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Bei einem Prozent der Bevölkerung wird heuer der Mikrozensus durchgeführt. In Bayern betrifft das rund 60 000 Haushalte.

(ty) Auch in diesem Jahr wird im Freistaat wie im gesamten Bundesgebiet bei einem Prozent der Bevölkerung wieder der Mikrozensus durchgeführt. Nach Mitteilung des bayerischen Landesamts für Statistik in Fürth werden für diese amtliche Haushalts-Befragung im Laufe des Jahres rund 60 000 Haushalte in Bayern von speziell für diese Erhebung geschulten Interviewerinnen und Interviewern zu ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage befragt. Für den überwiegenden Teil der Fragen bestehe nach dem Mikrozensus-Gesetz Auskunftspflicht.

Der Mikrozensus ist eine gesetzlich angeordnete Haushalts-Befragung, für die seit 1957 jährlich ein Prozent der Bevölkerung zu Themen wie Familie, Lebenspartnerschaft, Lebenssituation, Beruf und Ausbildung befragt werden. Der Mikrozensus 2020 enthält zusätzlich Fragen zum Pendlerverhalten der berufstätigen Bevölkerung. Neben der Länge des Arbeitsweges werden auch die genutzten Verkehrsmittel erhoben.

"Die durch den Mikrozensus gewonnenen Informationen sind Grundlage für zahlreiche gesetzliche und politische Entscheidungen und deshalb für alle Bürgerinnen und Bürger von großer Bedeutung", erklärt das Landesamt für Statistik. So bestimmen die erhobenen Daten unter anderem mit darüber, wieviel Geld Deutschland aus den Struktur- und Investitions-Fonds der Europäischen Union (EU) erhält.

Aufgrund steigender Anforderungen, zum Beispiel im Bereich der Arbeitsmarkt- und Armuts-Berichterstattung, wurde der Mikrozensus für 2020 überarbeitet. Neben der bereits seit 1968 in den Mikrozensus integrierten Arbeitskräfte-Erhebung der Europäischen Union (LFS – "Labour Force Survey") sind ab heuer auch die bisher separat durchgeführte europäische Gemeinschafts-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU SILC – "European Union Statistics on Income und Living Conditions") sowie ab 2021 die Befragung zu Informations- und Kommunikations-Technologie (IKT) Teil des neuen Mikrozensus.

"Um die Befragten trotz dieser Erweiterungen zu entlasten, wird die Stichprobe ab 2020 in Unterstichproben geteilt, auf welche die verschiedenen Erhebungsteile LFS, EU SILC und IKT verteilt werden", erklärt das bayerische Landesamt für Statistik.

Die Befragungen zum Mikrozensus finden ganzjährig von Januar bis Dezember statt. In Bayern sind in diesem Jahr rund 60 000 Haushalte zu befragen, teilte das Landesamt mit – das sind mehr als 1000 Haushalte pro Woche. "Dabei bestimmt ein mathematisches Zufalls-Verfahren, wer für die Teilnahme am Mikrozensus ausgewählt wird", heißt es weiter.

Die Befragungen werden in vielen Fällen als persönliche Interviews direkt bei den Haushalten durchgeführt. Dafür engagieren sich in Bayern zahlreiche ehrenamtlich tätige Interviewerinnen und Interviewer im Auftrag des bayerischen Landesamts für Statistik. Haushalte, die kein persönliches Interview wünschen, haben die Möglichkeit, ihre Angaben im telefonischen Interview, schriftlich per Post oder ab heuer erstmalig auch online abzugeben.

Ziel des Mikrozensus sei es, für Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien und die Öffentlichkeit ein zuverlässiges Bild der Lebensverhältnisse aller Gruppen der Gesellschaft zu zeichnen. Um die gewonnenen Ergebnisse repräsentativ auf die Gesamtbevölkerung übertragen zu können, sei es wichtig, dass jeder der ausgewählten Haushalte an der Befragung teilnimmt.

Aus diesem Grund bestehe auch für die meisten Fragen des Mikrozensus eine gesetzlich festgelegte Auskunftspflicht. Sie gelte sowohl für die Erstbefragung der Haushalte als auch für die drei Folge-Befragungen innerhalb von bis zu vier Jahren., erklärt das bayerische Landesamt für Statistik.

Durch die Wiederholungs-Befragungen können – so wird erklärt – Veränderungen im Zeitverlauf nachvollzogen und eine hohe Ergebnisqualität erreicht werden. Datenschutz und Geheimhaltung seien, wie bei allen Erhebungen der amtlichen Statistik, "umfassend gewährleistet". Auch die Interviewerinnen und Interviewer seien zur strikten Verschwiegenheit verpflichtet.

"Sie kündigen ihre Besuche bei den Haus- halten zuvor schriftlich an und legitimieren sich mit einem Ausweis des Landesamts", heißt es dazu. Das bayerische Landesamt für Statistik in Fürth bitte alle Haushalte, die im Laufe dieses Jahres eine Ankündigung zur Mikrozensus-Befragung erhalten, die Arbeit der Interviewer zu unterstützen.


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