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Nach einem Auto-Unfall am gestrigen Abend flüchtete der junge Mann insgesamt drei Mal. Die ganze Geschichte klingt wie aus einem schlechten Film.

(ty) Die Kurzversion geht so: Der Pkw eines Betrunkenen (18) aus Scheyern kollidiert mit dem Auto eines 43-Jährigen, der junge Mann fährt davon. Der 43-Jährige verfolgt und stoppt ihn, nimmt ihm den Schlüssel weg. Der 18-Jährige bittet darum, nicht die Polizei zu holen, und offeriert, den Schaden gleich zu bezahlen. Der 43-Jährige geht darauf ein, man will zu einer Bank-Filiale. Dort flüchtet der junge Mann zu Fuß. Irgendwie organisiert er sich einen Zweitschlüssel, steigt in sein Auto, haut erneut ab und steuert nach Hause. Die Pfaffenhofener Polizei, die längst fandet, hält ihn an. Jetzt ist der Führerschein weg und dem 18-Jährigen werden gleich mehrere Straftaten zur Last gelegt. Hier die ganze Geschichte.

 

Kurz vor 20 Uhr war am gestrigen Abend der 43-Jährige aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen mit seinem Pkw auf der Staatsstraße 2045 von Mitterscheyern in Richtung Pfaffenhofen unterwegs, als ihm laut Polizei an der Kreuzung mit der Anton-Schranz-Straße der 18-jährige Autofahrer aus dem Gemeinde-Bereich von Scheyern in Schlangenlinien entgegensteuerte. Auf Höhe der Kreuzung sei der Wagen des jungen Mannes dann auf die Gegenspur geraten und die beiden Fahrzeuge streiften sich. „Hierbei entstand ein Sachschaden in Höhe von 1000 Euro“, heißt es von der Polizei. Dies habe den betrunkenen 18-Jährigen allerdings nicht davon abgehalten, seine Tour einfach fortzusetzen.

 

Der geschädigte 43-Jährige kehrte indes nach Angaben der Polizei sogleich um und folgte dem flüchtenden Wagen. In Vieth habe er den 18-Jährigen schließlich stoppen und ihm auch den Autoschlüssel abnehmen können. Der deutlich alkoholisierte Fahranfänger soll den 43-Jährigen nun darum gebeten haben, nicht die Polizei zu verständigen. Zugleich habe er ihm eine sofortige Regulierung des entstandenen Sachschadens angeboten. Bemerkenswert: Der 43-Jährige ließ sich laut heutiger Mitteilung tatsächlich auf diese fragwürdige Offerte ein und begab sich mit dem Unfall-Fahrer zu einer Bank-Filiale in Scheyern.

 

Allerdings sollte der 43-Jährige dann dort eben nicht den erhofften Bargeld-Betrag erhalten. Denn laut Bericht der Polizei machte sich der besoffene 18-Jährige nämlich dort wieder aus dem Staub – diesmal zu Fuß. Erst jetzt verständigte der Pkw-Lenker aus dem Nachbar-Landkreis die Pfaffenhofener Polizeiinspektion. Die Beamten rückten daraufhin gleich an und fahndeten nach dem erneut getürmten Unfall-Fahrer. Sie hatten aber dabei zunächst keinen Erfolg. Doch die ungewöhnliche Geschichte ist ja auch noch nicht fertig erzählt.

 

Der 18-Jährige, so heißt es weiter, hatte sich inzwischen einen Zweitschlüssel für sein Auto organisiert. Er sei dann wieder in seinen Wagen gestiegen und wollte nach Hause steuern. Kurioserweise fuhr er dabei allerdings sozusagen der nach ihm fahndenden Polizei direkt in die Arme. Er wurde jedenfalls gestoppt und ein Alko-Test ergab nun mehr als 1,1 Promille. Bekanntlich liegt ab diesem Wert selbst dann eine Straftat vor, wenn kein Unfall passiert. Der Beschuldigte musste zwei Blutentnahmen über sich ergehen lassen und sein Führerschein wurde von den Beamten an Ort und Stelle einkassiert.

 

Auf den 18-Jährigen kommen nun gleich drei Strafanzeigen zu. Er hat sich laut heutiger Mitteilung der Pfaffenhofener Polizeiinspektion wegen einer Gefährdung des Straßenverkehrs, wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort und wegen Trunkenheit im Verkehr zu verantworten. Damit dürfte er seinen Führerschein so schnell nicht wiedersehen. Denn die juristische Aufarbeitung einer solchen Rausch-Fahrt ist in der Regel schon ohne Crash und ohne Unfallflucht mit dem Entzug der Fahrerlaubnis verbunden.


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