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Gewerkschaft: "Warnstreiks haben für Bewegung auf Seiten der Arbeitgeber gesorgt und Abschaffung des Weihnachts- und Urlaubs-Gelds verhindert."

(ty) Der Tarif-Konflikt in der Metall- und Elektro-Industrie ist beendet. "Die Arbeitgeber sind von ihrer Forderung nach einer Nullrunde für dieses Jahr abgerückt", teilte die IG-Metall Ingolstadt heute mit. Am Ende der Verhandlungen einigte man sich den Angaben der Gewerkschaft zufolge auf eine Einmal-Zahlung für heuer in Höhe von 500 Euro; die Rede ist von einer "Corona-Prämie". Für das kommende Jahr habe man sich auf eine Entgelt-Erhöhung von 2,3 Prozent in Form einer Einmal-Zahlung in Höhe von 18,4 Prozent eines Monats-Gehalts verständigt. Ab 2023 steige diese Einmal-Zahlung namens Transformationsgeld auf 27,6 Prozent.

"Unsere Warnstreiks haben für Bewegung auf Seiten der Arbeitgeber gesorgt und die Abschaffung des Weihnachts- und Urlaubs-Geldes verhindert", kommentiert der Erste Bevollmächtigte der IG-Metall Ingolstadt, Bernhard Stiedl. "Der Abschluss unterstreicht die Handlungsfähigkeit der IG-Metall auch in schwierigen Situationen", findet er.

"Mit der Corona-Prämie haben wir erreicht, dass die Leistung der Beschäftigten in der Pandemie gewürdigt wird." Die Vereinbarungen zu Beschäftigungs-Sicherung und Gestaltung der Transformation ­geben seinen Worten zufolge den Beschäftigten die Sicherheit, die sie in der aktuellen Situation benötigen.

"Und erstmals haben wir durchgesetzt, dass Dual-Studierende, die eine Ausbildung im Betrieb machen, in den Tarifvertrag mit einbezogen werden", so Stiedl weiter. Das sei "ein Meilenstein" und verhindere, dass die Jugend zu den Verlieren der Corona-Krise werde.

Auch in den Ingolstädter Betrieben der Metall- und Elektro-Industrie, aus denen sich laut Gewerkschafts-Angaben rund 30 000 Beschäftigte an den Warnstreiks der IG-Metall Ingolstadt beteiligt hatten, sei die Freude groß. Jörg Schlagbauer, Vorsitzender der IG-Metall bei Audi, sagt: "Uns ist in schwierigen Zeiten – in einem unsicheren Umfeld – ein sehr verantwortungsvoller Abschluss gelungen. Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein. In der Belegschaft wird das Ergebnis gut aufgenommen werden."

Die Entgelt-Entwicklung sei – so Schlagbauer – insbesondere für Unternehmen, in denen es wieder laufe, "ein richtiges Signal an die Beschäftigten, die den Erfolg auch erarbeiten". Ähnlich äußert sich Andreas Domke, Vertrauenskörper-Leiter bei "Airbus Defence and Space" in Manching. Er erklärte: "Bei Airbus in Manching sind die Auftragsbücher voll und das Werk gut ausgelastet. Eine Nullrunde wäre aus unserer Sicht nicht gerecht gewesen."

Ein Teil-Entgelt-Ausgleich bei Arbeitszeit-Absenkung zur Beschäftigungs-Sicherung, etwa einer Vier-Tage-Woche, war laut Gewerkschafts-Angaben "bis zuletzt Knackpunkt in den Verhandlungen". Auch hier habe man sich einigen können. Das "Transformationsgeld" könne wahlweise ausgezahlt oder zum Teil-Entgelt-Ausgleich bei Arbeitszeit-Absenkung, etwa bei der Einführung einer Vier-Tage-Woche, verwendet werden. "Darüber entscheiden die Betriebsparteien", so die IG-Metall Ingolstadt.

Zur Gestaltung der Transformation in den Betrieben haben sich die Tarif-Parteien laut Gewerkschaft auf einen verbindlichen Prozess hin zu Zukunfts-Tarif-Verträgen verständigt. Die Betriebs-Parteien müssten über die Herausforderungen der Transformation im Betrieb beraten, wenn eine Partei das wünsche. 

Auszubildende erhalten laut IG-Metall 300 Euro. Es werde klargestellt, dass Dual-Studierende künftig während ihrer Berufsausbildung unter den Geltungsbereich der Tarifverträge der Metall- und Elektro-Industrie fielen. Die Laufzeit des nun vereinbarten Tarif-Vertrags reiche bis zum 30. September 2022.


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