Nach dem Unglück in der Nacht zum Samstag bei Neufahrn ermittelt die Polizei in alle Richtungen und bittet um Hinweise.
(ty) In der Nacht zum gestrigen Samstag waren die diensthabenden Beamten der Polizei von Neufahrn bei Freising gegen Mitternacht wegen eines Verkehrsunfalls auf die Staatsstraße 2341 beordert worden. An der Unglücksstelle eingetroffen, die sich in unmittelbarer Nähe der Inspektion befand, stellten die Gesetzeshüter einen roten Ford Focus fest, „welcher gegen einen am Fahrbahnrand befindlichen Baum gefahren worden war und infolge der Dynamik des Aufpralls in Vollbrand geraten war“, wie ein Sprecher erklärt. Für den Mann auf dem Fahrersitz des Ford sei jede Hilfe zu spät gekommen – er sei zu diesem Zeitpunkt bereits tot gewesen.
Nach den ersten Feststellungen der den Unfall aufnehmenden Beamten dürfte der Pkw mit hoher Geschwindigkeit von Massenhausen in Richtung Neufahrn gefahren sein, als er ungefähr 200 Meter nach der Abzweigung in Richtung Fürholzen – also kurz vor dem Ortseingang von Neufahrn – in gerader Linie gegen einen dort stehen Baum prallte. „Aufgrund fehlender Bremsspuren auf der Fahrbahn ermittelt die Polizei in alle Richtungen“, wurde heute mitgeteilt. Da – so heißt es weiter – letztlich auch ein Suizid nicht ausgeschlossen sei, wurde auch die zuständige Kriminalpolizei aus Erding in die Ermittlungen eingebunden.
„Eine abschließende Einschätzung, ob es sich um ein Unfall-Geschehen handelt oder der Fahrzeugführer mit Absicht gegen den Baum gefahren war, wird sich wohl erst nach Abschluss der Ermittlungen treffen lassen“, teilte die Neufahrner Polizeiinspektion in ihrem heutigen Pressebericht mit. In diesem Kontext seien von der zuständigen Staatsanwaltschaft aus Landshut die Erstellung eines unfall-analytischen Gutachtens und die Obduktion des Leichnams angeordnet worden. Unklar ist indes noch, wer der Tote ist.
Aktuell gestalte sich die Identifizierung des Verstorbenen problematisch, hieß es am heutigen Vormittag. Den Angaben zufolge ist noch nicht geklärt, ob es sich bei dem toten Mann auch um den Halter des Fahrzeugs handelt. Beim Halter des Wagens handle es sich um einen rumänischen Staatsangehörigen, der allerdings den Nachbarn an der Halteranschrift nicht bekannt sei. Die Ermittler bitten in diesem Zusammenhang nun auch um die Mithilfe der Bevölkerung. Konkret haben die Beamten folgende Fragen.
Wer kann Angaben zum tatsächlichen Wohnort eines vermutlich rumänischen Staatsangehörigen machen, der regelmäßig mit einem roten Ford Focus unterwegs war und sich „in einem prekären Beschäftigungs-Verhältnis“ (Paketzusteller oder Ähnliches) befunden haben dürfte? Wer hat in der Nacht von Freitag auf Samstag im Bereich Neufahrn-Nord relevante Beobachtungen zum Hergang des Unfalls gemacht? Zeugen, die Angaben zu einer der beiden Fragen machen können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (0 81 65) 95 10 -20 bei der Polizeiinspektion Neufahrn zu melden.