Daten vom Deutschen Wetterdienst und Foto-Impressionen aus der Region von Johann Brunner und Ludwig Schrätzenstaller.
(ty) Der März war heuer nach vorläufigen Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der nasseste März seit 2001 und etwas sonnenscheinarm. Er steht damit im deutlichen Gegensatz zum März des Vorjahres, der als vierttrockenster und sonnigster seit Messbeginn im Klima-Archiv des nationalen Wetterdienstes ausgewiesen wird. Der erste Frühlings-Monat 2023 war zugleich auch recht mild. So erfolgte bis Mitte des Monats verbreitet der Start der Vegetations-Periode. Das Blühen der Forsythie – ein Signal für den Beginn des phänologischen Erstfrühlings – fand im Flächenmittel bereits am 15. März statt und damit etwa zehn Tage früher als im historischen Vergleich. Das meldete heute der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.
Das Temperatur-Mittel für Deutschland lag nach DWD-Angaben im zu Ende gehenden Monat mit 5,7 Grad Celsius um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichs-Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung plus 1,1 Grad. Geprägt wurde der Witterungs-Verlauf laut den Experten von großen Temperatur-Sprüngen. Der Monats-Auftakt erfolgte eisig, mit dem bundesweiten Tiefstwert von minus 14,2 Grad am 1. März in Deutschneudorf-Brüderwiese (Erzgebirge). Der Monats-Höchstwert von plus 23,9 Grad wurde vom DWD am 13. März in Rheinfelden (Oberrheingraben) gemessen.
Im März fielen mit über 90 Litern pro Quadratmeter fast 60 Prozent mehr Niederschlag als im Schnitt (56,5 l/m²) der Referenz-Periode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020, in der durchschnittlich 57,1 Liter auf den Quadratmeter zu Buche standen, lag das Plus bei annähernd 58 Prozent. Damit dürfte der März heuer mit Niederschlägen an zwei Dritteln aller Tage der nasseste erste Frühlingsmonat seit 2001 sein, melden die Fachleute. Damals seien vom DWD 109 Liter pro Quadratmeter gemessen worden. Am 8. März bescherte eine markante Luftmassen-Grenze der Mitte Deutschlands hohe Tagesniederschläge zwischen 25 und fast 60 Liter pro Quadratmeter, wie der Station Saarbrücken-Ensheim mit 59 l/m². Das war laut DWD der Spitzenwert.
In den zentralen Mittelgebirgen rieselte der Niederschlag im zu Ende gehenden März als Schnee, der zu Beginn der zweiten Monats-Dekade auf Teile des norddeutschen Tieflandes übergriff und dieses kurzzeitig in eine Winter-Landschaft verwandelte. "Vom Emsland über die Lüneburger Heide bis in die Mecklenburgische Seenplatte wurden am 11. März gebietsweise zehn bis 20 Zentimeter gemessen", fasst der Deutsche Wetterdienst zusammen. Die höchsten Monats-Niederschläge fielen den Angaben zufolge im Schwarzwald und in den zentralen Mittelgebirgen (teils über 200 l/m²). Am trockensten blieb es örtlich mit etwa 40 l/m² in Ober- und Niederbayern sowie im Nordosten.
Mit 100 Stunden verfehlte die Sonnenschein-Dauer im März dieses Jahres nach bisher vorliegenden Erkenntnissen des Deutschen Wetterdienstes ihr Soll von 111 Stunden aus der Periode 1961 bis 1990 um elf Prozent. Im Vergleich zur Periode von 1991 bis 2020, für die 127 Stunden registriert worden waren, betrug die negative Abweichung heuer 27 Prozent. "Vor allem auf der Schwäbischen Alb, im Alpenvorland und an den Küsten schien die Sonnen deutlich über 120 Stunden", fasste der DWD heute in einer Presse-Mitteilung zusammen.
Im Freistaat sorgte der März in diesem Jahr für ein Temperatur-Mittel von 5,6 Grad und für eine Niederschlagsmenge von 81 Litern auf den Quadratmeter. In Teilen von Ober- und Niederbayern blieb es mit Mengen örtlich unter 50 Liter auf den Quadratmeter dabei am trockensten. Mit knapp 115 Stunden landete das Bundesland Bayern, was den März angeht, auf Platz zwei der sonnigsten Gebiete. "Besonders heiter waren die Regionen südlich der Schwäbischen und Fränkischen Alb", berichtet die DWD.