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Gegen 63-jährigen Grafiker läuft jetzt ein Verfahren wegen Betrugs und Urkunden-Fälschung. 37 vermeintliche Originale sichergestellt.

(ty) Gefälschte Werke von Pablo Picasso, Andy Warhol, Otto Dix, René Magritte und Amedeo Modigliani sowie auch von anderen namhaften Künstlern hat ein Grafiker aus Oberbayern über bekannte Verkaufs-Plattformen im Internet zum Kauf feilgeboten. Das bayerische Landeskriminalamt (LKA) hat im Zuge von Razzien insgesamt 37 Fälschungen sichergestellt sowie den mutmaßlichen Kunst-Betrüger überführt. Gegen den Mann (63) läuft jetzt ein Strafverfahren wegen Betrugs und Urkundenfälschung.

Die Masche des 63-jährigen Grafikers ging laut LKA wie folgt: Von Internet-Verkaufs-Plattformen erwarb der Mann Bilder zum Kaufpreis zwischen 29 Euro und 700 Euro als gekennzeichnete Kopien bekannter Maler. Mit einer neuen Beschreibung und dem Hinweis „handsigniert“ verkaufte er die Kopien dann als Original-Grafiken – für bis zu 20 000 Euro – in bekannten Verkaufs-Portalen im Internet. „Nachweislich veräußerte der 63-Jährige acht Falsifikate“, teilte das LKA heute mit. Dabei sei den Käufern ein Vermögens-Schaden im fünfstelligen Euro-Bereich entstanden. 

Bei insgesamt drei Durchsuchungen konnten den Angaben zufolge 37 Kopien sichergestellt werden. „Diese sollten ebenfalls hochpreisig als Originale verkauft werden“, heißt es aus dem Landeskriminalamt. Die ermittlungsführende Staatsanwaltschaft München II leitete ein Verfahren wegen Betrugs und Urkundenfälschung ein.

Gegenüber den Kunstfahndern des LKA habe gab der Grafiker zunächst erklärt, dass er die Kopien als Originale erkannt haben wolle. Nach dem Vorhalt der ermittelten Beweise habe er sich dann aber geständig gezeigt und seine Taten eingeräumt. 

Wie die täuschend echte Fälschung einer Grafik aussehen kann, zeigt der Leiter der Kunstfahndung, Kriminalrat Stefan Ludl, anhand eines sichergestellten Bildes (Foto oben) auf. Diese angeblich von Pablo Picasso handsignierte Lithographie „Le Taureau IV“ sei so von dem 63-jährigen Grafiker angeboten worden – sie  wurde im Zuge der Durchsuchungen sichergestellt. Kriminalrat Ludl warnt: „Allgemein ist bei Käufen von Kunstobjekten über Internet-Portale ein Höchstmaß an Vorsicht geboten.“

 


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