Am Samstag kann man sich auf die Spuren der Minnesänger begeben. Am Sonntag gibts Kreativ-Angebote für eine eigene Erkundung der Anlage und Musik.
(ty) Mit gleich zwei Veranstaltungen lockt am kommenden Wochenende die hoch über dem Altmühltal thronende Burg Prunn bei Riedenburg. Am Samstag, 15. Juli, bietet die bayerische Schlösser-Verwaltung dort einen literarischen Spaziergang auf den Spuren früherer Minnesänger mit dem Titel "In dem grünen Klee – sah ich die Holde gehn" an. Tags darauf, am Sonntag, 16. Juli, heißt es an gleicher Stelle: "Offene Burg ganz kreativ." Es gebe ein ganztägiges Programm mit Musik und Aktiv-Stationen, versprechen die Veranstalter. Nachfolgend die Details.
Am Samstag können sich die Besucher von 15 Uhr bis etwa 16.30 Uhr zusammen mit Sören Peter und Daniela Schwarzmeier auf einen literarischen Spaziergang begeben, so die Ankündigung der Schlösser-Verwaltung. Los geht es in der Burg, wo schon früher Minnesänger gewirkt haben. Danach können die Teilnehmer, ausgerüstet mit sommerlichen Texten und Gedichten, den nahen Wald erkunden. Dazu werde es Kaffee und Kekse geben. Die Kosten für die Teilnahme betragen pro Person drei Euro, zuzüglich Eintritt. Auf feste Schuhe und dem Wetter angepasste Kleidung solle geachtet werden. Eine Anmeldung sei erforderlich bis Freitag, 13. Juli, unter Telefon (0 94 42) 33 23 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bei "Offene Burg ganz kreativ" kann am Sonntag die Burg von 9 bis 18 Uhr im eigenen Tempo und auf eigene Faust erkundet werden. Für Familien gebe es einen kostenlosen Entdecker-Bogen. Ab 11 Uhr warten Aktiv-Stationen auf die Gäste, die Einblick in verschiedene Handwerks-Techniken des Mittelalters geben. Wie spinnt man mit einer Handspindel? Wie entstehen kunstvolle Gewandschließen? Was kann man alles aus Leder zaubern? Auf all diese Fragen soll es Antworten geben. Der Musiker Manfred Plendl – bekannt als "Fremont von der Landenau" – begleitet die Veranstaltung mit Musik aus dem Mittelalter. Letzter Einlass ist um 17 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Erwachsene benötigen eine Eintritts-Karte, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
Der beeindruckende historische Komplex, der stolz über dem Altmühltal thront, gilt als Idealbild einer Ritterburg und als eine der am besten erhaltenen Ritterburgen in Deutschland. Die Herren von Prunn waren erstmals anno 1037 urkundlich erwähnt worden. "Vom 11. bis zum 16. Jahrhundert herrschten hier die mächtigen Adelsfamilien der Laaber und Fraunberger", erklärt die bayerische Schlösser-Verwaltung. Der Burgbau selbst, mit dem wuchtigen Bergfried, reiche in die mittelalterliche Blütezeit der Kelheimer Region um 1200 zurück. Unter der Herrschaft der Fraunberger erlebte die Anlage später, ab dem 14. Jahrhundert, seine zweite Ausbauphase. Aus dem Spätmittelalter stammen auch die erhaltenen Wandmalereien im ehemaligen Herrschafts-Zimmer.
Sehr interessant ist auch: Burg Prunn ist obendrein bekannt als Fundort des so genannten Prunner Codex. Dieser überliefert in mittelhochdeutscher Sprache das weltberühmte Nibelungenlied. Ein Ausstellungs-Rundgang verbindet die Geschichte der Burg sowie ihrer Bewohnerinnen und Bewohner mit den unterschiedlichen Facetten des Nibelungenlieds. Dabei erfährt man viel Spannendes zu den Themen-Bereichen Jagd, Kleidung, Recht, Turnierwesen und einstigen Festlichkeiten. Weitere Infos findet man auf www.burg-prunn.de. Die Möglichkeit zum "virtuellen Rundgang" gibt es unter diesem Link.