Stephan Steger (46) ist der neue Leiter der Notfall-Klinik und des Rettungs-Zentrums am Klinikum von Ingolstadt.
(ty) Der Berufswunsch von Dr. Stephan Steger vor drei Jahrzehnten lautete nicht Medizin, sondern er wollte Bauingenieur werden. Die Wendung brachte seine Zivildienstzeit im Klinikum in Ingolstadt. Als Zivildienstleistender auf der internistischen Intensiv-Station, damals unter Leitung des heutigen Pflege-Direktors Erich Göllner, entdeckte der gebürtige Ingolstädter seine Faszination für den ärztlichen Beruf. Seit diesem Monat ist der 46-jährige Steger der neue Leiter der Notfall-Klinik und des Rettungs-Zentrums im Klinikum von Ingolstadt.
"Dr. Stephan Steger kennt Stadt und Klinikum sehr gut und bringt zusammen mit seiner professionellen Erfahrung als Leitender Notarzt wie auch in der Aus- und Weiterbildung von Notärzten entscheidende Voraussetzungen für diese Position mit", sagt Klinikum-Geschäftsführer Andreas Tiete und gratuliert dem neuen Klinik-Direktor. "Die technische und prozessuale Weiterentwicklung einer der größten Notaufnahmen in Bayern sind bei ihm mit seinem umfangreichen praktischen und theoretischen Know-How in guten Händen." Tiete weiß: "Der Weg vom Zivi zum Klinik-Direktor im gleichen Haus ist sicher etwas sehr Besonderes. Wir freuen uns, wenn unsere Zivis, Bufdis oder Praktikanten von einst später als Spezialisten zu uns zurückkehren, wie es öfters der Fall ist."
Die Notfallklinik bereite sich darauf vor, im kommenden Jahr als eine von bundesweit sechs Notaufnahmen kommunaler Großklinika in das Netzwerk der universitären Notaufnahmen aufgenommen zu werden, um ein gemeinsames Benchmarking zu entwickeln. Im vergangenen Jahr haben nach offiziellen Angaben rund 42 000 Notfall-Patienten im Klinikum in Ingolstadt Hilfe gesucht, im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es sogar 49 000.
Steger hat Humanmedizin in Gießen und Erlangen-Nürnberg studiert. Der Facharzt für innere Medizin besitzt die Weiterbildungs-Ermächtigung für sein Fach und hat jüngst die Zusatz-Weiterbildung "Klinische Akut- und Notfall-Medizin" erworben. Sein Ziel sei es, künftige Führungskräfte von Notaufnahmen im Klinikum Ingolstadt ausbilden zu können. Sein Weg als Arzt im Klinikum in Ingolstadt begann 2003 in der "Medizinischen Klinik II" unter Professor Josef Menzel. 2010 wechselte er in die Notfall-Klinik, deren kommissarische Leitung er vor gut einem Jahr übernahm.
Gleichzeitig ist er seit fast einem Jahrzehnt Leitender Notarzt der Region Ingolstadt und seit einem Jahr auch Pandemie-Beauftragter des Klinikums. Viele Ingolstädter kennen ihn auch von seinem Engagement im Kreisverband des bayerischen Roten Kreuzes, derzeit als erster stellvertretender Vorsitzender, oder von der ärztlichen Betreuung bei Sport-Ereignissen.
An der der Technischen Hochschule in Ingolstadt (THI) ist Steger in den Studiengängen "Computational Life Science" und "Bio Electrical Engineering" Dozent. Weiter trägt er einen "Master of Health Business Administration" (MHBA) der Universität Erlangen-Nürnberg. In seiner Masterarbeit beschäftigte er sich damit, wie medizin-technische Innovationen die Abläufe im Einsatz des Rettungsdienstes beschleunigen können.
Für die wichtigsten Krankheitsbilder könnten Notfall-Patienten im Klinikum auf spezialisierte interdisziplinäre Einheiten wie zum Beispiel das "Cardiac Arrest Center", die "Stroke Unit" oder das überregionale Trauma-Zentrum zählen. In naher Zukunft wolle Steger weitere Einheiten etablieren, wie zum Beispiel für das "Akute Abdomen", bei dem verschiedene Fachexperten zur Behandlung von Bauchschmerz-Patienten kooperieren werden. "Solche Einheiten können bei Krankheitsbildern, bei denen mehrere Spezialisten für die Abklärung nötig sind, die Versorgung der Patienten deutlich verbessern", sagt er.