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Hintergrund der vorübergehenden Produktionsruhe waren Liefer-Engpässe und Nachfrage-Rückgänge bedingt durch die Corona-Pandemie.

(ty) Audi leitet an seinen europäischen Standorten den Wiederanlauf der Produktion schrittweise in den kommenden Wochen ein. Das wurde heute vom Ingolstädter Autobauer bekanntgegeben. Mitte des vergangenen Monats hatte das Unternehmen die vorübergehende Produktionsruhe an den europäischen Standorten verkündet. Hintergrund für die Entscheidung seien Lieferengpässe und Nachfrage-Rückgänge bedingt durch die Corona-Pandemie gewesen.

 

Der nun anstehende, geregelte Wiederanlauf "erfolgt abgestimmt mit dem Volkswagen-Konzern im weltweiten Audi-Produktionsnetzwerk gemeinsam mit Lieferanten und Dienstleistern", heißt es weiter. Hauptbestandteil des Wiederanlaufs ist den Angaben zufolge ein umfassendes Maßnahmenpaket, das die Sicherheit der Mitarbeiter in den Fokus rückt. Dabei orientiere sich Audi an den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sowie an den Vorschriften der Gesundheits-Behörden des jeweiligen Landes. Nach der Produktionsruhe an allen europäischen Standorten der Audi-AG gehe es nun "um den ersten Schritt zurück in Richtung Normalität".

"Wir schaffen den Wiederanlauf als europäischen Gemeinschaftsakt", sagt Audi-Produktions-Vorstand Peter Kössler. Denn Lieferketten sowie Produktions- und Logistik-Abläufe seien im Konzern und mit Partnern auf internationaler Ebene eng verzahnt. Kössler betont: "Im Mittelpunkt stehen die Mitarbeiter, denn sie brauchen ein sicheres Arbeits-Umfeld." Expertenteams haben seinen Worten zufolge daher in Abstimmung mit den Fachbereichen und Betriebsräten Prozesse mit Blick auf den Gesundheits-Schutz angepasst. "Für die Flexibilität und das gemeinsame Anpacken in Zeiten wie diesen möchte ich mich bei allen Audianern und unseren Partnern weltweit bedanken."

 

"Auf dem Weg zurück in die erste Phase nach der Produktionsruhe haben besonders die Gesundheits-Vorkehrungen zum Schutz der Belegschafts-Mitglieder höchste Priorität", erklärt auch Peter Mosch, der Vorsitzende des Betriebsrats. "Der Wiederanlauf wird von einem umfangreichen Maßnahmen-Katalog begleitet, um den Gesundheits-Schutz der Beschäftigten sicherzustellen." Dieser umfasse beispielsweise konkrete Abstands- und Hygiene-Regeln, eine angepasste Schichtfahrweise, um Kontakte zu vermeiden, sowie die Pflicht zu Mund- und Nasenschutz in Bereichen, wo Abstände von 1,5 Metern nicht möglich seien.

An kritischen Arbeitsplätzen habe das Unternehmen auch physische Abgrenzungen geschaffen. In der Türen-Vormontage zum Beispiel arbeiten den Angaben zufolge zwei Leute gleichzeitig am selben Transportgestell und stehen sich dabei direkt gegenüber. "Hier haben die Beschäftigten selbst eine transparente Barriere aus Kunststofffolie entwickelt", berichtet Audi. Fertigungsabschnitts- und Gruppenleiter haben nach Angaben des Unternehmens zusammen mit Experten aus Arbeitssicherheit, Gesundheitswesen, Industrial-Engineering sowie dem Betriebsrat "jeden einzelnen Arbeitsplatz gemeinsam angeschaut, analysiert und Verbesserungs-Vorschläge erarbeitet". Erst mit Zustimmung aller Beteiligten gelte ein Arbeitsplatz als "Corona-ready".

 

Auch die Arbeitsumgebung habe sich die Arbeitsgruppe genau angeschaut: Gruppenecken, Werktore, Parkplätze, den internen Werkverkehr sowie Gastronomie und Werkrestaurants. Für alle Bereiche hat Audi nach eigenem Bekunden adäquate Lösungen entwickelt. Die Mitarbeiter werden, so wurde heute erklärt, "zu diesen Maßnahmen vorab schriftlich informiert, erhalten eine umfassende Sicherheitseinweisung durch die Vorgesetzten zum Arbeitsbeginn sowie regelmäßige Updates in internen Onlinemedien und über zahlreiche Informationsaushänge im Werk". Auch an den Büroarbeitsplätzen gelten umfassende Sicherheits-Vorkehrungen sowie angepasste Arbeitsregelungen.

So gebe es beispielsweise die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten, um die Ansteckungs-Gefahr durch ausreichende Abstände zu minimieren. Vor allem betreffe jedoch der Wiederanlauf die Mitarbeiter des Produktions-Bereichs. Die Fahrzeug-Fertigungen an den Audi-Standorten werden laut Konzern-Mitteilung "nach einem festgelegten Plan ab Ende April sukzessive hochgefahren". Die Motoren-Fertigung in Győr fahre bereits seit dieser Woche schrittweise wieder hoch. "Für diejenigen Mitarbeiter an deutschen Standorten, die erst in späteren Phasen des Wiederanlaufs ihre Tätigkeit vollumfänglich wiederaufnehmen können, gelten bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin die Kurzarbeits-Regelungen."


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