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Bayerisches Polizei-Verwaltungsamt veröffentlicht Jahres-Statistik: 132,6 Millionen Euro an Verwarnungs- und Bußgeldern.

(ty) Zum Teil extrem gefährliche und schwerwiegende Verkehrsverstöße weist die Jahresstatistik 2018 des bayerischen Polizeiverwaltungsamts (PVA) aus. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kommentiert die gestern veröffentlichten Ergebnisse mit deutlichen Worten: "Es ist unfassbar, wie rücksichtslos sich einzelne Fahrer verhalten." Die Statistik zeige klar: "Ohne Kontrollen geht es nicht."

Raserei und fehlender Sicherheitsabstand sind die Verkehrsdelikte, für die am häufigsten Fahrverbote ausgesprochen werden. Von den im vergangenen Jahr 70 424 angeordneten Fahrverboten (Vorjahr: 67 606) entfielen wieder mehr als die Hälfte (50,92 Prozent) auf Geschwindigkeits-Überschreitungen. Der Anteil an Abstands-Verstößen (21,53 Prozent) übersteigt erstmals den Anteil an Verkehrs-Ordnungswidrigkeiten wegen Alkohol und Drogen am Steuer (20,39 Prozent). 

Raserei ist nach vor die Unfallursache Nummer eins. PVA-Präsident Timo Payer schilderte besonders erschreckende Fälle, darunter den traurigen Geschwindigkeits-Rekord eines 52-Jährigen, der mit Tempo 239 km/h bei erlaubten 100 Kilometern pro Stunde über eine Staatsstraße gerast ist. Minister Herrmann: "Die Konsequenz für diesen Wahnsinnigen: Geldbuße von 1200 Euro und drei Monate Fahrverbot."

Ein weiteres Beispiel für die Rücksichtslosigkeit einzelner Fahrer schilderte Payer mit dem Fall eines 46-Jährigen, der auf der Autobahn mit Tempo 140 statt der vorgeschriebenen 70 Meter bis auf einen Meter auf ein Fahrzeug auffuhr. Pech für den Drängler: In dem Auto vor ihm saß eine Zivilstreife der Polizei.

Herrmann: "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein gefährliches Manöver, das häufig für tödliche Verkehrsunfälle verantwortlich ist und immer häufiger geahndet werden muss." In der aktuellen Statistik seien die Ahndungszahlen bei Unterschreitungen des Sicherheits-Abstandes besonders auffällig. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 9,52 Prozent auf 150 711 Fälle.

Bei der Zentralen Bußgeldstelle wurden im vergangenen Jahr rund 821 000 Bußgeld-Bescheide erlassen, das sind rund 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Verkehrsteilnehmer haben mehr als 132,6 Millionen Euro Verwarnungs- und Bußgelder gezahlt. Einnahmen, auf die der Staat laut Innenminister Herrmann lieber verzichten würde: "Weniger Unfallopfer und mehr Verkehrs-Sicherheit wären mir lieber als noch so viele Millionen Bußgelder." Aber es gebe immer noch viel zu viele Unbelehrbare. "Für die gilt nach wie vor: Wer nicht hören will, muss zahlen." Man werde deshalb auch weiter auf intensive Kontrollen setzen müssen.

Nach wie vor hoch ist weiterhin die Akzeptanz der Entscheidungen des bayerischen Polizeiverwaltungsamts. Die Einzahlungsquote bei den Verwarnungen betrug im vergangenen Jahr 87,99 Prozent, die Einspruchsquote gegen Bußgeld-Bescheide lag bei 6,84 Prozent.

Die komplette Statistik finden Sie hier.


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