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39-Jähriger klaut aus der Laune heraus einen Lieferwagen, kehrt mit einem gestohlenen Bike zum Tatort zurück und will der Polizei am Ende Wasser als seinen Urin verkaufen. 

(ty) Am gestrigen Nachmittag, es war gegen 14.20 Uhr, rief ein 48-jähriger Paket-Zusteller bei der Polizei an. „Recht aufgelöst“ sei der Mann gewesen, heißt es von den Beamten. Er habe geschildert, dass er fünf Minuten zuvor seinen Lieferwagen mit steckendem Schlüssel vor einer Gaststätte in der Kelheimer Innenstadt abgestellt hatte, um sich dort schnell eine Erfrischung zu besorgen. Und ehe er sich versah, war das Fahrzeug weg. Das war allerdings erst der Anfang einer merkwürdigen Serie von Vorkommnissen, die allesamt auf das Konto eines 39-jährigen Einheimischen gehen sollen. Aber der Reihe nach.

 

Der 39-Jährige trank laut Polizei gerade vor dem besagten Lokal ein Wasser, als der Paket-Zusteller dort leichtsinnigerweise seinen Lieferwagen mit dem Schlüssel im Zündschloss zurückließ. Diese Gelegenheit habe der 39-Jährige sogleich ergriffen. „Er setzte sich kurzerhand ans Steuer des Lieferwagens und fuhr davon“, berichtet die Polizei. Eine umgehend eingeleitete Fahndung sei zunächst ergebnislos verlaufen. Zirka 15 Minuten später meldete dann der Zusteller, dass der mutmaßliche Täter nun an den Tatort zurückgekehrt sei – allerdings nicht mit dem erbeuteten Lieferwagen, sondern auf einem Fahrrad.

 

„Am Einsatzort staunten die Beamten nicht schlecht“, heißt es im Bericht der Kelheimer Inspektion. Es handelte sich bei dem „Rückkehrer“ nämlich tatsächlich um den Täter. Der Mann habe nämlich gleich zugegeben, dass er sich den Transporter gekrallt sowie ihn dann – nach einer kurzen Spritztour – auf dem Parkplatz eines hiesigen Einkaufs-Zentrums abgestellt hatte. Auch der Drahtesel, mit dem er nun dreist wieder aufgetaucht war, gehörte laut Polizei nicht ihm. Das Bike hatte er – so heißt es weiter – auf dem Parkplatz gestohlen, um eben zurück zu dem Lokal fahren zu können.

 

Wieder an der Wirtschaft angekommen, habe sich der 39-Jährige erneut auf seinen Platz gesetzt und wollte noch ein Getränk bestellen. Er sei nun allerdings von dem Paket-Zusteller sowie von anderen Gästen festgehalten worden. Die weitere Befragung des vermeintlichen Diebes habe „für noch mehr Fragezeichen“ gesorgt, sagte heute ein Polizei-Sprecher. Denn der Mann habe als Motiv für den mutmaßlichen Fahrzeug-Klau beziehungsweise die dann folgende Spritztour die reine Launenhaftigkeit angegeben.

 

Ein Alkoholtest bei dem Beschuldigten verlief nach Angaben der Polizei negativ. Da sich der 39-Jährige allerdings „etwas verhaltensauffällig“ gezeigt habe, sollte auf der örtlichen Inspektion ein Drogentest durchgeführt werden. „Hier ging das Schauspiel weiter“, heißt es von den Beamten. Der 39-Jährige habe nämlich zwei Mal versucht, den Gesetzeshütern pures Leitungswasser als seinen Urin zu verkaufen. Schließlich wurde er in ein Krankenhaus gebracht, wo er sich dann eben einer Blutentnahme unterziehen musste.

 

Anschließend sei der beschuldigte wieder entlassen worden. Den merkwürdigen 39-Jährigen erwartet nun laut heutiger Mitteilung der Kelheimer Polizei eine Anzeige wegen unbefugten Gebrauchs eines Kraftfahrzeugs sowie wegen des Diebstahls eines Fahrrads. Sollte der Drogen-Test positiv ausfallen, dann käme noch ein Verfahren wegen des Führens eines Kraftfahrzeugs unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln hinzu. Immerhin: Sowohl der Paket-Zusteller sowie der rechtmäßige Drahtesel-Besitzer bekamen ihre Fahrzeuge zurück.


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