Besichtigungen auf eigene Faust möglich, Gratis-Entdecker-Bogen für Familien, Mitmach-Stationen geben Einblicke ins winterliche Burg-Leben, Honigmet und Hypokras.
(ty) Für die Gäste der imposanten Burg Prunn bei Riedenburg im Altmühltal hat die bayerische Schlösser-Verwaltung an diesem Sonntag, 16. November, wieder ein besonderes Angebot. Unter dem Titel "Offene Burg eiskalt" erhalten Besucherinnen und Besucher im Zuge der beliebten Veranstaltungs-Reihe erneut die Möglichkeit, das Denkmal zwischen 10 Uhr und 16 Uhr auf eigene Faust zu erkunden – ansonsten können die Gemäuer nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Für Familien gebe es zudem wieder einen kostenloser Entdecker-Bogen, mit dem ins mittelalterliche Leben eingetaucht werden könne. Doch das ist noch nicht alles, was auf dem Programm steht.
"Besonders im Winter erfuhr man am eigenen Leib die Härten des mittelalterlichen Burglebens", erklärt die bayerische Schlösser-Verwaltung. Von 13 Uhr bis 15 Uhr bieten Mitmach-Stationen an diesem Sonntag im Palas den Angaben zufolge Einblicke in die Lebenswelten und Ernährungs-Gewohnheiten auf einer winterlichen Burg. Dabei könnten interessierte Besucherinnen und Besucher auch Honigmet und Hypokras probieren sowie kleine Wachskerzen wickeln. Erwachsene benötigen der Ankündigung zufolge eine Eintrittskarte; für Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren ist der Eintritt frei. Es handele sich um ein offenes Angebot, für das keine Anmeldung notwendig sei. Letzter Einlass sei um 15 Uhr.

Der beeindruckende historische Komplex, der stolz über dem Altmühltal thront, gilt als Idealbild einer Ritterburg und als eine der am besten erhaltenen Ritterburgen in Deutschland. Die Herren von Prunn waren erstmals anno 1037 urkundlich erwähnt worden. "Vom 11. bis zum 16. Jahrhundert herrschten hier die mächtigen Adelsfamilien der Laaber und Fraunberger", erklärt die bayerische Schlösser-Verwaltung. Der Burgbau selbst, mit dem wuchtigen Bergfried, reiche in die mittelalterliche Blütezeit der Kelheimer Region um 1200 zurück. Unter der Herrschaft der Fraunberger erlebte die Anlage später, ab dem 14. Jahrhundert, seine zweite Ausbau-Phase. Aus dem Spätmittelalter stammen auch die erhaltenen Wandmalereien im ehemaligen Herrschafts-Zimmer.
Interessant ist auch: Diese Burg ist obendrein bekannt als Fundort des so genannten "Prunner Codex". Dieser überliefert in mittelhochdeutscher Sprache das weltberühmte Nibelungenlied. Ein Ausstellungs-Rundgang verbindet die Geschichte der Burg sowie ihrer Bewohnerinnen und Bewohner mit den unterschiedlichen Facetten des Nibelungenlieds. Dabei erfährt man dann auch viel Spannendes zu den Themenbereichen Jagd, Kleidung, Recht und Turnierwesen sowie über einstige Festlichkeiten. Weitere Informationen findet man auf www.burg-prunn.de. Einen virtuellen Rundgang gibt es unter diesem Link.






