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Zunächst war es heiß, trocken und sonnig, dann stürmisch und kalt. In Bayern war es dabei am kühlsten und am nassesten.

(ty) Der sehr heiße und außergewöhnlich lang anhaltende Sommer gab sich in diesem Jahr erst im letzten September-Drittel nach schweren Herbst-Stürmen geschlagen. Doch zuvor sorgte nochmals eine ganze Reihe weiterer Hochdruck-Gebiete in den ersten beiden Monats-Dekaden für große Hitze, viel Sonnenschein und die Fortdauer der extremen Dürre. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Im zu Ende gehenden September lag der Temperatur-Durchschnitt heuer mit 15,1 Grad Celsius um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichs-Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,6 Grad. Das mit nur wenigen kurzen Unterbrechungen seit Mitte April anhaltende hochsommerliche Wetter setzte sich zunächst auch im September fort.

Deutschland war häufig im Zustrom sehr warmer Luftmassen und erlebte einen Höhepunkt am 18. September, als der ehemalige Hurrikan „ex-Helene“ auf seiner Vorderseite heiße Luft bis weit in den Norden Deutschlands transportierte. Selbst Hamburg und einige Orte in Schleswig-Holstein verzeichneten dabei über 30 Grad. An mehreren Stationen wurden September-Rekorde gebrochen. Am höchsten stieg das Quecksilber mit je 33,1 Grad in Köln-Wahn und in Pabstorf bei Magdeburg.

Zu Beginn des letzten September-Drittels ging die hochsommerliche Witterung jäh zu Ende. Die Tageshöchstwerte erreichten zeitweise verbreitet kaum noch 15 Grad und nachts traten vor allem im Südosten Deutschlands die ersten Fröste auf: So meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 26. September minus 4,1 Grad.

Mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fehlten auch dem September erneut etwa 28 Prozent des vieljährigen Durchschnitts-Wertes von 61 l/m². Vereinzelte Gewitter – wie beispielsweise am 6. September in Calw, südlich von Pforzheim, mit einer Niederschlags-Summe von 67,7 l/m² – konnten die große Dürre der ersten beiden Monats-Dekaden nur örtlich etwas lindern. Nach wie vor zeigte sich Deutschland staubtrocken. Die Pegel einiger Flüsse sanken auf Rekord-Niveau und viele Laubwälder sahen aus wie sonst Anfang November.

Erneut kam es zu zahlreichen Wald- und Flächenbränden, zum Beispiel am 3. September bei Meppen oder am 19. September in der Nähe von Offenbach. Erst die Tiefdruckgebiete „Elena“ am 21. und „Fabienne“ am 23., die teilweise mit Orkan-Böen über Deutschland hinwegfegten, beendeten in fast allen Gebieten die Trockenheit. Den bundesweit wenigsten Regen erhielt der äußerste Nordosten mit gebietsweise unter 15 l/m², den meisten der unmittelbare Alpenrand und der Vogelsberg, örtlich waren es dort mehr als 150 l/m².

Das Sonnenschein-Soll von 149 Stunden wurde im September mit rund 205 Stunden um ungefähr 38 Prozent übertroffen. Damit gehört der September dieses Jahres zu den fünf sonnigsten seit dem Beginn solcher Messungen im Jahre 1951. Am längsten zeigte sich die Sonne übrigens dabei im Südwesten, mit bis zu 250 Stunden. Dort gab es auch einige neue Monats-Rekorde. Am wenigsten schien die Sonne in Schleswig-Holstein – örtlich waren es dort kaum 140 Stunden. 

Bayern zeigte sich im September mit durchschnittlich 14,5 Grad als das kühlste sowie mit knapp 65 l/m² als das nasseste Bundesland. Die Sonne schien im Freistaat knapp 220 Stunden. Bei Durchzug des Orkantiefs „Fabienne“ am 23. September registrierte man in Würzburg Böen von bis zu 136,8 Kilometer pro Stunde. In Großostheim bei Aschaffenburg wurde das Dach der Bachgauhalle abgedeckt. In Stadelschwarzach, östlich von Würzburg, riss der Orkan die Kirchturmspitze ab. In Ebrach bei Bamberg erschlug ein Baum – wie berichtet – eine Frau.


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