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Bayerisches Verkehrs-Ministerium und Firma Develey zeigen sich zufrieden mit den Test-Ergebnissen nach einem Jahr.

(ty) Gurkenwasser als Sole-Ersatz im Winterdienst: Dieses Pilotprojekt hatten das bayerische Verkehrs-Ministerium und die Firma Develey im vergangenen Winter in Niederbayern gestartet. Nach einem Jahr zeigt sich laut heutiger Mitteilung: Das Projekt ist ein voller Erfolg. "Erste Testergebnisse beweisen, dass die Gurken-Sole ein gleichwertiger Ersatz für die bisher an den Meistereien in Eigenproduktion hergestellte Sole ist", erklärt Verkehrs-Ministerin Kerstin Schreyer. "Wir haben das Projekt deshalb in diesem Winter ausgeweitet und sparen an den Straßen-Meistereien rund um Dingolfing rund 140 Tonnen Salz und knapp eine Million Liter Wasser ein."

 

Schon seit einigen Jahren nutzt der Freistaat Bayern nach Angaben des Verkehrs-Ministeriums überwiegend flüssige Salz-Sole im präventiven Winterdienst, weil diese besser auf der Straße haftet und der Salzverbrauch so wesentlich reduziert wird. Die Sole werde im Regelfall an den Straßenmeistereien selbst hergestellt. Rund um Dingolfing stelle Develey seit vergangenem Winter Salzwasser zur Verfügung, das bei der Produktion von Salzgurken anfalle und normalerweise über eine Kläranlage entsorgt werden müsse. Die Salzlake, in der die Gurken während ihres sechswöchigen Reifungs-Prozesses eingelegt seien, werde von pflanzlichen Bestandteilen gereinigt, aufbereitet und angereichert, bis es den passenden Salzgehalt erreicht habe und auf die Straßen aufgebracht werden könne.

 

Auch für Michael Durach, Geschäftsführer der Firma Develey, bietet das Pilotprojekt viele Vorteile. Das Familien-Unternehmen ist seit Jahren in Sachen Nachhaltigkeit aktiv und für sein Engagement mit dem deutschen Nachhaltigkeits-Preis 2020 ausgezeichnet worden. "Ressourcen-Schonung und Umweltschutz sind zentrale Bestandteile der Nachhaltigkeits-Strategie unseres Unternehmens", so Durach. "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das verinnerlicht und entwickeln immer wieder innovative Ideen", lobt er. Das Streusalz-Projekt sei ein tolles Beispiel, wie man mit kreativen Ideen nachhaltiger wirtschaften könne. "Denn unsere Zusammenarbeit mit den Winterdiensten entlastet die Umwelt erheblich von Salzeinträgen."

 

In diesem Winter liegt der Fokus laut heutiger Mitteilung des bayerischen Verkehrs-Ministeriums auf der Optimierung von Prozess-Ablauf und Lieferketten: Der neue Produktions-Zweig müsse in die internen Prozessabläufe bei der Gurken-Verarbeitung integriert werden. Außerdem werde der Prozess der Sole-Übergabe vom Develey-Werk in Dingolfing zu den Meistereien des staatlichen Bauamtes Landshut vertieft analysiert und optimiert, da an den Meistereien je nach Witterungslage im Winterdienst täglich sehr unterschiedliche Sole-Mengen benötigt würden. "Wenn die Optimierungen gelingen, könnte das Projekt in Zukunft auf weitere Straßen-Meistereien, kommunale Institutionen und Betriebe ausgeweitet werden", so das Ministerium.

 

Allein an den Straßen- und Autobahn-Meistereien in einem Umkreis von etwa 85 Kilometern rund um Dingolfing könnten den Angaben zufolge perspektivisch fast fünf Millionen Liter Wasser und 700 Tonnen Salz pro Winter eingespart werden. Neben wirtschaftlichen Vorteilen habe dies auch viele Vorteile für die Umwelt. Denn ein zu großer Salzeintrag schade Böden, Pflanzen und Tieren und führe zu Schäden an Autos und Gebäuden. "Mit innovativen Methoden und Projekten versuchen wir, die Menge an Salz im Winterdienst so gering wie möglich und dabei die Straßen trotzdem sicher zu halten", so Ministerin Schreyer. "Das gemeinsame Pilotprojekt mit Develey leistet hierzu einen wichtigen Beitrag und ist ein enormer Gewinn für Mensch und Natur." Weitere Infos zu dem Projekt gibt es unter diesem Link.


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