Daten vom Deutschen Wetterdienst und Foto-Impressionen aus der Hallertau von Ludwig Schrätzenstaller.
(ty) Der meteorologische Winter-Monat Februar hat mit einem raschen Temperatur-Anstieg imponiert: Nach frostiger Schärfe in der zweiten Dekade wurde es binnen weniger Tage abrupt frühlingshaft. Der Niederschlag blieb vielerorts spärlich, besonders im Norden, während die stabile und windschwache Wetterlage die Luftqualität verbreitet verschlechterte. Unterdessen legte die Sonne eine beeindruckende Aufholjagd hin und zeigte sich vor allem im Osten und im Bergland häufig, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen meldet.
Das Temperatur-Mittel lag heuer im Februar mit 1,4 Grad Celsius um 1,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode von 1961 bis 1990, für die 0,4 Grad in den Büchern stehen. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichs-Periode von 1991 bis 2020 mit 1,5 Grad wurde das Mittel indes um 0,1 Grad unterschritten, berichtet der DWD. In der zweiten Monats-Dekade setzte der Februar-Winter vor allem im Osten ein deutliches Ausrufezeichen.
Während eisiger Nächte meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 18. Februar mit minus 19,7 Grad das bundesweite Februar-Minimum. Zu Beginn der letzten Monats-Dekade kletterten die Temperaturen innerhalb von drei Tagen auf Frühlings-Niveau. In Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, wurde dabei am 21. Februar der Spitzenwert von plus 18,9 Grad registriert.
Im Februar fielen mit rund 24 Litern pro Quadratmeter nur 49 Prozent des Niederschlags der Referenz-Periode 1961 bis 1990 mit 49 l/m². Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die Menge nur 45 Prozent des Solls von 53 l/m². Vorübergehende Niederschläge fokussierten sich auf die zweite Februar-Woche, mit der höchsten Tagesmenge von 36,1 l/m² am 12. des Monats in Freudenstadt-Kniebis (Nordschwarzwald), sowie auf die letzten Monatstage. "Dazwischen blieb es über weite Strecken niederschlagsarm", fasst der DWD zusammen.
Im Norddeutschen Tiefland, wo im Februar gebietsweise weniger als fünf Liter auf den Quadratmeter fielen, erreichte die Trockenheit ein Extremmaß. Der Schwarzwald stach mit mehr als 100 l/m² als nasseste Region hervor. Schneefreunde kamen im Februar lediglich in den Mittelgebirgen sowie in Teilen Ostdeutschlands, darunter auch Berlin, auf ihre Kosten. "Aufgrund der überwiegend windschwachen, stabilen und trockenen Februar-Witterung verschlechterte sich die Luftqualität in vielen Regionen durch verstärkte Emissionen zeitweise deutlich", so der DWD.
Mit fast 93 Stunden überragte die Sonnenschein-Dauer im gerade zu Ende gegangenen Februar ihr Soll von 72 Stunden aus der Periode 1961 bis 1990 um rund 29 Prozent. Im Vergleich zur Periode von 1991 bis 2020 mit 76 Stunden betrug die positive Abweichung laut DWD-Erkenntnissen immer noch rund 22 Prozent. "Im östlichen und südlichen Bergland sowie in Teilen des ostdeutschen Tieflandes zeigte sich die Sonne besonders großzügig", erklärten die Fachleute. "Im äußersten Norden, aber auch in den Tälern des Südwestens schien sie seltener."
So wars im Freistaat
In Bayern schwankte die Februar-Witterung laut DWD zwischen winterlicher Kälte und teils sprunghaften Erwärmungs-Phasen. In Oberstdorf wurden am 21. des Monats frühlingshafte 17,6 Grad registriert. Dagegen startete der 15. Februar dort noch mit einer Tiefsttemperatur von minus 14 Grad. Für das gesamte Bundesland wurde im Februar heuer ein Temperatur-Mittel von 0,8 Grad festgehalten.
"Diese wankelmütige Witterung wurde von einer deutlichen Niederschlags-Armut begleitet, die lediglich in der zweiten Monats-Woche und am Monats-Ende unterbrochen wurde", berichtet der DWD. Bis zum Finale bescherte der letzte Winter-Monat dem Freistaat magere 26 Liter auf den Quadratmeter. Fast 98 Stunden zeigte sich die Sonne, wobei der meiste Sonnenschein mit mehr als 170 Stunden (Zugspitze) in den schneeverwöhnten Gipfel-Lagen genossen werden konnte.
Trotz des sonnigen Winter-Panoramas verzeichnete die Zugspitze laut DWD zeitweise mit unter 110 Zentimetern eine außerordentlich geringe Februar-Schneehöhe, die – bei einem langjährigen Mittel von 260 bis 300 Zentimetern – ungeachtet gewisser Messunsicherheiten durch frühere Standort-Wechsel den extrem schneearmen Charakter in den höchsten Lagen verdeutlichte.