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Beschuldigt wird ein 22-Jähriger aus dem Kreis Pfaffenhofen. Kripo spricht von Hochgeschwindigkeits-Unfall und bittet um Hinweise zum Fahrverhalten.

(ty) Nach dem schrecklichen Verkehrsunfall, bei dem am 20. Oktober auf der A9 nahe Manching ein junger Mann aus Gaimersheim ums Leben gekommen war, sitzt der mutmaßliche Verursacher mittlerweile hinter Gittern. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mitteilte, ist gegen den 22-Jährigen aus dem nördlichen Landkreis Pfaffenhofen ein Haftbefehl erlassen worden – der Vorwurf lautet auf Totschlag. Die Polizei spricht von einem "Hochgeschwindigkeits-Unfall". Die Ingolstädter Kripo, bei der eine Ermittlungs-Gruppe eingerichtet wurde, bittet um Hinweise, auch zum Fahrverhalten des Beschuldigten.

Bei dem Unfall, der sich gegen 23 Uhr ereignet hatte, war – wie berichtet – ein 22-Jähriger so schwer verletzt worden, dass er noch an der Unglücksstelle starb. Die Polizei geht davon aus, dass der in Gaimersheim wohnende Kroate wohl sofort tot war.

Ausgelöst worden war das Unglück nach bisherigem Stand von einem 22-Jährigen aus dem nördlichen Kreis Pfaffenhofen, der mit einem BMW M4 offenbar sehr schnell unterwegs war und ungebremst ins Heck des Audi gekracht war, in dem der Gaimersheimer saß. Der mutmaßliche Verursacher wurde leicht verletzt, sein Führerschein sichergestellt. Die A9 war in Richtung Norden für sechs Stunden komplett gesperrt.

Die Ermittlungen der Ingolstädter Verkehrspolizei ergaben laut heutiger Mitteilung des Polizeipräsidiums den Verdacht des Totschlags. Und zwar, so heißt es dazu, "aufgrund des durch den mutmaßlichen Unfallverursacher geführten hochmotorisierten Fahrzeugs sowie der sehr hohen Geschwindigkeit bei Dunkelheit". 

In Absprache mit der Staatsanwaltschaft werden die Ermittlungen daher von der Kriminalpolizei weitergeführt, die dafür auch bereits eine Ermittlungs-Gruppe eingerichtet habe. Gegen den mutmaßlichen Unfallverursacher habe das Amtsgericht Ingolstadt auf Antrag der Staatsanwaltschaft mittlerweile einen Haftbefehl wegen des Vorwurfs des Totschlags erlassen.

Der bei dem Unfall demolierte BMW M4 (links) sowie ein Symbolbild dieses Modells.

In diesem Zusammenhang sucht die Polizei laut heutiger Pressemitteilung nach Zeugen, die das Unfallauto vor dem Zusammenstoß auf der Autobahn A9 in Richtung Nürnberg bemerkt haben oder die Angaben "zum sonstigen Fahrverhalten des Beschuldigten" machen können. Dies gelte auch für mögliche Beobachtungen im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen, dem angestammten Zulassungs-Bereich des Sportautos (siehe Polizei-Fotos). Hinweise nimmt die Ingolstädter Kripo unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 -0 oder jeder anderen Polizei-Dienststelle entgegen.

Der nun beschuldigte 22-Jährige war – so hatte die Polizei bereits berichtet – in einem BMW M4 mit sehr hoher Geschwindigkeit auf der linken Spur der Autobahn unterwegs; kurz nach der A9-Anschlussstelle Manching habe er zunächst einen vorausfahrenden Audi zu einem Spurwechsel gedrängt. Im weiteren Verlauf sei der BMW ungebremst auf einen vorausfahrenden Audi A4 aufgefahren, der auf der linken Spur mit etwa 120 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen sei und gerade ein Wohnanhänger-Gespann überholt habe.

"Durch den Aufprall des BMW wurde der Audi über die Fahrbahn nach rechts geschleudert, anschließend fuhr der Audi 150 Meter die Böschung entlang, bevor er zurück auf der Fahrbahn zwischen dem rechten und mittleren Fahrstreifen quer zum Stillstand kam", berichtete ein Polizei-Sprecher. "Nach ersten Ermittlungen wurde der 22-jährige Audi-Fahrer unmittelbar bei dem Unfall getötet", hieß es am Tag nach dem Unglück.

Der BMW prallte laut Schilderung der Polizei nach dem Zusammenstoß mit dem Audi in die Mittelleitplanke, überschlug sich daraufhin und kollidierte dann mit einem Wohnanhänger, der auf der mittleren Spur unterwegs war. "Er schleuderte weiter auf dem Dach, kam nach 300 Metern nach rechts von der Fahrbahn ab und im Grünstreifen wieder auf den Rädern zum Stehen." Der 22-jährige BMW-Lenker sei dabei lediglich leicht verletzt worden, er war vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht worden.

Der schwer beschädigte Wohnanhänger habe samt Zugfahrzeug von dem 49-jährigen Fahrer aus Waigolshausen zum Pannenstreifen gelenkt werden können, dieser Mann sei unverletzt geblieben. Zur genauen Klärung des Unfall-Hergangs war ein Gutachter hinzugezogen worden, der sowohl das Unfall-Geschehen selbst als auch den Zustand der beteiligten Fahrzeuge zum Unglücks-Zeitpunkt rekonstruieren sollte. Der Führerschein des nun beschuldigten 22-jährigen BMW-Lenkers war auf Anordnung der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden.

Wegen der polizeilichen und gutachterlichen Maßnahmen zur Unfallaufnahme sowie wegen der Bergung der Fahrzeuge war die Autobahn A9 in Fahrtrichtung Nürnberg bis etwa 5 Uhr morgens komplett gesperrt. Der Verkehr wurde während dieser Sperrung an der Anschlussstelle Manching ausgeleitet, wodurch es nach Angaben der Polizei zu einem mehrere Kilometer langen Rückstau kam. Der Sachschaden an den in das Unfall-Geschehen verwickelten Fahrzeugen wurde von der Verkehrspolizei auf insgesamt zirka 70 000 Euro geschätzt. 


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