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Kapitän und Steuermann konnten sich verletzt an Land retten. Warum das 85 Meter lange Schiff heute Nachmittag versank, ist noch unklar. 

(ty) Ein in Bayern und auch in Deutschland wahrlich nicht alltägliches Unglück hat sich am heutigen Nachmittag im Landkreis Regensburg ereignet. In einer Donau-Schleuse im Gemeinde-Bereich von Pfatter ist ein 85 Meter langes Frachtschiff komplett untergegangen. Wie das Polizeipräsidium der Oberpfalz mitteilte, konnten sich die beiden ungarischen Besatzungs-Mitglieder über die Notleitern der Schleusen-Kammer aus dem Wasser retten. Der 64 Jahre alte Steuermann habe mittelschwere Verletzungen erlitten, der 61-jährige Kapitän sei leicht verletzt worden. Nach der Havarie steht nun eine aufwändige Bergung bevor.

Wie das Polizeipräsidium der Oberpfalz mitteilte, ist gegen 13.25 Uhr aus bislang noch nicht geklärter Ursache das unter deutscher Flagge fahrende Güterschiff "Achim" in der Schleuse bei Geisling gesunken. Das hauptsächlich mit Eisenerz beladene Frachtschiff war den Angaben zufolge – von Regensburg her kommend – flussabwärts in Richtung Passau unterwegs und hatte die Schleuse auch bereits vollständig befahren, als es zu dem Unglück kam: Die Havarie des 85 Meter langen und 8,20 Meter breiten Schiffes habe sich dann in der Schleusen-Kammer ereignet. Das Schiff sank laut Polizei vollständig auf den Boden der etwa 11,30 Meter tiefen Schleuse.

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Vom Personal aus der Leit-Zentrale der Schleuse sei die Wasserschutzpolizei aus Regensburg verständigt worden. Daraufhin sei ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk (THW) zum Unglücksort eilten. Auch Vertreter des Wasserwirtschaftsamts (WWA), des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) und des Regensburger Landratsamts waren vor Ort. Die Staatsanwaltschaft von Regensburg sei in die beginnenden Ermittlungen eingebunden worden. Derzeit sind freilich noch viele Fragen offen.

Nach momentaner Einschätzung, so teilte das Polizeipräsidium der Oberpfalz mit, bestehe trotz des auslaufenden Treibstoffs – konkret geht es um Diesel –  aufgrund der geschlossenen Schleusentore keine unmittelbare Gefahr für die Umwelt. Die Situation werde dennoch fortlaufend beobachtet und bewertet. Die Wasserschutzpolizei-Gruppe der Verkehrspolizei-Inspektion aus Regensburg habe die Ermittlungen wegen des Anfangs-Verdachts der Gewässer-Verunreinigung bereits aufgenommen. Die beteiligten Fachbehörden stünden bezüglich der vorstehenden, aufwändigen Bergung schon im Austausch mit den Schiffs-Verantwortlichen.

Derzeit ist laut Polizei-Angaben noch unklar, wann die Bergung erfolgt. "Vermutlich wird diese jedoch erst in den nächsten Tagen beziehungsweise nach dem Wochenende erfolgen können", hieß es am heutigen Freitag. Auch die Schadenshöhe sei derzeit noch nicht geklärt. "Allerdings dürfte sich diese mindestens im hohen sechsstelligen Bereich bewegen", erklärte die Polizei. Die zu erwartenden Bergungs-Kosten dürften ebenfalls erheblich sein. Ob auch Schäden an der Schleuse entstanden seien, werde sich erst mit den Bergungs-Maßnahmen herausstellen.

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