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Es handelt sich um den so genannten Besenstiel-Räuber Harald Z., der in den 90er Jahren 16 Banken überfallen hatte – diesmal forderte er angeblich drei Millionen 

(ty) Im Jahr 1999 war der so genannte Besenstiel-Räuber zu 13,5 Jahren Haft verurteilt worden, weil er 16 Banken ausgeraubt hatte. Gestern Abend klickten für den 63-jährigen Harald Z. wieder die Handschellen. Diesmal soll er den FC Bayern München erpresst haben. Festgenommen wurde er in Mainburg im Kreis Kelheim. Inzwischen wurde Haftbefehl erlassen, wie es heißt. Und Harald Z. soll auch bereits alles gestanden haben. 

In der Faschingswoche war nach Angaben der Polizei beim FC Bayern München ein Schreiben eingegangen, in dem ein zunächst unbekannter Täter eine größere Geldforderung stellte. „Im Weigerungsfall drohte er mit abstrakten Gefährdungsszenarien beziehungsweise der Veröffentlichung dieser Szenarien an die Presse“, so ein Polizeisprecher.

Laut Bild-Zeitung drohte der Erpresser damit, eine Drohne über der Allianz-Arena abstürzen zu lassen, wenn seine Forderungen nicht erfüllt werden. Dem Bericht zufolge forderte er Beute im Wert von drei Millionen Euro: eine Million in 500-Euro-Scheinen, eine Million in 1000-Franken-Scheinen sowie den Rest in Form von Diamanten. Die Polizei wurde verständigt, nahm umgehend die Ermittlungen auf. Laut Medienberichten waren 100 bis 150 Beamte in die Jagd nach dem Kriminellen eingebunden. Derweil folgte ein zweiter Brief – der Erpresser forderte nun angeblich eine andere Stückelung des Gelds. 

Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen ergab sich nach Angaben der Polizei ein konkreter Verdacht gegen den bekannten „Besenstiel-Räuber“. Im Zuge operativer Maßnahmen, die am gestrigen Nachmittag erfolgten, konnte schließlich der Verdacht konkretisiert werden, heißt es aus dem Münchner Polizeipräsidium. Die Festnahme von Harald Z. erfolgte dann gestern am frühen. Nach übereinstimmenden Medienberichten wurde der 63-Jährige in Mainburg geschnappt, als er auf seinen vermeintlichen Kontaktmann wartete. Er ahnungslos, die Polizei ihm längst auf der Spur. 

Harald Z. raubte zwischen 1992 und 1998 insgesamt 16 Banken aus. Dabei nahm er insgesamt 73 Geiseln und erbeutete zirka 4,7 Millionen Mark. Den Spitznamen Besenstielräuber bekam er, weil er seine Geiseln einsperrte und die Türen dabei zusätzlich mit einem Besenstil verriegelte. Er galt als höflicher Bankräuber, der seine Opfer sorgsam behandelte, sie nicht körperlich attackierte oder demütigte. 

2009 wurde Harald Z. vorzeitig aus der Haft entlassen. Laut Süddeutscher Zeitung versuchte er sich dann als Aktkünstler, Produzent handgetöpferter Dildos und Autor. Er schrieb sogar ein Buch über seine „Karriere“ als Bankräuber, es erschien im Jahr 2011 unter dem Titel: „Ich war der Besenstiel-Bankräuber. Mein gescheiterter Traum.“ 

Weitere Details finden Sie zum Beispiel in einem Bericht der AZ.


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