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Beim Starkbierfest der Pfaffenhofener SPD stand gestern Abend wieder die Unterhaltung im Vordergrund – auch, weil sich Partei-Rebell Walter Adam auf seine Rolle als Muhakl konzentriere

Von Linda Rosenberger

Wenn Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker fleißig Bier ausschenkt und sich Walter Adam, der SPD-Ehrenvorsitzende und Partei-Rebell aus Abensberg, in sein Alter-Ego „Muhakl“ verwandelt, dann kann das nur einen Grund haben: die Pfaffenhofener Sozis feiern ihr alljährliches Starkbierfest. So geschehen gestern Abend im hiesigen, historischen Müllerbräu-Saal. Bereits zum neunten Mal gab es dort, wie üblich, jede Menge Bier, ein musikalisches Unterhaltungsprogramm und nur ganz wenig Politik.

Drei Schläge: Julia Spitzenberger zapft an.

So hatten sich am Oberen Hauptplatz auch so ziemlich alle versammelt, die nicht nur in der SPD Rang und Namen haben. Nachdem Stadträtin und Festwirtin Julia Spitzberger kurz vor 19 Uhr das erste Fass „Demokrator“, das Starkbier ohne bitteren Nachgeschmack, mit drei Schlägen angezapft hatte und auch ihre Majestät, die Hallertauer Hopfenkönigin Anna Roßmeier, die Gäste begrüßt hatte, war die Feier eröffnet.

Promis unter sich: Schauspieler, Comedian und SPD-Kreisrat Florian Simbeck (links), Michi Dietmayr (rechts) und rechts hinten, mit Hut, SPD-Rebell und Musiker Walter Adam.

Während einige Ortsvereins- und Fraktionsmitglieder der Roten die knapp 200 Gäste den ganzen Abend über bedienten, führte SPD-Chef Markus Käser als Moderator durch den Abend. Später stellte er sogar sein musikalisches Talent unter Beweis. Mit auf die Bühne brachte er dafür nicht nur seine Gitarre, sondern auch ein Miniatur-Windrad – eine Anspielung auf die zeitgleich stattfindende CSU-Veranstaltung in Förnbach, bei der auch über den geplanten Windpark debattiert wurde. Neben der elegant in einen Nebensatz verpackten Forderung, den Müllerbräu-Saal auch künftig nicht abreißen zu lassen, weil sich dort die schönsten Feste feiern ließen, blieb das aber das einzige politische Statement an diesem Abend.

 

Prost! Müllerbräu-Verkaufsleiter Christian Leibig (von links), Hallertauer Hopfenkönigin Anna Roßmeier, Stadträtin Julia Spitzenberger und SPD-Chef Markus Käser.

Möglicherweise, weil man seine potenziellen Wähler mit der einen oder anderen Mass Starkbier intus ohnehin nicht mehr erreicht, setzten die Sozialdemokraten jetzt eher auf andere Werte.  „Ich darf heute kein Wort über Politik reden“, leitete Walter Adam ein, als er mit Querflöte und Ukulele die Bühne betrat. So ließ er stattdessen die Musik sprechen – das sei ihm ohnehin lieber, meinte er. Unter seinem Künstlernamen Muhakl – eigentlich ein altbayerisches Schimpfwort – spielte er nicht nur Gstanzln, sondern gab spontan auch ein Lied mit der Kapelle „Die Holledauer Bifescheißer“ zum Besten, die die Gäste darüber hinaus auch in den Pausen unterhielt.

 

SPD-Chef Markus Käser: Musik statt Politik.

Gegen 20.30 Uhr betrat der bereits vorab groß angekündigte Sänger und Gitarrist Michi Dietmayr die Bühne, um auf musikalische und humorige Art zu erklären, was passiert, wenn er kein Bier mehr hat, oder um der Frage nachzugehen, warum Frauen nicht nur mit dem Hirn denken würden. Die Gäste wirkten bestens unterhalten: Erst nach mehreren demokratisch gewählten Zugaben, wie es Dietmayr formulierte, ließen sie den Künstler von der Bühne.

 

SPD-Rebell Walter Adam in seiner Rolle als Musiker.

Genauso viel Spaß wie das Publikum hatte nach eigener Aussage auch Pfaffenhofens Rathauschef Herker. Denn obwohl er bereits seit Einlassbeginn, 18.30 Uhr, am Bierausschank stehe, freue er sich jedes Jahr auf diesen besonderen Abend. Weil er außerdem schon während des Studiums in der Gastronomie gearbeitet hat, wie er unserer Zeitung verriet, war er offensichtlich geradezu prädestiniert für diese Aufgabe. Was jedoch anstrengender ist – der Job im Service oder sein eigentliches Amt als Bürgermeister –, das konnte Herker nicht sagen. 

Michi Dietmayr, der Stargast des Abends.

 

Bürgermeister Thomas Herker und Stadträtin Julia Spitzenberger beim Ausschenken.


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