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Die Jahreszeit im Rückblick: Daten vom Deutschen Wetterdienst und Fotos aus der Hallertau von Ludwig Schrätzenstaller.

(ty) Zu Beginn stand der meteorologische Herbst heuer in Deutschland unter dem Einfluss von Hochdruckgebieten, war meist warm, trocken und sonnig. Ab Ende September dominierten dann Tiefdruckgebiete mit mehr Wolken und vor allem reichlich Niederschlag, der die große Trockenheit beendete. Insgesamt verliefen die Monate September, Oktober und November leicht zu warm und nass bei durchschnittlicher Sonnenscheindauer. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Mit 10,1 Grad Celsius (°C) lag im Herbst der Temperatur-Durchschnitt um 1,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,1 Grad. Pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn am 1. September gab es einen kräftigen Temperatur-Rückgang in Deutschland. Lediglich im Osten kletterte das Quecksilber nochmals auf hochsommerliche Werte. Heißester Ort war dabei Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt, mit 33,6 °C.

Anschließend wechselten kühle und warme Abschnitte häufig einander ab: Von 19. bis 21. September traten lokal schon die ersten Nachtfröste auf. Dagegen konnte man von 12. bis 15. Oktober für die Jahreszeit recht spät verbreitet noch Sommertage mit 25 Grad und mehr zählen.

Während die Temperatur am 31. Oktober in Sohland, südlich von Bautzen, bis auf minus acht Grad Celsius sank, stieg sie bereits am 2. November in Ohlsbach bei Offenburg wieder auf 20 Grad an. Den bundesweit tiefsten Wert in diesem Herbst meldete Meßstetten auf der Schwäbischen Alb, östlich von Rottweil, am 11. November mit minus 9,6 Grad.

Mit etwa 205 Litern pro Quadratmeter (l/m²) überschritt der Herbst sein Soll von 183 l/m² um elf Prozent. Zunächst setzte sich in den meisten Gebieten die Trockenheit des Sommers weiter fort. Erst im letzten September-Drittel ging die Dürre überall in Deutschland mit flächendeckenden Regenfällen zu Ende. Diese kamen für die Wälder jedoch häufig zu spät: Sie waren teilweise bereits abgestorben.

Die nasse Witterung dauerte mit kurzen Unterbrechungen bis in den November an; der Regen ging dabei in der zweiten November-Dekade mancherorts in Schnee über. "Niederschlagsreiche und zu trockene Gebiete lagen im Herbst verstreut in ganz Deutschland", berichtet der Deutsche Wetterdienst. Die Monats-Summen schwankten lokal zwischen rund 500 und 90 l/m². Die größte 24-stündige Niederschlags-Menge fiel in Sigmarszell-Zeisertsweiler bei Lindau am Bodensee am 8. September mit 71,2 l/m².

Der Sonnenschein wich im zu Ende gegangenen Herbst mit rund 315 Stunden kaum von seinem Soll von 311 Stunden ab. Die sonnenschein-reichsten Gebiete mit örtlich bis zu 415 Stunden befanden sich dabei laut Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes im Bayerischen Wald, im Allgäu und in Sachsen. Besonders wenig Sonnenschein bekamen hingegen das Sauerland und Schleswig-Holstein mit teils weniger als 230 Stunden ab.

Bayern war im Herbst dieses Jahres mit einer Mitteltemperatur von 9,4 Grad das kühlste Bundesland. Sowohl die Niederschlags-Menge mit etwa 195 l/m² als auch die Sonnenschein-Dauer mit fast 345 Stunden wichen nur wenig vom vieljährigen Mittel ab. Die deutschlandweit größte 24-stündige Niederschlags-Menge im Herbst fiel – wie bereits erwähnt – von 8. auf den 9. September mit 71,2 l/m² in Siegmarszell-Zeisertsweiler bei Lindau am Bodensee. In der Nacht zum 21. Oktober um 4.40 Uhr meldete Siegsdorf-Höll, südöstlich vom Chiemsee, eine Temperatur von 21,9 Grad Celsius.


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