Zusammenstoß und Entgleisung an Heilig Abend in München. Niemand verletzt, hoher Schaden. Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
(ty) An Heilig Abend sind zwei ICE-Züge bei Rangierfahrten vor der Werkshalle des ICE-Betriebswerks in München zusammengekracht. Die Bundespolizei berichtet heute von dem Unfall. Verletzt worden sei niemand. Der Sachschaden an den beiden Zügen wird nach ersten Schätzungen auf mindestens 100 000 Euro beziffert; dabei sei ein eventuell am Gleis entstandener Schaden jedoch noch nicht berücksichtigt. Die Münchner Bundespolizei ermittelt jetzt wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
Die Notfall-Leitstelle der Deutschen Bahn hatte die Bundespolizei über den Zusammenstoß zweier ICE-Züge bei Rangierfahrten informiert. "Nach ersten Ermittlungen befand sich eine ICE-Zuggarnitur gegen 19.37 Uhr bei einer Rangierfahrt unmittelbar vor der Einfahrt in die Werkshalle des ICE-Betriebswerks München in der Landsberger Straße", heißt es von der Münchner Bundespolizei: "Nachdem ein weiterer ICE, für Rangierfahrten möglich, den selben Gleisabschnitt mit etwa 25 km/h befuhr, kam es zu einem Zusammenstoß der beiden Züge."
Die Bundespolizei hat nach eigenen Angaben jetzt Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Wie aus einer heutigen Mitteilung hervorgeht, sei Gegenstand der Ermittlungen, ob eine Missachtung eines Lokführers vorgelegen habe. Es geht demnach um die Frage, ob der vorausliegende Fahrweg ausreichend geprüft worden sei. "Durch den Unfall wurden beide Züge erheblich beschädigt, sie waren nicht mehr fahrbereit", erklärte heute ein Sprecher der Bundespolizei.
Der stehende ICE (zuletzt als ICE 1601 unterwegs, Bauart 403) wurde nach Angaben der Bundespolizei am Ende, der fahrende ICE (ehemaliger ICE 721, Bauart 411) am Anfang beschädigt. "Zudem entgleisten bei dem stehenden Zug zwei Achsen an unterschiedlichen Drehgestellen am zweiten beziehungsweise vierten Waggon."
Laut einer vorläufigen Einschätzung der Deutschen Bahn belaufe sich der Schaden an beiden Zügen auf mindestens 100 000 Euro, meldet die Bundespolizei – dabei sei ein möglicher Schaden am Gleis noch nicht berücksichtigt. Nach ersten Auskünften von Bahn-Mitarbeitern müsse offenbar aber nur neu aufgeschottert werden.