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In Kelheim hat ein 28-jähriger Polizist seine 18-jährige Freundin und anschließend sich selbst erschossen – mit der Dienstwaffe einer Kollegin. Hintergründe unklar, Landeskriminalamt hat Ermittlungen übernommen, morgen Obduktion

(ty) Am heutigen Sonntag gegen 0.45 Uhr machten Spezialkräfte, die in die Wohnung eingedrungen waren, eine schreckliche Entdeckung. Eine 18-jährige Frau und ein 28-jähriger Polizeimeister der Inspektion Kelheim wurden tot aufgefunden. Nach ersten Erkenntnissen hat der 28-jährige Polizist zuerst seine 18-jährige Freundin mit mehreren Schüssen und dann sich selbst mit der Dienstwaffe einer Kollegin getötet, wie das Polizeipräsidium Niederbayern, die Staatsanwaltschaft Regensburg und das Landeskriminalamt (LKA) in einer gemeinsamen Erklärung mitteilen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Es deutet eigentlich alles auf ein schreckliches Beziehungsdrama hin. Der Polizist hat wohl zuerst seine Freundin und dann sich selbst erschossen – mit der Dienstwaffe einer Kollegen, die er zuvor aus deren Wertfach auf der Wache gestohlen hatte.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen betrat der 28-jährige Polizist am Samstagnachmittag die Dienststelle der Polizeiinspektion Kelheim, ging dort in den Keller und verließ das Gebäude wenige Minuten später wieder. Zu Beginn des Nachtdiensts, gegen 19 Uhr, bemerkte eine 25-jährige Polizeibeamtin, dass ihr Kleiderschrank und das darin befindliche Wertfach, in welchem auch die Dienstwaffe (P 7) samt Munition gelagert war, widerrechtlich geöffnet worden ist. Der Verdacht fiel dann schnell auf den 28-jährigen Polizeimeister. „Nach der Feststellung des Abhandenkommens der Dienstwaffe richtete sich nach Lage der Dinge diesbezüglich ein Tatverdacht gegen den 28-jährigen Polizeimeister“, heißt es dazu in der gemeinsamen Presseerklärung von Staatsanwaltschaft, Polizeipräsidium und LKA.

Durch die Einsatzzentrale beim Polizeipräsidium Niederbayern wurden daraufhin umfassende Einsatzmaßnahmen in die Wege geleitet. Auf diesem Wege konnte schließlich auch ermittelt werden, dass sich der 28-Jährige zusammen mit seiner 18-jährigen Lebensgefährtin in seiner Wohnung in Kelheim aufhalten dürfte. Die Wohnung liegt in einer Wohnanlage am Main-Donau-Kanal.

Gegen 0.45 Uhr drangen angerückte Spezialkräfte in die besagte Wohnung ein und fanden im Wohnzimmer die beiden Leichen mit Schussverletzungen vor. Die Tatwaffe konnte ebenfalls in der Wohnung sichergestellt werden, wie es heißt. Zum genauen Todeszeitpunkt können derzeit noch keine Angaben gemacht werden.



Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg, die vom Polizeipräsidium Niederbayern aus Neutralitätsgründen unverzüglich um die Übernahme der Bearbeitung ersucht wurde, hat noch in der Nacht die Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Zwischenzeitlich wurden die Ermittlungen allerdings dem Bayerischen Landeskriminalamt übertragen, wie heute am späten Nachmittag mitgeteilt wurde.

Nach ersten Erkenntnissen hat der 28-Jährige zuerst seine 18-jährige Freundin und dann sich selbst erschossen. Die zuständige Staatsanwaltschaft Regensburg hat eine Obduktion angeordnet, die nach aktuellem Stand am morgigen Montag stattfinden soll.

Der 28-jährige Polizeibeamte, der seit 1. August vergangenen Jahres der Inspektion Kelheim angehörte, hatte den Angaben zufolge bereits seit mehreren Wochen krankheitsbedingt keinen Dienst mehr geleistet und war deshalb derzeit selbst nicht im Besitz seiner Dienstwaffe. Wegen seines Gesundheitszustands war auch der ärztliche Dienst der Bayerischen Polizei eingebunden. Der Dienstantritt des Beamten sei für den morgigen Montag erwartet worden.

Zu den Hintergründen und den weiteren Umständen der Tat können derzeit keine Angaben gemacht werden, heißt es in der gemeinsamen Erklärung von Polizeipräsidium, Staatsanwaltschaft und LKA abschließend. Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, soll es eine weitere Pressemeldung geben.


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