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Nach der Vogelbrut-Saison und einer genauen Prüfung werden die "Bischofsbucht" und die "Römerwand" im Sommer wieder freigegeben.

(ty) Schnee, Eisregen und kalter Wind. Aber ab und zu schaut doch schon die Sonne mit ihren immer wärmer werdenden Strahlen durch die Wolkendecke. "Genau jetzt beginnen die Vögel, sich langsam auf den Frühling und auf die bevorstehenden Brutgeschäfte vorzubereiten", heißt es vom Kelheimer Landschafts-Pflege-Verband VöF. Einer der Flattermänner hat es übrigens besonders eilig: Der Uhu (Bubo bubo). "Denn wenn es noch bitterkalt ist, beginnt schon die Balz unserer größten einheimischen Eule." Im Februar könne man ihn – und sein möglicherweise bereits gefundenes Weibchen – belauschen. Allabendlich höre man das typische "Uhuuu", das die Tiere trotz geschlossenen Schnabels von sich geben. 

 

In den steilen Felsen im bekannten Naturschutz-Gebiet "Weltenburger Enge", seien aber nicht nur Uhus, sondern auch Wanderfalken, Dohlen, Gänsesäger oder Kolkraben anzutreffen. Und wenn es wieder warm wird, freuen sich auch die ersten Kletterer darauf, ihr sportliches Können an den Felsen zu zeigen. Die Geschichte des Felskletterns reicht hier laut VöF weit zurück. Im Jahr 1920 bereits begannen Kletterer aus Regensburg, im Donau- und Altmühltal aktiv zu sein. Ihre Aktivitäten nahmen über die Jahre zu. Mit der Erstellung der "Kletter-Konzeption unteres Altmühltal und Donautal" wurde nicht nur im Bereich der Schutz-Gebiete das Klettern geregelt.

 

In Abstimmung mit der Regierung von Niederbayern, dem Kelheimer Landratsamt, dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), dem deutschen Alpenverein und der "IG Klettern Frankenjura" wurde diese Konzeption erarbeitet. Alle Gebiete, die in diesem detaillierten Werk aufgeführt sind, unterliegen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und haben somit europaweite Bedeutung, erklärt Franziska Jäger (Foto oben) als Gebiets-Betreuerin der "Weltenburger Enge". Dieses Naturschutz-Gebiet ist vom Europarat mit dem Europa-Diplom ausgezeichnet; 2020 wurde es zudem zum ersten "Nationalen Naturmonument" in Bayern gekürt.

Franziska Jäger zeigt eines der Sperrungs-Schilder.

Die gute Zusammenarbeit zwischen Naturschutz-Behörden und Kletterern ist Franziska Jäger ein Anliegen. "Jetzt im Zeitraum suchen sich die Felsbrüter ihre idealen Höhlen und Felsbänder, um in Ruhe mit der Brut starten zu können", weiß sie. In Absprache mit der unteren Naturschutz-Behörde seien nun die Kletterfelsen im Naturschutz-Gebiet "Weltenburger Enge" gesperrt worden, um jegliche Störungen zu vermeiden. Informationen rund ums Klettern in der Region findet man auf der Internet-Seite https://juraclimbs.de

 

Nach der abgeschlossenen Brutsaison und einer genauen Prüfung der Felsbereiche werden laut VöF die Kletterfelsen in der "Weltenburger Enge" im Bereich der "Bischofsbucht" und der "Römerwand" im Sommer wieder freigegeben. Regelmäßig werden sie von den Naturschutz-Behörden und dem Vertreter der Kletterer, Martin Ehrl, begangen. "Jeder Kletterer trägt mit seinem Verhalten an den Kletterfelsen in der Bischofsbucht und an der Römerwand dazu bei, dass die Felsbrüter in Ruhe ihre Jungen aufziehen können und einer Fortführung der Kletter-Konzeption nichts im Wege steht", betont Ehrl. Aber nicht nur für Kletterer gilt: "Bleiben Sie auf den ausgeschilderten Wanderwegen!"


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