Um die Kreuzung von KEH 10 und KEH 11 in Hausen zu Entschärfen, hat sich das Landratsamt etwas Besonderes einfallen lassen. Erstes Fazit fällt positiv aus.
(ty) In Hausen hat ein Ortstermin stattgefunden, bei dem die Umsetzung der Sichtschutzwand von Landrat Martin Neumeyer, Bürgermeister Erwin Ranftl und dem Leiter der Tiefbauverwaltung, Andreas Fischer, in Augenschein genommen worden ist. „An der Kreuzung passierten immer wieder Unfalle, welche darauf zurückzuführen sind, dass Fahrzeuge auf der vorfahrtsberechtigten KEH 10 übersehen werden“, heißt es aus dem Landratsamt. Dies liege daran, dass die Stoppschilder weitgehend ignoriert würden. „Dies haben Ortsbesichtigungen gezeigt.“ Das Stoppschild wurde demnach nicht im Schritt-Tempo passiert, sondern mit hoher Geschwindigkeit. Dies lag offenbar an der guten Übersichtlichkeit der Kreuzung. Die Gefahr bestand allerdings darin, dass Autofahrer Fahrzeuge auf der KEH 10 übersehen und es dann zu Crashs kommt.
„Die Kreuzung KEH 10/KEH 11 stellt keinen Unfallschwerpunkt im klassischen Sinn dar“, erklärt Andreas Fischer. Zur Klassifizierung als so genannter Unfallschwerpunkt müssten drei Unfälle mit Schwerverletzten in den vergangenen drei Jahren stattgefunden haben. Dies sei hier aber nicht der Fall. „Jedoch stellten wir immer wieder fest, dass es durch die Nichtbeachtung der Stoppschilder zu Unfällen oder gefährlichen Situationen gekommen ist, obwohl die Kreuzung gut und den Vorschriften entsprechend ausgebaut ist.“ Leider, so Fischer, „müssen wir aber nicht nur an dieser Kreuzung feststellen, dass die Beschilderungen immer häufiger missachtet werden“.
Als Möglichkeit zur Entschärfung der Situation wurde dann eine Wand zur Einschränkung des Sichtfelds in Spiel gebracht. So sollen er Autofahrer „durch die Heranführung an die Kreuzung zum Halten gezwungen werden“. Mit einer solchen Sichtschutz-Wand hat der Landkreis Kelheim auch bereits positive Erfahrungen. Das Staatliche Bauamt Landshut hatte eine solche an der unfallauffälligen Kreuzung von Bundesstraße 299 und Staatsstraße 2642 bei Wildenberg anbringen lassen. „Mit positiver Erfahrung“, heißt es aus dem Landratsamt. Seitdem seien die Unfallzahlen hier stark zurückgegangen und keine schweren Crashs mehr zu verzeichnen. Diese Entwicklung verspricht man sich jetzt auch in Hausen.
„Man stellt vor Ort bereits fest, dass nach der Erstellung der Sichtschutz-Wand das Stoppschild mehr beachtet wird und sich die Geschwindigkeit, mit welcher an die Kreuzung herangefahren wird, stark reduziert hat“, lautet ein erstes Fazit aus der Kreisbehörde. Vor der Maßnahme hätten neun von zehn Autofahrern das Stoppschild ignoriert. „Jetzt halten neun von zehn Autos am Stoppschild.“ Die Sichtschutzwand erstellten die Mitarbeiter des Kreisbauhofs. Somit fielen nur die Materialkosten an, die auf etwa 15 000 Euro beziffert werden.
Zusätzlich zur Sichtschutzwand werde die Geschwindigkeit weiter gedrosselt – und zwar auf 70 km/h. Dies solle eine weite Steigerung der Verkehrssicherheit bringen. Außerdem werde ein Teil der Schutzplanken zurückgebaut, um die Anfahr-Sicht zu verbessern. Diese beiden Maßnahmen sollen demnächst umgesetzt werden, teilte das Landratsamt mit. „Der Landkreis will mit diesen Maßnahmen die Verkehrssicherheit weiter erhöhen und Unfälle präventiv vermeiden“ fasst Landrat Neumeyer zusammen.