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Rund 1200 Helfer von über 70 Feuerwehren hatten Hunderte von Einsätzen zu bewältigen – Eine ersten Bilanz und Fotos

(zel/ty) Während der Landkreis Pfaffenhofen und das Stadtgebiet von Ingolstadt von schwerwiegenderen Unwetter-Schäden in der vergangenen Nacht nach bisherigen Erkenntnissen weitgehend verschont geblieben ist, hatten die Einsatzkräfte im benachbarten Landkreis Kelheim alle Hände voll zu tun und waren über Stunden hinweg massiv gefordert. Hunderte von Einsätzen stehen zu Buche. Die Autobahn A93 zwischen Abensberg und Hausen war wegen Überflutung gesperrt. Zahlreiche Keller standen unter Wasser, Gullydeckel wurden ausgehoben, Heizöltanks beschädigt.

 

„Zur Abarbeitung der über 500 Einsatzstellen waren 72 freiwillige Feuerwehren und das Technische Hilfswerk mit rund 1200 Helfern im Einsatz“, teilte eine Sprecherin des Kelheimer Landratsamt mit. Die Einsatzmaßnahmen wurden über die Integrierte Leitstelle Landshut, die Feuerwehrführung des Landkreises, die Kreiseinsatzzentrale, die „Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung“ sowie die Feuerwehr-Einsatzzentralen koordiniert. 

Einsatzschwerpunkt war den Angaben zufolge insbesondere die Mitte des Landkreises Kelheim. Konkret genannt werden dabei die Bereiche Abensberg, Herrngiersdorf, Sandsbach, Langquaid, Neustadt/Donau, Hienheim, Rohr, Laaberberg, Weltenburg und Staubing.

 

Im Bereich zwischen Abensberg und Hausen wurde die Autobahn A 93 überflutet; nach Angaben der Polizei mussten einige Pkw aus hüfthohem Wasser geborgen werden.

„Die Fahrbahn war aufgrund des Wasserstandes unpassierbar und bis gegen 2.20 Uhr ganz beziehungsweise teilweise gesperrt“, heißt es aus dem Polizeipräsidium Niederbayern. Kräfte der Feuerwehr und der Autobahnmeisterei waren hier im Einsatz.

An der Bundesstraße B 299 bei Neustadt wurde eine Unterführung überflutet und war ebenfalls unpassierbar. Auf der B 15neu bei Schierling wurde der Verkehr durch Geröll und Schlamm auf der Fahrbahn beeinträchtigt; die Autobahnmeisterei musste die Straße reinigen. 


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„In Langquaid, Herrngiersdorf, Adlhausen, Sandsbach, Tiefenbach sowie weiteren kleineren Ortschaften waren unzählige Einsätze abzuarbeiten“, berichtet zum Beispiel die Langquaider Feuerwehr in einer ersten Bilanz. Keller standen unter Wasser, Straßen waren überflutet, Gullideckel wurden ausgehoben, selbst Heizöltanks in Kellern von Wohnhäuser wurden beschädigt. „Neben dem THW und dem BRK waren noch 22 Feuerwehren aus dem Landkreis Kelheim bei uns im Dauereinsatz“, teilte die hiesige Feuerwehr mit. Alleine in Langquaid waren demnach 60 Einsätze zu bewältigen.

 

Auch im Raum Abensberg hatten die Hilfskräfte alle Hände voll zu tun. Hier wird in einer ersten Bilanz von rund 80 Einsätzen berichtet. 35 Floriansjünger der Feuerwehr Abensberg sowie zahlreiche weitere Kameraden aus sämtlichen Ortsteil-Feuerwehren waren praktisch im Dauer-Einsatz. Insgesamt waren Kräfte von 15 Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis im Bereich Abensberg beschäftigt. 

„Wir haben aber viel Glück gehabt“, sagt der Abensberger Feuerwehr-Kommandant Konrad Bauer gegenüber unserer Zeitung. Zwar standen seinen Worten zufolge viele Keller unter Wasser, manche bis zu 50 Zentimeter. Doch unterm Strich sei noch alles glimpflich verlaufen.

 

„Ich danke allen Einsatzkräften für die Bewältigung des Unwetter-Ereignisses, für ihren unermüdlichen Einsatz und für die professionelle Arbeit“, sagte der Kelheimer Landrat Hubert Faltermeier (FW) heute Vormittag und zollte „allergrößten Respekt“. Durch den massiven Einsatz der Feuerwehren und des THW sei es gelungen, schnell Hilfe zu leisten und dadurch Schäden zu minimieren. „Auch ist es erfreulich, dass durch das Unwetter-Ereignis keine Menschenleben zu beklagen sind und die Einsatzkräfte unverletzt blieben“, so der Landrat. 

„Während der Bereich Straubing anfänglich nur relativ gering betroffen war, erreichte eine weitere Unwetterfront ab zirka 20 Uhr schwerpunktmäßig den Bereich Landshut mit den Landkreisen Kelheim, Landshut und Dingolfing-Landau“, fasst ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern zusammen. Wie es heißt, gingen in der dortigen Einsatzzentrale zwischen 18 und 24 Uhr insgesamt 313 Notrufe ein. Daraus ergaben sich nach einer ersten Bilanz wohl über 200 Einsätze mit Unwetterbezug.

Unwetterbezug bedeutet: überschwemmte Straßen und Unterführungen, Alarme, umgestürzte Bäume, Blitzeinschläge sowie vollgelaufene Keller und Häuser. „Wobei hierzu noch keine Aussagen zu entstandenen Umweltschäden durch auslaufendes Heizöl etc. gemacht werden können“, wie am Vormittag gemeldet wurde. 

Nach bisherigem Kenntnisstand der Einsatzzentrale Niederbayern hat das Unwetter im Zuständigkeitsbereich kein Menschenleben gefordert. Auch Informationen über schwer verletzte Personen lägen bis dato nicht vor.

Als ein 45-Jähriger gestern gegen 21.55 Uhr mit seinem Opel von Langquaid in Richtung Hausen unterwegs war, fiel wegen des Unwetters plötzlich ein Baum auf die Straße und beschädigte die Windschutzscheibe des Autos. Bei dem Ausweichmanöver rutschte der Pkw in den gegenüberliegenden Graben. Schaden: 1000 Euro.

Ein 34-Jähriger fuhr gegen 20.45 Uhr  mit seinem Kleintransporter auf der Kreisstraße KEH 5 von Hienheim in Richtung Essing, als ein schwerer Ast von einem Baum abbrach und auf die Windschutzscheibe krachte. Schaden: 1000 Euro. Der Fahrer blieb unverletzt. Der Baum wurde von der Feuerwehr beseitigt. 


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