Logo
Anzeige
Anzeige

Der Trainer des FC Bayern musste einräumen: "Wir hatten zeitweise große Schwierigkeiten mit dem Pressing der Ingolstädter"

(ty) Lange Zeit hielt der mutige Aufsteiger FC Ingolstadt gestern Nachmittag beim Rekordmeister FC Bayern München in der Allianz-Arena gut mit, agierte phasenweise auf Augenhöhe und verbuchte in der ersten Halbzeit sogar die besseren Torgelegenheiten. Doch am Ende reichten dem Star-Ensemble von Star-Trainer Pep Guardiola zwei offensive Nadelstiche sowie ein beide Male nicht gut aussehender FCI-Keeper Ramazan Özcan, um einen 2:0-Heimsieg und damit die vorzeitige Herbstmeisterschaft in der Fußball-Bundesliga zu feiern.

Der FC Bayern tat sich vor allem im ersten Durchgang schwer gegen couragiert auftretende und früh attackierende Ingolstädter, die von 7500 mitgereisten Fans  unterstützt wurden. Kaum einmal konnte der Rekordmeister in den ersten 45 Minuten sein berüchtigtes Spiel aufziehen, ungewohnt oft unterliefen den Stars Fehlpässe. Ungewohnt niedrig war die Ballbesitz-Quote der Münchner – am Ende für FC-Bayern-Verhältnisse magere 64 Prozent; und das im eigenen Stadion. Immer wieder mussten sie lange Bälle spielen. Und Nationaltorhüter Manuel Neuer musste mehrfach auf der Hut sein, um den Rückstand des haushohen Favoriten zu verhindern.

 

Bayern-Trainer Pep Guardiola musste mehr gestikulieren, als ihm lieb war, um von der Seitenlinie aus die Weichen für diesen Arbeitssieg zu stellen. Mehrfach stellte er um. Kapitän Philipp Lahm bekam schließlich sogar einen Zettel mit taktischen Anweisungen in die Hand gedrückt. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet der Aufsteiger von der Donau das Millionen-Ensemble von der Isar phasenweise in Verlegenheit bringt.

Dementsprechend fiel auch das Lob aus, das Guardiola dem Team von Raph Hasenhüttl nach dem Schlusspfiff zollte. „Wir haben mit unserer bestmöglichen Mannschaft gespielt, dennoch wurde uns alles abverlangt“, so der Bayern-Dirigent. „Ein großes Kompliment an den FCI für sein mutiges Auftreten, das war heute ein Spektakel für das Publikum“, befand der Spanier und räumte unumwunden ein: „Wir hatten zeitweise große Schwierigkeiten mit dem Pressing der Ingolstädter."



 

FC-Trainer Ralph Hasenhüttl zeigte sich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannen. „Es war ein interessantes Spiel, das wir sehr lange offen gestaltet haben. Vor der Pause hatten wir hervorragende Chancen, sogar in Führung zu gehen“, fasste er zusammen. Und sein Fazit lautet völlig zu Recht: „Ich glaube, wir haben uns heute einmal mehr Respekt in der Bundesliga erarbeitet.“ Die Tore der Bayern hätten dann die individuelle Klasse ihrer Akteure gezeigt, befand Hasenhüttl und gratulierte dem FCB zur Herbstmeisterschaft.


Gratulieren darf man indes auch dem FCI, der als Aufsteiger bereits nach 16 Spielen mit 20 Punkten dasteht – das ist rechnerisch gesehen mehr als die halbe Miete. Denn bekanntlich geht man davon aus, dass man mit 40 Zählern sicher nicht absteigt. Beeindruckend ist nicht nur die Punkte-Ausbeute der Schanzer, sondern auch die Art und Weise, mit der die zustande kommt. Dass der FCI mit gerade einmal 17 Gegentreffern hinter dem FC Bayern die bis dato zweitbeste Abwehr der Liga stellt, spricht für sich. Dass die Schanzer gestern gegen das Über-Team eben nicht drei, vier oder gar fünf Gegentreffer kassierten, ist ein weiter Beleg einer gewissen Konstanz, mit der sie ihrer Linie treu bleiben. 

„Ich glaube, wir haben bis zum Gegentor ein richtig gutes Spiel gemacht und die Bayern vor Probleme gestellt, die sie so nicht oft in der Saison hatten“, analysierte FCI-Stürmer Stefan Lex. „Ich hatte selbst zwei Mal die Führung auf dem Fuß, mache sie aber leider nicht.“ Trotz der guten Leistung „sind wir natürlich ein bisschen enttäuscht“, so Lex. „Aber wir haben gesehen, dass wir, wenn wir alles reinhauen, an einem guten Tag auch gegen die Bayern bestehen können.“



FCI-Keeper Ramazan Özcan findet es „schade, dass das Ergebnis letztendlich nicht das ganze Spiel widerspiegelt“. Die Gegentreffer seien bitter gewesen, sagte er. „In der ersten Halbzeit konnte ich den Torschuss von Lewandowski noch mit den Fingerspitzen entschärfen, in der zweiten nicht mehr.“ Bei den Gegentreffern habe sich natürlich auch die Weltklasse der Bayern gezeigt. „Wir hätten es vielleicht auffangen können, wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, aber ich denke, wir haben uns hier richtig gut präsentiert.“

Bericht zum Spiel: Starke Schanzer verlangten dem FC Bayern alles ab


Anzeige
zell
RSS feed