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Heutiger Beschluss des bayerischen Ministerrats. Infektionslage "weiter sehr angespannt", Virus-Mutationen "besonders Besorgnis erregend".

(ty) Im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus gibt es im Freistaat bei der Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen eine bedeutsame Änderung beziehungsweise Verschärfung. Der bayerische Ministerrat hat am heutigen Dienstag "mit Blick auf die weiterhin sehr hohe Infektions-Dynamik und zur stärkeren Eindämmung des Infektions-Geschehens" eine Verpflichtung zum Tragen einer so genannten FFP2-Maske im öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) sowie im Einzelhandel beschlossen. Gelten soll diese FFP2-Masken-Pflicht ab dem kommenden Montag, 18. Januar, wie nach der heutigen Kabinett-Sitzung aus der bayerischen Staatskanzlei mitgeteilt wurde.

"Die Infektionslage aufgrund der Corona-Pandemie ist in Bayern und Deutschland weiter sehr angespannt", heißt es aus der Staatskanzlei. "Die bislang ergriffenen Maßnahmen haben leider noch nicht zu dem erhofften spürbaren und nachhaltigen Rückgang der Infektionszahlen geführt." Ziel sei, eine Sieben-Tages-Inzidenz von weniger als 50 Fällen pro 100 000 Einwohner zu erreichen. Erst ab diesem Inzidenzwert sei eine sichere Nachverfolgung von Infektionswegen gewährleistet. "Aktuell besonders Besorgnis erregend ist das Auftreten stark ansteckender Virus-Mutationen in einigen Ländern, deren Eintrag und Verbreitung in Bayern und Deutschland vermieden werden muss."

Der bayerische Wirtschafts-Minister Hubert Aiwanger sieht in der Verwendung von FFP2-Masken an Orten, wo Menschen außerhalb der Familie näher zusammenkommen, eine Verringerung des Corona-Infektions-Risikos. Auch die Chance für die perspektivische Wiederöffnung von Wirtschafts-Branchen wie zum Beispiel des Handels nach dem jetzigen Lock-Down statt einer weiteren wochenlangen Verlängerung sei mit FFP2-Masken möglich. Aiwanger hatte den Einsatz von FFP2-Masken anstatt der Schließung von Läden schon vor dem aktuellen Lock-Down in die Debatte gebracht, was auf Bundesebene aber kein Gehör gefunden habe. Nachdem der bayerische Ministerrat heute ein FFP2-Gebot für ÖPNV und Einkaufen beschlossen hatte, erklärte er: "Ich hoffe, dass die Bundespolitik diesen Beschluss zu FFP2-Masken aus Bayern zur Kenntnis nimmt."

Das Tragen von FFP2-Masken reduziere die Ansteckungs-Gefahr auf ein Minimum, so Aiwanger. "Niemand käme beispielsweise auf die Idee, einen Corona-Rachen-Abstrich mit einer einfachen Mund-Nasen-Bedeckung vorzunehmen." Bei Verwendung hochwertiger FFP2/FFP3-Masken gehe man davon aus, dass selbst in dieser gefährlichen Situation der Maskenträger ausreichend geschützt sei. "Perspektivisch ist dies also auch eine Chance für die Wiederöffnung des Einzelhandels nach dem Lock-Down", so der Freie-Wähler-Politiker. Wirkungsvolle Maßnahmen zum Infektions-Schutz seien besser als ein Lock-Down, der zu lange dauere und die Wirtschaft weiter beschädige. "Wir brauchen in erster Linie wirkungsvolle Maßnahmen, nicht nur harte Maßnahmen, wie von Frau Merkel zuletzt angekündigt."


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