Im Rathaus spricht man von einer Pilot-Phase mit zwei solchen Notfall-Unterkünften. Bei bedarf sollen weitere angeschafft werden.
(ty) "Winterliche Temperaturen, weit jenseits des Gefrierpunkts, stellen vor allem nachts eine große Gefahr für Obdachlose dar", heißt es aus dem Rathaus von Ingolstadt. Zwar halte die Stadt ausreichend Not-Schlafplätze bereit, um jedem Obdachlosen eine feste Unterkunft anbieten zu können. Dennoch gebe es immer wieder Menschen, die das aus unterschiedlichen Gründen nicht in Anspruch nehmen wollten. Mit dem selbst gewählten Aufenthalt im Freien sei jedoch bei eisigen Temperaturen die körperliche Unversehrtheit akut gefährdet. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Ingolstadt nun eine Maßnahme ergriffen.
In einer "Pilot-Phase", so wurde heute erklärt, habe die Stadt so genannte Kälte-Iglus als Notfall-Unterkunft für Obdachlose angeschafft, die keinen regulären Not-Schlafplatz aufsuchen. Diese Kälte-Iglus seien von einem tschechischen Start-Up-Unternehmen konzipiert worden und bereits in anderen Städten im Einsatz. "Die Kälte-Iglus können aufgrund ihrer Konstruktion Unterkühlungen, Frostbeulen und Erfrierungen verhindern", so die Stadtverwaltung. Am Freitag seien zwei Kälte-Iglus auf der Grünfläche neben dem Volksfestplatz aufgestellt worden. Der Standort sei in Absprache mit den zuständigen städtischen Ämtern gewählt worden.
"An dieser Stelle sind die Kälte-Iglus einfach zu erreichen, geschützt vor neugierigen Blicken, bieten aber dennoch genügend soziale Kontrolle, um etwaigen Übergriffen und/oder Vandalismus vorzubeugen", fasst die Stadtverwaltung zusammen. Die Kontrolle bezüglich der Belegung der Kälte-Iglus erfolge durch Mitarbeiter des Sozialamts. Außerdem werde zum Beispiel bei Verschmutzungen reagiert. "Bei höherer Nachfrage können weitere Kälte-Iglus aufgestellt werden", wird betont. Vom Sozialamt würden die Obdachlosen durch persönliche Ansprache und über ein mehrsprachiges Faltblatt informiert.