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Inge Fuchs (23) und ihre Band "Kört Kabein" haben eine CD mit bayerischen Liedern aufgenommen – Die wird heute Abend bei einem Konzert in Geisenfeld vorgestellt – Hier ein Vorgeschmack

Exklusive Hörprobe: "Kört Kabein" und ihr Song "Des Oane"

(ty/zel) Würde man ein Lexikon für die Region herausgeben, beim Eintrag „Rampensau“ böte sich unweigerlich ein Foto von Inge Fuchs an. Die 23-Jährige aus Engelbrechtsmünster ist nämlich so ziemlich genau das, was man eine Rampensau – im besten Sinne – nennt. Dass sie saugut singt, das hat sich längst herumgesprochen. Und dass sie das auch auf Bayerisch kann, zudem mit selbst geschriebenen Songs, hat sie im Sommer bewiesen, als sie das Liebeslied „Du“ bei Youtube hochlud, das aufhorchen ließ. Einfach nur auf dem Bett sitzt sie da, schrubbt ein bisschen auf der Gitarre rum – und haut eine Ballade raus, die einem das Wasser in die Augen treibt.

http://www.youtube.com/watch?v=HGJbw2WV25U

Im Juni war das mit „Du“. Schon damals kündigte Inge Fuchs an, dass es bei diesem einen Mundart-Lied nicht bleiben soll. Geplant war mit ihrer Band „Kört Kabein“ eine ganze CD voll bayerischer, selbst geschriebener Songs. Und die ist jetzt fertig. Sie heißt „Bassd Agrat“, am heutigen Freitagabend wird sie im Geisenfelder Pils-Pub „Alisa“ offiziell vorgestellt. Acht Songs finden sich auf der brandneuen Scheibe, für sieben davon hat Inge Fuchs Text und Musik geschrieben. „Die achte Nummer ist ein Cover eines über 200 Jahre alten bayerischen Volkslieds“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Welches das ist, wird vorab nicht verraten. „Da können sich die Zuhörer heute Abend live überraschen lassen.“

Die Release-Party beginnt um 20 Uhr mit „Josef Schön & Friends“ im Vorprogramm.  Der Sänger und Gitarrist aus Töging an der Altmühl ist auch so ein bayerisches Original. Zusammen mit wechselnden Gastmusikern haut der Künstler seinem Publikum die volle Ladung rotzig-bayerischen Indie-Folk-Rock-Sound um die Ohren. Wie viele Musiker er dieses Mal dabei hat, wird eine weitere Überraschung sein. Aufs Mitsingen kann man sich aber schon mal einstimmen, denn vor wenigen Wochen erst hat Schön das folgende coole Musikvideo zu seinem Song „Voigas“ veröffentlicht:

„Danach geht es dann genauso rotzig und bayerisch mit ,Kört Kabein’ weiter“, verspricht Inge Fuchs und erzählt von der neuen CD. „Die Lieder sind ehrlich und deswegen wahrscheinlich auch frech. Ich singe zum Beispiel darüber, wie sehr ich jemanden liebe, wie weh es tut, wenn einem das Herz gebrochen wird, oder was einem als bayerisches Madl aufm Land so passieren kann – und nehme dabei kein Blatt vor den Mund.“ Es gefalle ihr, auf Bayerisch zu singen, „da man mich zu 100 Prozent wiedererkennt“. Und: „Ich bin stolz auf meinen Dialekt, so kann ich mich auch am besten ausdrücken.“

Zugleich sei ihr auch bewusst, dass jetzt sehr viele Menschen ihre Texte aufs erste Mal verstehen. „Es ist ganz anders als einen englisch-sprachigen Song zu singen, hinter dem man sich inhaltlich verstecken kann“, sagt sie. „Ich rede beziehungsweise singe nicht um den heißen Brei herum, sondern spreche alles, was mir auf dem Herzen liegt, direkt an.“ Da kommt es dann schon mal vor, dass ein Mann in einem Song ein Depp ist oder blöd. „Wem’s ned gfoid, der hod hoid Pech g’habt“, sagt die 23-Jährige. „In englischen Songs bin ich genauso direkt, bloß da ist es noch nicht allen aufgefallen. Vielleicht kommt das ja jetzt auch noch. Genau deswegen muss man das Leben mit einem Augenzwinkern betrachten und über sich selbst lachen.“ Lachen, sagt sie, das sollte man immer können.

Die CD selbst kommt übrigens auch alles andere als unscheinbar daher. „Wir hatten ein kleines Foto-Shooting nahe dem Festival-Gelände in Unterempfenbach“, lässt Inge Fuchs wissen. Wobei man von dem Festival-Gelände jetzt nicht so viel sieht. Das Shooting stieg eher an und auch in dem hölzernen Plumpsklo, das dort steht.

Der Song „Des Andere“ wurde neu bearbeitet und auf das Album gepackt:

Und auch das Liebeslied „Du“, von dem eingangs die Rede war, findet sich auf der CD. Die kostet übrigens gerade mal acht Euro und ist ab heute Abend offiziell zu haben. Eines dürfte klar sein: Von „Kört Kabein“ wird man noch einiges hören – im wörtlichen, wie im übertragenen Sinne. Das Ensemble besteht neben Rockröhre Inge Fuchs aus Georg Maier (Gitarre und Backround),  Max Kneilling (Bass) und Tom Thunig (Drums und Backround). Das Quartett ist auch als „WildOnes“ bekannt, unter diesem Namen gewann das Ensemble im vergangenen Jahr das Pfaffenhofener Saitensprung-Festival. Nicht zuletzt, weil die Inge halt eine echte Rampensau ist.

Die Band-Mitglieder.

„Kört Kabein“ gibt es erst seit rund einem Jahr. Der Name ist abgeleitet von „Nirvana“-Frontmann Curt Cobain. „Aber nicht, weil wir eine Tribute-Band sind oder in diese Musikrichtung gehen“, stellt Inge Fuchs klar. „Kabein“ ist einfach Bayerisch – für alle Preußen: das heißt Kapelle. Das Wortspiel sei einfach lustig, sagt die 23-Jährige. „Und darum geht es doch: Spaß haben und nicht alles im Leben so ernst nehmen.“ Ähnlich verhält es sich mit dem Namen des Albums: „Bassd Agrat“. Dieser Ausdruck werde band-intern sowie im Freundeskreis einfach oft benutzt. „Er sagt halt alles aus, was er sagen muss – nämlich, dass es agrat bassd.“ Von der Musikrichtung her hat sich diese ungewöhnliche „Kabein“ keine Grenzen gesetzt. Momentan, sagt Inge Fuchs, könnte man es als „Akustik-Pop/Rock“ bezeichnen. „Hauptsache bayerisch.“ Bassd agrat.


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