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Falk Hoffmann vom Auto-Club Europa: Nach der langen Winterpause brauchen die Gefährte Pflege und die Biker eine Eingewöhnungszeit.

(ty) Die Sonne scheint wieder öfter und die Straßen sind zumeist trocken: Der alljährliche Beginn der Motorrad-Saison steht an. Klar, dass passionierte Biker mit ihrem Bock nun die ersten Touren starten wollen. "Aber Vorsicht", warnt Falk Hoffmann vom Auto-Club Europa (ACE). "Es ist nicht ratsam, einfach den Helm aufsetzen und loszufahren." Nach der langen Winterpause brauchten die Maschine Pflege und die Fahrer eine Eingewöhnungszeit. Denn die Devise müsse sein: Sicher unterwegs und gut ankommen. "Schließlich sollte sich niemand durch einen überstürzten Wiedereinstieg gefährden", sagt der Regional-Beauftragte des ACE und gibt etliche konkrete Tips für den Start in die Motorrad-Zeit.

 

"Zuallererst gilt es, Bremsen, Elektronik, Beleuchtung, Lenkung und Reifen auf ihre Funktion zu überprüfen. Vor allem, wenn die Maschine im Winter draußen gestanden hat", rät Hoffmann. "Achten Sie bei den Bremsen vor allem auf Beschädigungen oder Altersschwäche der Bremsleitungen. Auch den Füllstand der Bremsflüssigkeit sollten Sie checken." Bremsbeläge und -scheiben müssten ausreichend Stärke aufweisen. "Kontrollieren Sie den Luftdruck der Reifen gemäß den Angaben in der Betriebsanleitung Ihres Motorrads", so Hoffmann weiter.

 

"Wie beim Auto gilt: Achten Sie auf ausreichend Profiltiefe", unterstreicht der Experte: "Sie beträgt bei Motorrädern 1,6 Millimeter. Wir empfehlen besser zwei Millimeter und mehr." Auf ein weiteres Sicherheits-Kriterium beim Thema Reifen weist der Regional-Beauftragte des ACE für den südbayerischen Raum in diesem Zusammenhang auch gleich hin: "Vor allem morgens, wenn die Temperaturen noch recht niedrig sind, sollten Motorrad-Fahrende die Reifen erst einmal behutsam warm und griffig zu fahren. So minimieren Sie die Sturzgefahr." Der ACE empfehle außerdem, die Maschine vor der Überprüfung aller Teile erst einmal von Hand zu waschen.

 

Denn, so der praktische Hintergrund: "So fallen Schäden und undichte Stellen auf." Doch nicht mit einem Hochdruck-Reiniger, betont der ACE. Denn die Gefahr, dass der starke Wasserdruck Lager, Kabel, Schalter und Steuergeräte angreife und diese Schaden nähmen, sei groß. Auch die Überprüfung der Kette gehöre nach längerer Standzeit vor der ersten Ausfahrt zum Standard-Programm. Hänge die Kette durch, muss sie ersetzt werden. "Eine Überprüfung gelingt am besten zu zweit", weiß Hoffmann: "Eine Person sitzt auf dem Motorrad. Die andere checkt die Kettenglieder. Sie müssen stramm auf dem Kettenrad aufliegen. Ist das nicht der Fall, hilft nur noch der Austausch."

 

"Achten Sie auf Geräusche, wenn Sie die verschiedenen Lager einer Überprüfung unterziehen", rät Hoffmann. "Knacken oder Spiel weisen häufig auf eine gebrochene Kugel im Lager hin. Lassen Sie das Motorrad in diesem Fall unbedingt von einer Fachwerkstatt reparieren." Alle sicherheits-relevanten Schrauben an Bremsen, Lenker und Achsen sowie der Lenker-Armaturen sollten laut Hoffmann auf festen Sitz überprüft und gegebenenfalls nachgezogen werden. Auch sei es ratsam, dass Motorrad-Fahrer die Gängigkeit der Bowdenzüge von Kupplung und Bremse unter die Lupe nehmen. Sie könnten nach längerer Standzeit fest werden. Um die Leichtgängigkeit wiederherzustellen, reiche oft etwas Schmierflüssigkeit an Hebeln und Zügen.

 

Und noch ein abschließender Rat des Fachmanns. "Ebenso wichtig wie der technisch einwandfreie Zustand der Maschine ist die Verfassung von Fahrerin oder Fahrer", weiß Falk Hoffmann. "Denken Sie dran: Auch Autofahrer müssen sich erst wieder daran gewöhnen, dass Motorrad-Fahrer ab jetzt wieder unterwegs sind." Deshalb sein klarer Appell: "Starten Sie entspannt und fahren Sie umsichtig. Dann gelingt bei hoffentlich bestem Wetter der perfekte Start in die Motorrad-Saison 2021." 


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