Logo
Anzeige
Anzeige

Die Tat ereignete sich vor fast 39 Jahren. Die damals 38-jährige Gertrud Kalweit, wurde am 21. März 1980 tot aufgefunden.

(ty) Die abscheuliche Tat ereignete sich vor annähernd 39 Jahren. Das Opfer, die damals 38-jährige Gertrud Kalweit, wurde am 21. März 1980 tot im Stadtgraben von Amberg in der Oberpfalz aufgefunden. Sie war von einem bislang unbekannten Täter sexuell missbraucht und ermordet worden. Ermittler der Kriminalpolizei versuchen jetzt erneut, auch auf Basis der neuesten wissenschaftlichen und kriminaltechnischen Möglichkeiten, mit der eigens im Oktober vergangenen Jahres gegründeten Ermittlungsgruppe "EG Stadtgraben" diese Tat aufzuklären. Für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist inzwischen eine Belohnung in Höhe von 10 000 Euro ausgesetzt worden.

 

Trotz personal- und zeitintensiver Ermittlungen unmittelbar nach Entdeckung der Tat sowie weiteren umfangreichen Recherchen in den Jahren danach gelang es bislang nicht, das Gewaltverbrechen aufzuklären. Durch die "EG Stadtgraben" der Kripo Amberg, angesiedelt beim Kommissariat 1 – zuständig für die Bearbeitung von Tötungsdelikten – erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Kommissariat 7 – Spurensicherung und Spurenauswertung – bereits ein intensives Studium der Fallakten, die inzwischen mehr als zehn große Ordner füllen. 

Sehr hilfreiche Unterstützung erfahren die Beamten nach eigenen Angaben dabei auch von ehemals mit dem Fall befassten Ermittlern. Dieser bisher kaum praktizierte Ermittlungsschritt erfolgte Mitte Januar dieses Jahres mit sechs ehemaligen Kollegen im Rahmen einer offiziellen Besprechung. "Hierbei zeigten sich immer noch detaillierte Erkenntnisse und Eindrücke von der lange zurück liegenden Tat", so ein Polizei-Sprecher. "Mit ihren ergänzenden Erklärungen und Einschätzungen, versuchten die bereits im Ruhestand befindlichen Kollegen, ihr Möglichstes zur Klärung des Falles beitragen."

 

"Bei der wiederkehrenden Fallbetrachtung und dem Aktenstudium ergaben sich neue Fragestellungen, die wir klären wollen. Neben erneuten Befragungen und Vernehmungen sollen auch die neuesten wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten, aber hoffentlich auch Hinweise aus der Bevölkerung, Antworten liefern", beschreibt Kriminaloberrat Gerhard Huf, der Leiter der Amberger Kripo, die umfangreichen Bemühungen. Und er versichert: "Wir lassen nichts unversucht, um den Mordfall aufzuklären." 

Eng begleitet werden die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft Amberg, die unter anderem Anordnungen für aufwendige Untersuchungen an dem noch vorhandenen Spurenmaterial erlassen hat. "Das Aufrollen dieses Cold-Case-Falles mit erneuter, intensiver Fallbetrachtung erfolgt, weil Mord nicht verjährt und sich die fortschreitende Zeit immer weiter negativ auf die Ermittlungsarbeit auswirkt", heißt es in einer aktuellen Mitteilung aus dem oberpfälzischen Polizeipräsidium. "Je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger gestaltet es sich, Abläufe in der Tatnacht nachzuvollziehen." Nun werde nochmals mit Nachdruck versucht, den Täter zu ermitteln.

 

Das 38-jährige Opfer war in der Nacht von Donnerstag, 20. März 1980, auf Freitag, 21. März 2980, sexuell missbraucht und ermordet worden. Ein Passant fand die leblose Frau am Freitagmorgen gegen 6.30 Uhr in einem Gebüsch im Stadtgraben am Kurfürstenring zwischen dem Nabburger Tor und der s ogenannten Stadtbrille auf und verständigte die Polizei.

Aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse gehen die Ermittler davon aus, dass die Frau gegen 23.10 Uhr alleine zu Fuß aus Richtung des Kreisverkehrs am Nabburger Torplatz, auf dem oberen Alleeweg neben dem Kurfürstenring in Richtung Wingertshofer Tor unterwegs war. "Etwa auf Höhe der Firma Deprag dürfte sie vom Täter überwältigt und in den Stadtgraben gezogen worden sein", heißt es von den Ermittlern. "Dort verging sich der Täter an der Frau und fügte ihr unter anderem Schlag- und Stichverletzungen zu, an denen sie letztlich verstarb."

 

Durch das bayerische Landeskriminalamt (LKA) wurde für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, eine Belohnung in Höhe von 10 000 Euro ausgelobt. Auch wenn die Tat viele Jahre zurück liegt, erhoffen sich die Kriminaler durch Hinweise aus der Bevölkerung neue Ermittlungsansätze oder Informationen zum Geschehen in der Tatnacht.

"Wichtig ist dabei, dass alle Wahrnehmungen, auch solche vom Hörensagen und wenn sie noch so unwichtig erscheinen mögen, an die Ermittler herangetragen werden", wird in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizeipräsidium und Staatsanwaltschaft betont. "Nur Informationen die der Polizei auch bekannt sind, können von den Beamten auf einen möglichen Tatzusammenhang geprüft werden." Alle Mitteilungen, werden dringend an die Amberger Kripo unter der Telefonnummer (0 96 21) 89 00 erbeten.


Anzeige
RSS feed