ergaben sich schließlich Hinweise auf drei Männer im Alter von 40, 43 und 48 Jahren". Diese Personen seien noch am selben Tag gegen 11 Uhr im Zuständigkeits-Bereich der Polizeiinspektion von Nabburg in der Oberpfalz von dortigen Einsatzkräften vorläufig festgenommen worden.
Einer der drei gestohlenen BMW-X3, die von der Polizei sichergestellt wurden.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft von Regensburg erging laut heutiger Mitteilung mittlerweile jeweils Haftbefehl gegen die drei gefassten Männer – und zwar wegen des dringenden Tatverdachts auf schweren Banden-Diebstahl. Die nun beschuldigten Polen seien nach der Vorführung beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts in Regensburg am gestrigen Montag in unterschiedliche bayerische Justizvollzugsanstalten gebracht worden. "Die Ermittlungen der Kriminalpolizei-Inspektion Landshut, insbesondere zu weiteren Tatbeteiligten, dauern an", vermeldet das Polizeipräsidium von Niederbayern.