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Die diplomatischen Verwicklungen nach der CSU-Attacke auf Audi ziehen sich auch durch die sozialen Netzwerke 

(ty) Scharfe Töne von Audi. In der großen Politik nennt man das wohl „diplomatische Verwicklungen“, was sich da derzeit zwischen Stadt und dem Ingolstädter Autobauer abspielt. Oder auch Säbelrasseln. Wobei die Verteilung der Säbel in diesem Fall sehr einseitig ist. Da mahnt ein hochrangiger Politiker das aus seiner Sicht mangelnde Engagement von Audi bei der Lösung der Verkehrsprobleme an, die durch den Autobauer Tag für Tag verursacht werden. Und die Retourkutsche hat es in sich. Ein massiver Wink mit den Arbeitsplätzen, deren weiteren Ausbau in Ingolstadt man sich seitens Audi genau überlegen müsse.

„Was Audi liefert, ist lächerlich“, so der verbale Ausrutscher von CSU-Fraktionschef Joachim Genosko, der bei Audi nicht gerade goutiert wurde. „Wenn das, was Joachim Genosko als Fraktionsvorsitzender der CSU hier äußert, die Meinung der Bürger der Stadt Ingolstadt sein sollte, müssten wir uns überlegen, ob es noch Sinn macht, im geplanten Umfang an diesem Standort weiter zusätzlich Arbeitsplätze aufzubauen.“ So klang die Reaktion aus dem Reich der vier Ringe.

Und die meisten Reaktionen in den sozialen Medien sind – vorsichtig formuliert – nicht gerade auf der Seite von Genosko. „Untragbar und undiplomatisch“ sind da noch die harmloseren Formulierungen in den Kommentaren der Netzgemeinde. „Man sollte sich halt auch überlegen, dank wem Ingolstadt heute das ist was es heute ist. ‬ ‪Mit Sicherheit nicht dank Herrn Genosko. Für mich ist er schon seit Jahren nicht mehr in seinen Ämtern tragbar“, lautet ein anderer Kommentar. Oder: „Liebe Audi-basher und Freunde des Herrn Genosko: Zieht doch bitte nach Dingolfing. Da steppt der Bär. Ach und nehmt Herrn Genosko bitte mit.“

Ein anderer Facebook-Jünger bringt die Problematik auf den Punkt: „Wenn man selber etwas verschlafen hat, ist es natürlich ein Einfaches, andere zu kritisieren. Das lenkt von der eigenen Unfähigkeit ab.“

Auch die SPD-Stadträte Jörg Schlagbauer und Klaus Mittermaier, beide im Betriebsrat von Audi, melden sich zu Wort. „Wer so einen Steuerzahler in der Stadt hat, der sollte sich überlegen ob die – aufgrund der hohen Verschuldung der Töchter der Stadt – eh nicht zu erreichende Illusion von der schuldenfreien Stadt Sinn macht. Die Menschen in Ingolstadt brauchen Wohnraum, Lösungen gegen den Stau und vor allem Mittel für die sozialen Brennpunkte in der Stadt. Das alles ist aber konträr zum Ziel der Schuldenfreiheit. Quo vadis IN?“, meint etwa Jörg Schlagbauer.

Und Klaus Mittermaier setzt einen drauf: „Die Überheblichkeit mancher CSU-Vertreter aus Ingolstadt kennt keine Grenzen mehr. Die Überheblichkeit gegenüber der Opposition kennen wir schon lange, die Überheblichkeit gegenüber manchen Bürgern leider auch. Aber jetzt auch gegenüber Vertreter von Audi.“ Das grenze an Größenwahn. 

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