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Höfe-Sterben hält an, Zahl der Arbeitskräfte sinkt, Standard-Output der Betriebe steigt, Strukturwandel in der Viehhaltung setzt sich fort, ökologischer Landbau nimmt zu.

(ty) Wie das bayerische Landesamt für Statistik jetzt mitgeteilt hat, sind nach den ersten Erkenntnissen der jüngsten Agrar-Sturktur-Erhebung im vergangenen Jahr für den gesamten Freistaat rund 81 560 landwirtschaftliche Betriebe nachgewiesen worden. Das entspricht gegenüber der Landwirtschafts-Zählung aus dem Jahre 2020 einem Rückgang von 3,8 Prozent beziehungsweise etwa 3200 Betrieben. Gegenüber der Agrar-Sturktur-Erhebung aus dem Jahr 2013 steht ein Rückgang von 12,6 Prozent beziehungsweise rund 11 740 Betrieben zu Buche. Nachfolgend weitere Zahlen und Daten zur Landwirtschaft im Freistaat. Die Zahl der Arbeitskräfte ist rückläufig, der Standard-Output der landwirtschaftlichen Betriebe steigt, der Strukturwandel in der Viehhaltung setzt sich fort, der ökologische Landbau nimmt weiter zu.

Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche der landwirtschaftlichen Betriebe belief sich nach Angaben des bayerischen Landesamts für Statistik im Freistaat im vergangenen Jahr auf 3 086 500 Hektar und lag damit leicht unter den Werten von 2020 (minus 0,7 Prozent) und 2013 (minus 1,6 Prozent). Die durchschnittliche Betriebsgröße stieg in den vergangenen zehn Jahren von 34 auf 38 Hektar an.

Den Großteil der Agrar-Betriebe bilden im vergangenen Jahr mit 91,0 Prozent weiterhin die zumeist familiengeführten Einzel-Unternehmen (rund 74 250 Betriebe). Diese wurden zu knapp 55 Prozent (rund 40 580 Betriebe) im Nebenerwerb geführt. In den bayerischen landwirtschaftlichen Betrieben waren im Jahr 2023 rund 220 820 Arbeitskräfte beschäftigt und damit 20 780 oder 8,6 Prozent weniger als im Jahr 2013.

Die Zahl der Familien-Arbeitskräfte machte mit etwa 145 190 Personen noch rund zwei Drittel aller Arbeitskräfte aus (2013: 76,2 Prozent), jedoch zeigte sich in dieser Gruppe ein deutliches Minus: Derzeit arbeiten in landwirtschaftlichen Betrieben im Freistaat demnach 38 810 weniger Familien-Arbeitskräfte als im Jahr 2013. Die Zahl der ständigen Arbeitskräfte sowie der Saison-Arbeitskräfte nahmen hingegen zu.

Die Zahl der Traktoren und anderen Zugmaschinen im Alleinbesitz (einschließlich Leasing) der landwirtschaftlichen Betriebe sank im Zeitraum von 2013 bis 2023 um 9,0 Prozent auf rund 247 290 Maschinen und damit in ähnlichem Maße wie die Anzahl der Arbeitskräfte (minus 8,6 Prozent). Jedoch stieg die Ausstattung je Betrieb von 3,0 auf 3,2 Traktoren beziehungsweise Zugmaschinen um 6,7 Prozent.

Von 2013 bis 2023 ist der so genannte Standard-Output um 12,3 Prozent auf rund 9,2 Milliarden Euro gestiegen. Der durchschnittliche Standard-Output je Betrieb erhöhte sich um 28,4 Prozent auf nunmehr rund 112 200 Euro. "Der Standard-Output eines landwirtschaftlichen Betriebes ist das Ergebnis einer standardisierten Berechnung und beschreibt den durchschnittlichen Geldwert der landwirtschaftlichen Brutto-Erzeugung", erklärt das bayerische Landesamt für Statistik.

Die Viehhaltung spielt in Bayern weiterhin eine wichtige Rolle. Allerdings ging die Zahl der viehhaltenden Betriebe seit der Agrarstruktur-Erhebung im Jahr 2013 um 24,6 Prozent oder 17 110 Betriebe zurück. Mit einem Minus von 53,4 Prozent oder 7630 Betriebe ist die Zahl der Schweinehalter in diesen zehn Jahren sogar um mehr als die Hälfte gesunken. Die Zahl der Rinderhalter ging um 28,1 Prozent zurück. Die insgesamt 52 390 bayerischen Viehhalter hielten im vergangenen Jahr rund 2 810 680 Rinder, 2 526 390 Schweine, 338 910 Schafe, 38 000 Ziegen, 91 480 Einhufer und 13 293 500 Hühner.

"Der Trend hin zur ökologischen Bewirtschaftung ist ungebrochen", so das Landesamt für Statistik weiter. Nach dem Kontrollverfahren zum ökologischen Landbau werden derzeit 10 810 Betriebe und damit 9,9 Prozent mehr als im Jahr 2020 und sogar 71,6 Prozent mehr als im Jahr 2013 ökologisch geführt. Der Öko-Anteil an allen landwirtschaftlichen Betrieben liege damit bei 13,3 Prozent. Die ökologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Nutzfläche nahm seit 2013 um 94,4 Prozent auf 423 000 Hektar zu, davon entfallen rund 214 600 Hektar auf Ackerland und 206 200 Hektar auf Dauergrünland.

Auch in der ökologischen Viehhaltung ist seit dem Jahr 2013 ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Bei Hühnern ist der Zuwachs an ökologisch gehaltenen Tieren mit einem Plus von 236,7 Prozent auf 1 474 580 Tiere besonders hoch. Bei den Rindern ist ebenfalls ein starker Zuwachs zu erkennen, im Vergleichs-Zeitraum stieg die Zahl der Öko-Rinder um mehr als zwei Drittel (plus 68,4 Prozent) auf 309 110 Tiere. Die Zahl der ökologisch gehaltenen Schweine stieg seit 2013 um 25,6 Prozent auf rund 36 170 Tiere.


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