Fußball-Zweitligist reagiert auf "negative sportliche Entwicklung", auch Co-Trainer Mijatovic muss gehen. Gestern Heimniederlage gegen St. Pauli.
(ty) Fußball-Zweitligist FC Ingolstadt und Cheftrainer Stefan Leitl gehen getrennte Wege. "Das ist das Resultat interner Gespräche der sportlichen Leitung in Abstimmung mit den zuständigen Gremien", teilte der Verein heute Vormittag mit. Damit reagiere man "auf die negative sportliche Entwicklung". Nach sechs Saisonspielen haben die Schanzer nur fünf Punkte auf dem Konto. Gestern Abend setzte es eine 0:1-Heimpleite gegen den FC St. Pauli, zuvor hatte der FCI 0:6 in Bochum verloren. Leitl hatte die Mannschaft vor einem Jahr übernommen, nachdem er bereits vier Wochen als Interimstrainer agiert hatte. Mit ihm werde auch Co-Trainer Andre Mijatovic den Klub verlassen.
"Nach den jüngsten Ergebnissen sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns auf der Position des Cheftrainers verändern wollen, um die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu bekommen", erklärte FCI-Sportdirektor Angelo Vier am heutigen Vormittag. "Die Entscheidung tut weh, da Stefan nicht nur für seine Qualitäten als Mensch und Trainer sehr geschätzt wird, sondern durch die lange, gemeinsame Zeit auch eine tiefe Verbindung zum Verein besteht. Aber wir haben uns aufgrund der sportlichen Entwicklung zu diesem Schritt entschlossen."
"Wir sind optimistisch, zeitnah einen Nachfolger präsentieren zu können, von dem wir überzeugt sind und der dem Team neue Impulse geben kann", sagte Vier weiter. Das nächste Pflichtspiel für den FCI steht bereits am kommenden Dienstagabend an, dann spielen die Schanzer beim 1. FC Köln (Anpfiff: 18.30 Uhr). FCI-Vorstands-Chef Peter Jackwerth erklärte: "Wir wünschen Stefan Leitl und Andre Mijatovic alles erdenklich Gute für ihre Zukunft, sowohl privat als auch beruflich, verbunden mit einem großen Dankeschön für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren."
Der 41-jährige Leitl selbst sagte: "Andre und ich bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen und die Möglichkeit, hier zu arbeiten. Die Zeit in Ingolstadt werden wir in sehr guter Erinnerung behalten. Es war ein sehr vertrauensvolles und offenes Miteinander, wir wünschen dem Verein und der Mannschaft alles Gute für die Zukunft."
Mit dem heutigen Tag endet eine Ära: Stefan Leitl spielte zwischen 2007 und 2013 für den FC Ingolstadt, feierte in dieser Zeit zwei Aufstiege und trug als Kapitän maßgeblich zur Etablierung in der Zweiten Bundesliga bei. Danach begann er seine Trainer-Laufbahn bei der U17 der Schanzer, war im Anschluss fast drei Jahre lang U21-Trainer und übernahm dann das Profi-Team, das mit drei Niederlagen in die Spielzeit 2017/18 gestartet war. Am Ende der Saison belegten die Schanzer den neunten Tabellenplatz, das zweitbeste Saisonergebnis in der Zweitliga-Historie des Klubs.
Andre Mijatovic spielte zwischen 2012 und 2015 beim FCI und beendete seine aktive Karriere mit dem Aufstieg in die Bundesliga. Nach zwei Jahren im Nachwuchs-Bereich der Schanzer zog es ihn zu Beginn der Saison 2017/18 zu den Stuttgarter Kickers, nach drei Monaten kehrte er zum FCI zurück und wurde Assistent von Leitl.
In dieser Saison kamen die Schanzer unter Leitl und Mijatovic allerdings nicht in Tritt. Der 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen Regensburg folgten ein 1:1 gegen Greuther-Fürth und ein 1:1 in Magdeburg. Vor heimischer Kulisse feierte der FCI dann beim 3:2 gegen Erzgebirge Aue seinen ersten Saison-Sieg, doch dann folgten die Pleiten gegen Bochum und St. Pauli. Im DFB-Pokal schied Ingolstadt durch ein 1:2 in Paderborn aus.