Der Deutsche Wetterdienst hat seine Bilanz präsentiert, Vizepräsident Prof. Dr. Paul Becker schlägt Alarm.
(ty) „Hinter uns liegt ein außergewöhnliches Wetterjahr. Obwohl noch ein paar Tage fehlen, können wir jetzt schon sagen: 2018 ist mit 10,4 Grad Celsius das wärmste Jahr seit dem Beginn deutschlandweiter Wetterbeobachtungen im Jahr 1881. Das ist ein trauriger Rekord“, erklärt Prof. Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in einer ersten Bilanz des nationalen Wetterdienstes.
Die Berechnungen des DWD beruhen auf Messungen bis zum 19. Dezember 2018 und einer Abschätzung des Witterungsverlaufs der noch fehlenden Tage des Jahres vom Europäischen Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersage. Die Mitteltemperatur lag 2,2 Grad über dem vieljährigen Deutschlandmittel und knapp vor dem bisher wärmsten Jahr 2014 mit 10,3 Grad Celsius. Damit fallen acht der neun wärmsten Jahre seit 1881 in das 21. Jahrhundert. Becker: „Diese auffällige Ballung warmer Jahre zeigt ganz klar: Die Erwärmung ist ungebremst, der Klimawandel hat Deutschland im Griff.“
2018 werde mit weit über 2000 Sonnenstunden zugleich das sonnenscheinreichste Jahr in Deutschland seit Messbeginn im Jahr 1951 – vor dem Jahr 2003 mit 2014 Sonnenstunden. Beim Niederschlag dürfte, so Becker, 2018 eines der drei trockensten Jahre seit 1881 sein. Niederschlagärmstes Jahr ist bisher 1959 mit im Mittel 551 Liter pro Quadratmeter.