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Besatzungsmitglied (35) prallte mit dem Kopf gegen eine Brücke, stürzte vom Schiff in den Main-Donau-Kanal, war kurz bewusstlos, konnte sich aber an Land retten und suchte dort Hilfe

(ty) Am Samstagabend, es war gegen 21.30 Uhr, ging ein merkwürdiger Notruf bei der Polizei ein. Es wurde mitgeteilt, dass in Beilngries ein nackter Mann in der Kevenhüller Straße aufgetaucht sei, der nicht Deutsch spreche und um Hilfe rufe. Wie sich herausstellen sollte, handelte es sich um einen 35-jährigen ungarischen Küchenhelfer, der von einem Passagierschiff in den Main-Donau-Kanal gestürzt und an Land geschwommen war. Die Geschichte ist fast unglaublich, aber der Reihe nach.

Als die auf den Notruf hin angerückte Streife der Beilngrieser Polizei auf den Mann traf, behauptete dieser, von Bord eines Schiffes gefallen und an Land geschwommen zu sein. Deshalb habe er sich auch seiner nassen Kleidung entledigt. Und in der Tat: Mittlerweile hatte bei der Schleuse Dietfurt ein Passagierschiff einen Notruf abgesetzt, weil ein Besatzungsmitglied vermisste wurde.

Nach den Ermittlungen der Wasserschutzpolizei hat sich die Geschichte wie folgt zugetragen: Ein 110 Meter langes Fahrgastkabinenschiff mit Heimathafen Hamburg war auf der Reise von Bonn nach Budapest und passierte am Samstagabend Beilngries. In der Küche war gerade der 35-jährige ungarische Küchenhelfer mit Aufräumarbeiten nach dem Abend-Dinner beschäftigt. Er wollte nun mehrere Säcke mit Küchenabfällen in einen Behälter auf dem Oberdeck werfen, als es zu dem Unglück kam. 

Denn dazu stieg der Mann auf einer eigentlich als Notausgang vorgesehenen Außentreppe am Heck des Schiffs nach oben und betrat genau in dem Moment das Oberdeck, als das Schiff unter der Kevenhüller Brücke hindurchfuhr. Da der Abstand zwischen dem Schiff und der Brücke wegen der Bauhöhe des Schiffs nur sehr gering war, stieß der Küchenhelfer mit dem Kopf gegen die Brücke, verlor das Bewusstsein und fiel in den Main-Donau-Kanal. Er kam nach kurzer Zeit in dem knapp 13 Grad kalten Wasser wieder zu sich und konnte sich an Land retten. Dort irrte er zunächst orientierungslos und um Hilfe rufend durch die Stadt. 

Der 35-Jährige hatte sich beim Zusammenstoß mit der Brücke lediglich eine Beule zugezogen und klagte über leichte Kopfschmerzen. „Er hatte großes Glück, dass er so rasch aus der Bewusstlosigkeit erwachte“, sagt ein Polizeisprecher. „Denn er trug keine Rettungsweste und hätte deshalb in dem kalten Wasser rasch ertrinken können.“ 

Der Mann wurde in Dietfurt wieder auf sein Schiff gebracht – und nach der polizeilichen Aufnahme des ungewöhnlichen Falls, konnte die Reise fortgesetzt werden. Mit vollzähliger Besatzung.


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