Platz 24 im deutschlandweiten Ranking aller 402 Kreise und kreisfreien Städte – Ingolstadt auf Rang drei, hinter Kreis und Stadt München
(ty) Berlin ist der größte Aufsteiger im Wettbewerb der deutschen Regionen. Auch Zentren wie Leipzig, Chemnitz, Erfurt und Weimar holen auf, obwohl große Teile Ostdeutschlands weiter zurückfallen. Dem Norden und Westen gelingt es weiterhin nicht, auf den starken Süden aufzuschließen. Das ist das Ergebnis des so Zukunftsatlas 2016. Mit ihm bewertet das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos alle drei Jahre die Zukunftsfähigkeit aller 402 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland.
Jeder Kreis wird in den Bereichen Demografie, Wohlstand und soziale Lage, Arbeitsmarkt sowie Wettbewerb und Innovation analysiert. „Das doppelte Gefälle zwischen West und Ost sowie Süd und Nord bleibt unverändert“, sagt Prognos-Projektleiter Peter Kaiser. Umso bemerkenswerter ist es seinen Worten zufolge, „dass immer mehr ostdeutsche Großstädte sich gut entwickeln“.
Ingolstadt steht im bundesweiten Vergleich auf Platz drei, hinter dem Landkreis München und der Stadt München. Besonders gute Bewertungen erhielt Ingolstadt in den Bereichen Dynamik (bundesweit Platz 1), Innovation (1), Stärke (4), Demografie (12) und Arbeitsmarkt (40). In Sachen Wohlstand landete Ingolstadt „nur“ auf Rang 104 der 402 Kreise und kreisfreien Städte.
Insgesamt wurden nur elf Städte und Landkreise deutschlandweit mit der höchsten Kategorie „Top-Zukunftschancen“ bewertet. Im Freistaat Bayern haben außer Ingolstadt nur noch Stadt und Kreis München, Starnberg, Regensburg und Erlangen ebenfalls diese höchste Kategorie erreicht.
Dem Landkreis Pfaffenhofen, der bundesweit auf Rang 24 landet, attestiert der Zukunftsatlas insgesamt „sehr hohe Zukunftschancen“. Besonders weit vorne liegt der Landkreis im bundesweiten Vergleich in Sachen Stärke (Platz 22), Demografie (32) und Innovation (16), beachtlich schneidet man in Sachen Dynamik (78) und Wohlstand (64) ab, während in der Kategorie Arbeitsmarkt „nur“ Platz 149 zu Buche steht. Im Zukunftsatlas 2013 stand der Kreis Pfaffenhofen bundesweit auf Platz 19; Ingolstadt landete damals auf Rang vier.
Hier einige Landkreise aus der Region in der Übersicht, angegeben ist jeweils die bundesweite Platzierung in der Gesamtwertung beim Zukunftsatlas 2016:
- 1. Kreis München
- 2. Stadt München
- 3. Ingolstadt
- 24. Pfaffenhofen
- 26. Eichstätt
- 34. Erding
- 44. Freising
- 55. Dachau
- 94. Neuburg-Schrobenhausen
- 100. Kelheim
- 112. Neumarkt/Oberpfalz
- 123. Landshut
- 135. Aichach-Friedberg
Erstmals wurde diesmal zusätzlich ermittelt, wie gut die Regionen für den digitalen Wandel aufgestellt sind. Im Digitalisierungskompass, den Prognos gemeinsam mit der Index-Gruppe entwickelt hat, erhalten die Regionen einen bis fünf Sterne für ihren Stand in Sachen Digitalisierung. Mit einer Fünf-Sterne-Plus-Wertung liegt hier Zukunftsatlas-Spitzenreiter München vorn. Doch auch einzelne Regionen aus dem Mittelfeld des Zukunftsatlas-Rankings sind demnach ungewöhnlich gut aufgestellt. Vier von fünf Sternen erhalten die Städte Bremen (Rang 282), Kaiserslautern (Rang 247) und Offenbach/M. (Rang 238).
Auszug der Ergebnis-Karte aus dem Digitalisierungskompass; der Kreis Pfaffenhofen steht nicht gerade bemerkenswert gut da.
Insgesamt sind die Digitalisierungschancen stark konzentriert, wie aus der Untersuchung hervorgeht. Nur 53 Regionen erreichen vier oder mehr Sterne – der Kreis Pfaffenhofen zählt nicht dazu. Dabei schneiden die Städte sehr viel besser ab als die ländlichen Regionen. Auf die neun Top-Standorte konzentrieren sich 43 Prozent aller Digitaljobs, obwohl hier nur 15 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland arbeiten. Auch industrielle Zentren wie Böblingen, Ingolstadt, Ludwigshafen oder Erlangen punkten. „Hier arbeiten bis zu drei Mal mehr digitale Impulsgeber als im Durchschnitt“, heißt es.
Der Prognos-Zukunftsatlas bewertet die Zukunftschancen und -risiken aller 402 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands. Er erscheint alle drei Jahre seit 2004. Damit ist er das einzige deutschlandweite Ranking, das regionale Entwicklungen über mehr als zehn Jahre sichtbar macht.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Zukunftsatlas und Digitalisierungskompass und können Details zu einzelnen Kreisen abrufen. Weitere Infos auch hier.