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Zugleich kündigt Gesundheits-Ministerin Huml eine Test-Offensive bei Schlachthöfen, Zerlege- und Fleisch-Verarbeitungs-Betrieben an.

(ty) Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird die bayerische Gesundheits-Ministerin Melanie Huml eine erweiterte Test-Offensive bei Schlachthöfen sowie bei Zerlege- und Fleisch-Verarbeitungs-Betrieben im Freistaat starten. "Der Schutz der Bevölkerung vor einer SARS-CoV-2-Infektion hat für uns oberste Priorität", erklärte sie heute. "Deshalb hat das neue Untersuchungs-Programm das Ziel, größeren Ausbruchs-Geschehen wie in Gütersloh vorzubeugen." Zugleich solle der Gesundheits-Schutz der Beschäftigten gestärkt werden. Huml teilte außerdem mit: Allen Bürgern Bayerns werde zeitnah angeboten, sich bei einem niedergelassenen Vertragsarzt auch ohne Symptome testen zu lassen.

Zu der Test-Offensive in der Fleisch-Brance erläuterte Huml: "Getestet werden in Kürze insgesamt 33 weitere ausgewählte Fleisch-Betriebe." Darunter sind ihren Worten zufolge neun Schlachthöfe, zwölf Zerlege-Betriebe sowie zwölf Betriebe mit dem Schwerpunkt auf der Herstellung von Fleisch-Erzeugnissen und Wurstwaren. "Dabei wollen wir auch herausfinden, ob die hohe körperliche Belastung oder die Arbeit bei ungünstigen Klimabedingungen mögliche weitere Risikofaktoren für eine Corona-Infektion darstellen", sagte Huml.

Für die "umfassenden Testungen" der Mitarbeiter dieser Unternehmen werde den betroffenen Kreisverwaltungs-Behörden ein Beprobungsplan übermittelt, wurde heute aus dem Gesundheits-Ministerium gemeldet. Die Proben werden den Angaben zufolge am bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) untersucht

Bei den ersten umfassenden Corona-Reihentestungen der Mitarbeiter an 51 Schlachthöfen im Freistaat waren laut Ministerium insgesamt 110 Personen ermittelt worden, die mit dem Corona-Virus infiziert worden sind. Insgesamt seien dabei 6407 Personen untersucht worden. Darunter waren den Angaben zufolge 100 positiv getestete Mitarbeiter eines Schlachthofs aus dem niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen, in dem es im Mai dieses Jahres einen Corona-Ausbruch gegeben hatte.

"Sofort nach dem Bekanntwerden des ersten Infektionsfalls wurde eine Reihentestung aller dort beschäftigten rund 1000 Mitarbeiter vorgenommen." Dabei sei das Landratsamt vom LGL unterstützt worden. Im Anschluss daran habe es umfassende Reihentestungen der Mitarbeiter von weiteren 50 Schlachthöfen in Bayern gegeben. Dabei seien zehn weitere Personen positiv auf den neuartigen Erreger getestet worden. Für alle Infizierten sei unmittelbar nach dem Bekanntwerden ihres positiven Testergebnisses die Quarantäne angeordnet worden.

Huml betonte heute: "Die Ergebnisse zeigen, dass die Reihentestungen ein richtiger Schritt waren. Damit gab es die Möglichkeit, unerkannte erkrankte Personen zu entdecken und damit die Entstehung von Infektionsketten zu verhindern." Aufgrund der Testergebnisse bestand ihren Worten zufolge "keine fachliche Notwendigkeit für einen erneuten Lockdown für die Allgemeinbevölkerung in einer der betroffenen Regionen".

Aus den 51 bayerischen Schlachthöfen, deren Personal bereits ab Mitte Mai des Jahres umfassend getestet worden sei, würden nun "risikoorientiert" neun Betriebe für eine erneute Testung der Mitarbeiter auf das Corona-Virus ausgewählt. Die Auswahl orientiere sich an den Kriterien Betriebsart, geschlachtete Tierart, Anzahl der Mitarbeiter und gegebenenfalls positiv auf Corona getestete Mitarbeiter. Bei dem Schlachthof im Kreis Straubing-Bogen habe bereits am Freitag eine erneute Reihentestung begonnen.

"Insgesamt ist der Ausbau der Testkapazitäten und deren Ausschöpfung von entscheidender Bedeutung für eine weiterhin erfolgreiche Eindämmung der Corona-Pandemie", sagte die Ministerin. Man werde die Testungen auf das Corona-Virus im Freistaat "massiv ausweiten". Ein Eckpunkt des bayerischen Testkonzepts sei, dass alle Personen, die auf eine Infektion auf Corona getestet werden wollen, Gewissheit darüber erhalten sollten, ob sie sich infiziert haben.

Huml ergänzte wörtlich: "Allen Bürgerinnen und Bürgern Bayerns wird deshalb zeitnah angeboten, sich bei einem niedergelassenen Vertragsarzt auch ohne Symptome testen zu lassen." Wichtig sei, so die Ministerin dazu: "Symptomatische Verdachtsfälle auf eine Covid-19-Erkrankung sollen wie bisher prioritär getestet werden."

Zudem sollen nach Mitteilung des bayerischen Gesundheits-Ministeriums die freiwilligen Testungen in Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen in Pflege- und Altenheimen, in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und in der ambulanten Eingliederungshilfe und Krankenhäusern ausgebaut werden. Gleiches gelte für die Testungen von Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern sowie von Betreuungs-Richtern.

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