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Seit Einführung der Melde-Pflicht wurden in Bayern noch die so viele Fälle registriert. Ministerin wirbt für Impfung. Auch Zahl der Lyme-Borreliose-Fälle gestiegen.

(ty) Im Freistaat hat es heuer bei der von Zecken übertragbaren Hirnhaut-Entzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis, FSME) "den stärksten Saisonstart seit der Einführung der Melde-Pflicht im Jahr 2001 gegeben". Darauf hat die bayerische Gesundheits-Ministerin Judith Gerlach am heutigen Sonntag hingewiesen. Sie warb deshalb erneut für eine Schutz-Impfung. Konkret wurden den Angaben zufolge dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) seit Beginn des Jahres bayernweit insgesamt 37 FSME-Fälle (Stand: Montag) gemeldet. Das seien zwölf Fälle oder 48 Prozent mehr als im Vorjahres-Zeitraum. Auch bei der ebenfalls von Zecken übertragbaren Lyme-Borreliose sind die Fallzahlen gestiegen.

"Von April bis Oktober ist das Risiko am größten, sich mit der von Zecken übertragenen Hirnhaut-Entzündung anzustecken", so Gerlach. "Vor allem wer sich in der Natur aufhält – etwa beim Wandern oder auch im eigenen Garten – sollte sich daher impfen lassen." Schon heute seien 94 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte des Freistaats als Risiko-Gebiete deklariert – "und der Klimawandel macht es den Zecken noch einfacher".

Die "Ständige Impf-Kommission" (Stiko) empfehle die FSME-Impfung für alle Kinder und Erwachsenen in Bayern, die sich in Risiko-Gebieten in der Natur aufhalten. "Auch bei der Urlaubs-Planung und im beruflichen Alltag sollte geprüft werden, ob ein Impf-Schutz gegen FSME angezeigt ist", heißt es aus dem bayerischen Gesundheits-Ministerium. Da nahezu der gesamte Freistaat vom Robert-Koch-Institut als FSME-Risiko-Gebiet eingestuft sei, werde die FSME-Impfung in Bayern ohne geografische Einschränkung öffentlich empfohlen.

Die Impfung gegen FSME ist nach Angaben des Gesundheits-Ministeriums sehr gut verträglich und wird im Freistaat von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für einen kompletten Impf-Schutz seien drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich.

"Personen, die bereits grundimmunisiert sind, sollten unbedingt an fällige Auffrischungs-Impfungen denken", erklärt die Behörde weiter. Die erste Auffrischungs-Impfung werde im Abstand von drei Jahren nach der Grundimmunisierung fällig. "Weitere Auffrischungs-Impfungen sollten abhängig von der Altersgruppe und dem verwendeten Impfstoff in Abständen von drei bis fünf Jahren verabreicht werden."

Die FSME-Impf-Quoten in Bayern seien "insgesamt verbesserungswürdig", unterstreicht Gerlach. Demnach besitzt lediglich gut ein Fünftel der Erwachsenen einen aktuellen FSME-Impfschutz. "Auch Kinder sind gefährdet, an FSME zu erkranken. In Bayern sind aber nur knapp 37 Prozent der Schulanfängerinnen und Schulanfänger gegen FSME geimpft."

Auch bei der ebenfalls von Zecken übertragbaren Lyme-Borreliose sind laut heutiger Mitteilung die Fallzahlen gestiegen. Bislang seien dem LGL heuer 662 Fälle gemeldet (Stand: Montag). Das seien 51 Fälle mehr als im Vorjahres-Zeitraum.

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LGL-Präsident Professor Christian Weidner betont: "Gegen Lyme-Borreliose kann man sich aktuell nicht durch Impfung schützen. Die Erkrankung, die im Gegensatz zu FSME durch Bakterien verursacht wird, kann aber gut mit Antibiotika therapiert werden. Je früher die Therapie beginnt, umso besser, daher ist eine möglichst frühzeitige Diagnose wichtig. Gut erkennbar ist die Lyme-Borreliose an der so genannten Wanderröte, einer ringförmigen Rötung, die sich um die Einstichstelle bildet und allmählich nach außen wandert."

Grundsätzlich sollten Zecken laut Weidner möglichst frühzeitig und mit einem dafür geeigneten Werkzeug entfernt und die Hautstelle in den Tagen und Wochen nach dem Stich auf das Auftreten der Wanderröte beobachten werden. "Zeigt sich diese oder treten andere auffällige Symptome auf, sollte umgehend eine Ärztin bzw. ein Arzt aufgesucht werden."

Weitere Informationen gibt es unter www.zecken.bayern.de und auf der Internet-Seite des LGL unter diesem Link


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