Am 8. September rückt die Welterbestätte „Grenzen des römischen Reiches“ in den Fokus. Dabei warten ganz besondere Effekte auf die Besucher.
(ty) Es sah nach einem normalen Spaziergang im Grünen aus, tatsächlich hatte Landrat Martin Neumeyer aber gemeinsam mit den Führungspersonen der Hilfsorganisationen im Landkreis Kelheim zum Pressegespräch an der Hadriansäule am Limesparkplatz an der KEH5 bei Hienheim geladen. Dabei wurde das Projekt „Limes im Licht“ vorgestellt. Zum Tag des offenen Denkmals, welcher seit 25 Jahren regelmäßig stattfindet, möchte der Landkreis Kelheim dieses Jahr das größte Bodendenkmal Europas, die Welterbestätte „Grenzen des römischen Reiches“, in den Fokus der Bevölkerung bringen.
Der römische Limes verläuft mit einer Teilstrecke von etwa 3,5 Kilometern durch den Landkreis Kelheim. Nach den bereits anerkannten Teilstrecken des römischen Limes auf dem Land wurde zu Jahresbeginn der Antrag auf Erweiterung und Anerkennung des Donau-Limes in Deutschland, Österreich, der Slowakei und Ungarn bei der Unesco gestellt. Das besondere kulturelle Erbe des römischen Reiches sei laut Kelheimer Landratsamt vielen unbekannt, beziehungsweise seien sich viele der herausragenden Bedeutung nicht bewusst.
Landrat Martin Neumeyer möchte daher durch die Veranstaltung auf die Bedeutung und die Einzigartigkeit des Denkmals hinweisen. Zwar verläuft nur ein relativ kurzes Teilstück im Landkreis, dieses hat aber ganz besondere Bedeutung im Verlauf der Grenze: Auf wenigen Kilometern sind mehrere ehemalige Wachanlagen sowie der einmalige Übergang vom Land- auf den Donaulimes zu finden. Zudem ist der Limesverlauf noch von jedermann zu erkennen und nicht wie andernorts durch landwirtschaftliche Bewirtschaftung zerstört worden.
Die Veranstaltung wird am Samstag, 8. September, ab 19.30 Uhr am Fluggelände des Flugsportvereines Kelheim am Stieberberg bei Neustadt - Hienheim stattfinden. Dabei stehen Informationen und kurze Vorträge über das bedeutende Kulturdenkmal sowie der aktuellen Antrag auf Anerkennung als Weltkulturerbe auf dem Programm. Mit einsetzender Dunkelheit wird gegen 20.30 Uhr eine Beleuchtung am Limes aktiviert, welche nur vom Flugfeld aus seine Wirkung zeigen kann.
Den Part der Beleuchtung haben die Hilfsorganisationen im Landkreis Kelheim übernommen. In einer gemeinsamen Aktion werden die Feuerwehren im Landkreis sowie das THW, Ortsgruppe Kelheim, für eine einzigartige Illuminierung des Limes sorgen. Schon jetzt machen sich Kreisbrandrat Nikolaus Höfler und der Ortsbeauftragte des THW, Martin Balbierer, Gedanken über die bestmögliche Umsetzung der Ideen und um eine spektakuläre Darstellung des Limesverlaufes.
Es ist beabsichtigt, die ehemaligen Holzpalisaden des Limes mit Scheinwerfern bis zu einer Höhe von fünf Metern zu simulieren, um so einen Eindruck von der Größe des ehemaligen Befestigungswalls zu erschaffen. Des Weiteren wird eine Signalkette für den Notfall in das Lager Abusina demonstriert.