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Nach der Vogelbrut-Saison und einer Prüfung sollen die Bereich in der "Bischofsbucht" und die "Römerwand" wieder freigegeben werden.

(ty) Die Kletterfelsen im Naturschutz-Gebiet "Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten" sind vorübergehend gesperrt. Das teilte die Regierung von Niederbayern heute mit. Aus Gründen des Vogelschutzes und um jegliche Störungen zu vermeiden, sei in enger Absprache mit der Unteren Naturschutz-Behörde des Landkreises Kelheim sowie Vertretern des Sportkletterns diese Maßnahme getroffen worden. Betroffen seien Bereiche in der "Bischofsbucht" sowie die "Römerwand". Die Sperrung werde aufgehoben, sobald die Vogelbrut-Periode beendet sei – üblicherweise im Frühsommer. Außerdem werden Spaziergänger darum gebeten, auf den ausgeschilderten Wanderwegen zu bleiben.

"Aktuell bereiten sich Vögel auf den Frühling und auf die bevorstehenden Brutgeschäfte vor", wird zum Hintergrund der Sperrung dargelegt. "Jetzt suchen sich die Felsbrüter bereits ihre idealen Brutnischen, Höhlen und Felsbänder, um in Ruhe mit der Brut starten zu können", erklärt Franziska Jäger, die umwelt-pädagogische Leiterin des Natur-Erlebnis-Zentrums "Nationales Naturmonument Weltenburger Enge".

Wenn es noch bitterkalt sei, beginne schon die Balz der größten einheimischen Eule, dem Uhu. Die Spannweite messe bis zu 1,70 Meter, bei nordischen Uhus sogar bis 1,80 Meter. Auch beim Gewicht gebe es Unterschiede: Während die Männchen im Mittel 1,9 Kilogramm auf die Waage brächten, schafften es auch die größeren Weibchen im Mittel bis zu 2,5 Kilogramm. Im Februar meist höre man hierbei allabendlich das typische "Uhuuu", das die Tiere trotz geschlossenen Schnabels von sich geben. Diese Rufe seien sehr weit hörbar.

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In den steilen Felsen im Donau- und Altmühltal seien aber nicht nur Uhus, sondern auch die schnellsten Vögel der Welt anzutreffen, wie die Wanderfalken, Dohlen, Gänsesäger oder Kolkraben. "Und wenn es dann wieder richtig warm wird, freuen sich die ersten Kletterer, ihr sportliches Können an den Felsen zu zeigen", weiß man bei der Regierung von Niederbayern. Die Geschichte des Felskletterns im Donautal reiche übrigens bis weit in die Anfänge des vergangenen Jahrhunderts zurück. "Bereits seit 1920 begannen Regensburger Kletterer hier im Gebiet aktiv zu klettern. Die Kletter-Aktivitäten nahmen über die Jahre immer weiter zu"

Mit der Erstellung der "Kletter-Konzeption unteres Altmühltal und Donaudurchbruch" im Jahre 1998 seien daher einheitliche Regelungen für ein naturverträgliches Klettern festgelegt worden. Die Konzeption sei in Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern (Höhere Naturschutz-Behörde), dem Landratsamt Kelheim (Untere Naturschutz-Behörde) dem Landesbund für Vogelschutz, dem deutschen Alpenverein sowie der "Interessen-Gemeinschaft Klettern Frankenjura" erarbeitet worden. Sie hat sich aus Sicht der Regierung "nunmehr seit 20 Jahren bewährt".

Die Gebiete, die in dieser detaillierten Kletter-Konzeption aufgeführt seien, "unterliegen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und haben somit eine europaweite Bedeutung". Das Naturschutz-Gebiet "Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten" ist vom Europarat mit dem "Europa-Diplom für geschützte Gebiete" ausgezeichnet. Im Jahre 2020 wurde die "Weltenburger Enge" aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung zudem als erstes "Nationales Naturmonument" Bayerns ausgewiesen.

Die gute Zusammenarbeit zwischen den Naturschutz-Behörden und den Kletterern ist auch Franziska Jäger, der umwelt-pädagogischen Leiterin des Natur-Erlebnis-Zentrums "Nationales Naturmonument Weltenburger Enge", ein besonderes Anliegen. In enger Absprache mit der Unteren Naturschutz-Behörde seien die Kletterfelsen im Naturschutz-Gebiet "Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten" zur Vogelbrut-Saison nun gesperrt, "um jegliche Störungen zu vermeiden".

Weitere Informationen dazu gibt es auch online auf der Internet-Seite www.juraclimbs.de. Die Kletterfelsen werden nach Angaben der Regierung von Niederbayern regelmäßig von den Rangern der "Weltenburger Enge", den Vertretern der Naturschutz-Behörden sowie den Klettergebiets-Betreuern begangen. "Es wird gebeten, die Sperrung unbedingt zu beachten", heißt es in einer aktuellen Presse-Mitteilung, "denn jeder trägt mit seinem Verhalten an den Kletterfelsen dazu bei, dass die Felsbrüter in Ruhe ihre Jungen aufziehen können". Die Behörde versichert: "Nach der diesjährigen abgeschlossenen Brutsaison und einer Prüfung der Kletterbereiche im Sommer werden die vorgenannt gesperrten Felsen wieder freigegeben."


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