Das Kelheimer Landratsamt hat die Vorgehensweise bei kritischen Verhältnissen präsentiert.
(ty) Schlechte Witterungsbedingungen, vor allem in den Wintermonaten, ziehen in vielen Fällen Verkehrsbeeinträchtigungen nach sich. In Einzelfällen ist sogar ein Befahren der Straßen nicht möglich. Gravierende Auswirkungen haben derartige Extremsituationen auf den Berufs- und Schülerverkehr in den Morgenstunden. Im ländlichen Raum sind Schülerinnen und Schüler bereits sehr früh am Morgen mit Bussen unterwegs. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen muss daher kurzfristig und sehr früh - zwischen 5 Uhr und 5.20 Uhr - eine Entscheidung über einen möglichen Unterrichtsausfall getroffen werden, um die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Schulen sowie die Verkehrsunternehmen entsprechend unterrichten zu können.
Seit Herbst 2010 besteht im Landkreis Kelheim eine Koordinierungsgruppe, die sich derzeit aus folgenden Personen zusammensetzt und im Bedarfsfall über einen möglichen Unterrichtsausfall zu entscheiden hat: Hans Rödl, Leiter des Kreisbauhofes, Heinz Müller, Pressesprecher, Stefan Grüttner, Stabsstellenleiter ÖPNV und Nicola Moritz-Holzapfel, Schulrätin. Zum besseren Verständnis wird der Verlauf bis zur Feststellung eines witterungsbedingten Unterrichtsausfalls nun aufgezeigt:
Von mehreren Standorten aus geben Straßenmeister des Landkreises einen Zustandsbericht über die bestehenden Witterungsverhältnisse an Rödl weiter. Auf Grundlage dieser Meldungen erfolgt eine Kontaktaufnahme von Rödl mit Moritz-Holzapfel. Zu diesem frühen Zeitpunkt werden die vorliegenden Straßenverhältnisse berücksichtigt, gleichzeitig muss eine Abschätzung vorgenommen werden, ob sich der Straßenzustand verschlechtern oder verbessern wird. Da die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler oberste Priorität hat, wird im Zweifelsfall ein Unterrichtsausfall festgestellt, entweder für einen Teil oder für den gesamten Landkreis.
Hierzu noch ein wichtiger Hinweis: Da die weiterführenden Schulen im Regelfall einen größeren Einzugsbereich als Grund- oder Mittelschulen haben, ist es durchaus möglich, dass die Entscheidung über einen Unterrichtsausfall für den gesamten Landkreis getroffen wird, obwohl in einem Teil des Landkreises die Wetterverhältnisse nicht so dramatisch sind. Ebenso kann der Fall eintreten, dass sich die Witterungsverhältnisse relativ schnell entspannen. Nachdem die Entscheidung aber spätestens gegen 5.20 Uhr fallen muss und auch eine Abschätzung über die voraussichtliche Wetterentwicklung beinhaltet, kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Befahren der Straßen später zu einem großen Teil wieder möglich ist.
Nach Entscheidung des Unterrichtsausfalls (für alle Schulen im Landkreis verbindlich) durch Moritz-Holzapfel wird die Meldung in eine vom Kultusministerium zur Verfügung gestellte Datenbank eingegeben, zu der nur bestimmte Teilnehmer, vor allem Radiosender, Zugriff haben. So kann eine unverzügliche Meldung per Radio und Internet erfolgen.
Gleichzeitig ergeht an alle Schulen im Landkreis Kelheim per E-Mail die entsprechende Meldung. Müller verständigt per E-Mail die einschlägigen Pressemedien und stellt die Meldung auch auf die Internetseite des Landratsamtes Kelheim. Sofern eine Verschlechterung der Wetterlage erst zu einem späteren Zeitpunkt eintreten sollte, wird keine Meldung mehr erfolgen, da die Busse bereits unterwegs sind. Sollten sich bereits am Vorabend gravierende Witterungsprobleme abzeichnen, wird laut Landratsamt eine Meldung am Abend erfolgen.